Vom Abhaaren und Lauchstinken

Nachdem ich mich eben noch mit einem derart leidigen Thema wie dem allfälligen Antisemitismusvorwurf herumgeschlagen habe, will ich wieder zu den lustigeren und gesünderen Dingen des Lebens kehren.

Nämlich: Helfen Haarwuchsmittel gegen Schwermetallbelastung?

Sie lachen?

Warten Sie’s mal ab.

Soweit mir bekannt, wird der menschliche Körper diese mistigen Schwermetalle kaum los, es sei denn durch olfaktorisch deutlich bemerkbares Knoblauchschwitzen (Schwefelbindung) sowie über Haarausfall.

Wie aber sollen einem Haare ausfallen, der keine hat?

Ich rate darum jedem, der etwas für seine Schwermetallentschlackung tun will, seine Neandertalererbanlagen epigenetisch zu reaktivieren. Das ist zwar nicht mehr “in”, da ja nur noch Ganzunhaarige en vogue, aber deutlich gesünder.

So trist und gleichzeitig wahr ist die Wissenschaft.

Nur wer stinkt und haart wie ein Hund bleibt gesund.

Der Rest kriegt in seinem kurzen postmodernen Leben zwar masse entkaretinisierte Mädels, mit Arschgeweih und jederorts durchpfählt, geht dann aber auch ziemlich erbärmlich ein. (Ob er dabei dann doch das Lauchstinken und Abhaaren letztweis noch anfängt, sei dahingestellt. Es ist zu spät.)

Wahrscheinlich habe ich meine Radium-Therapie aus den noch recht rustikalen 70er-Jahren auch nur so gut überstanden (rein körperlich, von einer jener geschuldeten Hirnzerweichung kann ich logischerweise nichts wissen), weil all das Säuzeugs auf irgendwelchen Teppichen und in allerlei Abwasserkanälen landete.

Ich es also sozusagen auf Kosten der Allgemeinheit wieder losward. (Hoffentlich erreichen mich nach diesem Coming-Out jetzt nicht allzuviele ernstgemeinte Schadensersatzforderungen.)

Kluge, jedenfalls, haaren und stinken, dass es kracht und was das Zeug nur hält.

Das mögen Ärzte und die Pharmaindustrie, deren Lakaien wider alle nicht zu Penunze zu machenden Autotherapieformen, natürlich nicht gerne hören.

Da sieht man schnell, wie wenig es mit deren Robustheit auf sich hat.

Denen ist nämlich keiner gefährlicher als der sich auf seine eigene Natur versteht. Die müssten sich ja glatt eine anständige Arbeit suchen, setzten sich die Lauchentstinker, Abschwitzer und Abhaarer durch.

Vorläufig haben sie aber fast nur mich zum Feind. Denn kaum eine Sau liest, was ich verkünde, von den wenigen begreifen es noch weniger, und fast nicht keine eine weiß Erlösung aus meinen Worten zu ziehen.

Also: Bis zum Ende die Haut niederwaschen, duschen, bis der Arzt kommt, vorsorglich alles rasieren, damit die ganze Schwermetallscheiße drinbleibt.

So stirbt man zwar früher, aber immerhin als geachteter Bürger.

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2 Antworten zu “Vom Abhaaren und Lauchstinken”

  1. Rainer Grzybowski sagt:

    “Also: Bis zum Ende die Haut niederwaschen, duschen, bis der Arzt kommt, vorsorglich alles rasieren, damit die ganze Schwermetallscheiße drinbleibt.”

    Das ist ja wohl am Haarteil herbeigezogen…

    Wenn’s stinkt, sind die Schwermetall-Schwefel-Verbindungen bereits an der Oberfläche. Wasser wird sie kaum wieder nach innen treiben.
    (Nebenbei: Waschen schafft Abhilfe auch bei bakteriell bedingter Buttersäurebildung.)

    Warum, weiterhin, nur ausgefallene, nicht aber abgeschnittene Haare, Sch(w)ermetalle mit sich reißen sollen, entzieht sich meinem technischen Verständnis.

