Von den Freuden des Philosophen

Der Mensch pflegt sich zu freuen, wenn er gefragt ist.

Gerade müsste ich drei oder vier (habe ich richtig mitgezählt?) anliegende Artikel schreiben, hacke jetzt aber einfach so drauflos.

Ein guter Freund pflegt zu sagen: “Ich schaffe gerne, aber arbeiten, das tue ich, ehrlich gesagt, nicht gerne.”

Die Härte des Daseins im Genack: Das mag keinem Philosophen so recht schmecken.

Lieber fabuliert, als das erzählt, was zu sagen wäre.

Wir sind schon ein schwer Habbares, immer unsichere Kantonisten, mancher sagte wohl: ein haltloses Gesindel.

Aber wir mögen es eben auch, zumindest ein wenig nicht gemocht zu werden.

Es gehört halt zum Beruf.

Und wer diesen annimmt, nimmt ihn an wie der Steinmetz den Schmerz im Hiebarm und die beim Danebenhauen bös geschrotete Führhand.

Denn unsere Freude am Schaffen kann uns keiner nehmen.

Es sei denn, er schlägt uns tot.

Aber wir sind auch das gewohnt.

Berufsrisiko.

Dafür verstehen wir vom Lachen mehr als die meisten.

Das ist es allein schon wert.

— Anzeigen —

Diesen Beitrag mit Anderen teilen: Diese Icons verlinken auf Bookmark Dienste bei denen Nutzer neue Inhalte finden und mit anderen teilen können.
  • Facebook
  • Technorati
  • MySpace
  • LinkedIn
  • Webnews
  • Wikio DE

Tags:

4 Antworten zu “Von den Freuden des Philosophen”

  1. Erford Erlich sagt:

    Viele Deutsche sind sogar noch zum Kacken zu dumm und zu träge. Selbst dafür müssen sie sich von jemand anders noch ein geeignetes Mittel vorschreiben lassen.

    Wenn sie dann rufen: Wir sind das Volk!

    Rufen können sie und um Hilfe rufen lassen die Volksvertreter sie auch gerne.

    Doch die Mittel dafür liegen da, wo das Volk nicht heran kommt und der Staatssouverän hütet sich davor, dem Volk mehr zu geben, als zum regelmäßigen Kacken unbedingt notwendig ist.

    Leute, was ist das nur für eine bekackte Welt, in der wir leben?

  2. Erford Erlich sagt:

    Der Wahrheit nur Schöngeistiggetue, ist der Lüge Sold.

  3. Armin sagt:

    “Aber wir mögen es eben auch, zumindest ein wenig nicht gemocht zu werden.”
    Gerade habe ich bemerkt, dass ein Blog, der conspirare.net vor ein paar Monaten als empfehlenswert verlinkt hat, jetzt – schon – nicht mehr linkt. Und ich bin mir doch recht sicher, dass sich da wohl jemand über etwas genervt hat, dass ich nicht nach seinem Gusto geschrieben habe

    Aber es ist schon so. Die Lust am Widersprüchlichen, die Vielschichtigkeit, die daraus wohl von einigen hineininterpretierte Unsicherheit oder auch Arroganz, ganz einfach, die Unsitte, sich über vieles in vielfältiger Weise und in freidenkerischer Weise Gedanken zu machen, schon die Unsitte überhaupt zu wagen zu philosophieren in einer Welt, wo das Gute und das Böse, Weiss und Schwarz, Links und Rechts doch so einfach zu Erkennen sind, wo Klarheit angesagt ist, wo man einfältig, populistisch, eindimensional gefälligst zu schreiben hat, wird der Philosoph wohl mehr als nur ein wenig nicht gemocht…

    Und ja – ich lebe – auch – gut damit. Und Lache viel.

    Bin sozusagen lieber der Narr als der König.

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Armin

    Ich meinte es ja einerseits mit einem Augenzwinkern, andererseits auch ernst.

    Einerseits wollen wir auch mitunter – von manchen womöglich für immer – gemocht werden.

    Andererseits müssen alle Alarmglocken schrillen, wenn plötzlich jeder Hinz und Kunz uns mag.

    Dann spricht alle Wahrscheinlichkeit dafür, dass wir an schwerer Verflachung erkrankt sind.

    Uns haben einlullen, einfangen lassen.

    Dass wir nicht einmal mehr unseren elementaren Pflichten nachkommen.

    Die Kür gar in Gefälligkeitsadressen, in Geschwurbel um des Schwurbels willen ausgeartet sein könnte.

    Also: besser nicht verlinkt als sich selbst gelinkt.

Eine Antwort hinterlassen