Eigentlich wollte ich heute ja einen Urlaubstag einlegen.
Keine Chance.
Nicht nur Sohnes wegen, sondern auch, weil heute Kleisttag ist.
Da gibt es keinen Urlaub für einen, der sich deutsch und Denker nennen will.
Ich habe mich, ganz im Ernst, schon manchmal darob geschämt, dass ich älter wurde, bin, als Heinrich von Kleist.
Als der, wie ich schon sagte, allenfalls noch von Friedrich Nietzsche übertroffene Meister des deutschen Satzbaus.
Als der so zarte, verletzliche, sanfte Feuerkopf.
Als der Geist, vor dem Goethe wohl allen Grund hatte, zu erzittern.
Als einer der größten unserer Nation.
Heinrich von Kleist steht ewig.
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