    Hier riecht es nach Wasserscheu.

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Rainer Grzybowski

    Freut mich sehr, dass Dein wissenschaftlicher Geist in meine (teilweise) Satire greift.

    Aber auf dieser Ebene ist noch längst nicht alles so einfach erklärt.

    Erstens ist meines Wissens nicht geklärt, ob (zumal seifenmäßig unterstützte) Abführung von Schweiß, also abgelauchten Schwermetallen von der Hautoberfläche, gemessen an einer ungestörten, weiteren Exsudation bessernd wirkt.

    Zweitens ist meines Wissens nicht geklärt, ob Haare, die ungestört, also unabrasiert, herauswachsen dürfen, bis zum Abfallen, ihre Schwermetallaustreibfunktion nicht wirksamer zu erfüllen vermögen, als abgeschabte Kurzstoppeln. Da häufiges Rasieren aber mitunter noch den Haarwuchs zu verstärken vermag (wie manche Überall-Rasierfrau, heute sogar mancher entsprechende Rasiermann, schon bedauerlicherweise festgestellt haben möchte), könnte die natürliche Abschwermetallfunktion, abgesehen von den unvermeidlichen Hautreizungen, daher vergleichsweise gesund sein.

    Für mich persönlich ist die mindestens beinahe tagsweise Absägaktion, da es sonst bekanntlich schnell mächtig juckt (was das wohl für ein körperliches Signal sein mag?) trotzdem keine Option, da ich lieber ein halbes Jahr früher sterbe, als mich ständig zwei Stunden zu rasieren (im Gesicht mache ich das auch, allerdings nicht unbedingt täglich), bis dass auch noch der Oberarschrücken saubergeschabt sei, da sich das unterm Strich nicht rechnete.

    Inwieweit bezüglich der Informationslage noch eine Verschwörung von Rasierklingen- und Seifenherstellern, Hautcremeverkäufern usw., abgesehen von Ärzten und deren Freunden, den Bestattern, vorliegen könnte, die natürliche Schwermetallabsonderung nicht eben zu befördern, kann ich bislang nicht beurteilen.

    Dass Wasserkontakt allerdings kaum schaden könne, dahingehend stimme ich Dir instinktiv zu. Sobald aber Messer und Laugen dabei mitwirken, bin ich mir da – dahingehend stimmt mir sogar der m. E. seriösere Teil der Wissenschaft zu – nicht so sicher. (Abgesehen von den unvermeidlichen Mikroverletzungen und der Schädigung des Säureschutzmantels der Haut schneidet sich zwar wohl nur selten einer einen Nippel ab, sind Körperpflegeautodekapitationen zwar wohl ebenfalls nich häufig, die Dunkelziffer der sich direkt oder mittelbar totrasiert Habenden wohl gering.)

    Ich kann Dich also dahingehend beruhigen, dass ich Wasser nicht als lebensbedrohlich ansehe und dementsprechend auch damit umgehe.

    Aber wahrscheinlich “pierct” sich der moderne Mensch, gewitzigter als ich, Cadmium & Cie. heutzutage einfach raus. Da mag es mal detritusmäßig, entzündungsmäßig gammeln, mal eine Viertelsmöse abreißen, aber wer weiß, was Chrom und Verwandte ungewollt an dies mehr als nur ausgleichend Segensreichem, lokalhomöopathisch eingesetzt, zu bewirken vermögen.

    Immerhin hast Du ja nichts eigentlich Grundsätzliches gegen das Lauchstinken eingewandt. (Immer, wenn Du Dich traust, isst Du ja auch Knoblauch, wie als ob Wildsau Eberhard anrücken wollte.)

    Noch eins: Dir ist bekannt, dass die Mercaptane den Alkoholen chemisch sehr ähnlich sind. Von dem her mag auch der gut mäßige Genuss von Äthanol in biologisch sauber gewonnener Form noch dazu beitragen, dass man die Messer etwas öfter im Schrank liegen lassen kann und zudem nicht immer nur nach Wasser riechen muss.

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