Hier ein Gastbeitrag von Leser Dude, der es wohl mindestens schon geschafft hat, mehr als die halbe Schweiz von ihren neuen Gesslern zu befreien:
Globale Revolution Jetzt!
Da unser gegenwärtiges System offensichtlich am Ende ist, weil die herrschenden Mächte nur zum Vorteil einiger Weniger arbeiten und den Willen der überwiegenden Mehrheit konsequent ignorieren, während die Umwelt und die Menschen ausgebeutet, rechtswidrige Angriffskriege geführt, die Massenmedien unter beängstigender Zensur und Gleichschaltung leiden, der Mittelstand ausgeblutet wird, während die Wirtschaft aufgrund des Casinokapitalismus zugrunde geht, in der südlichen Hemisphäre nachwievor alljährlich ca. 35 Millionen Menschen hungergemordet werden (obwohl wir laut World Food Report aktuell 12 Milliarden ernähren könnten.) – und noch vieles anderes -, muss diese unerträgliche Situation ein Ende haben.
Da die Politik weitgehend in Ketten gelegt und/oder korrupt bzw. gekauft ist, liegt der Ball nun bei einer geeinten planetaren Zivilgesellschaft, daher dieser nachdrückliche Aufruf an alle. Es geht darum endlich die alten, fahlen und zerstörerischen Strukturen aufzulösen, doch dies geht nur indem eine kritische Masse von bewussten, informierten, sowie selbstständig denkenden und handelnden Menschen (Graswurzelbewegung) erreicht wird, denn durch Druck der Massen wird auch das Unterdrücken von subversivem Widerstand, zivilem Ungehorsam und Aktionismus bei noch Untätigen (”ach, wir können ja sowieso nichts ändern, ich bin ja nur ein einzelner, usw.”) für die Elite je länger, je schwieriger.
Deshalb werden am 15. Oktober Menschen aus der ganzen Welt auf die Straßen und Plätze gehen. Von Amerika bis Asien, von Afrika bis Europa protestieren die Menschen, um ihre dereinst hart erkämpften, und je länger je mehr – bedenklich stimmend – beschnittenen Rechte zurück zu fordern, und eine wahre Demokratie zu verlangen. Daher ist es höchste Zeit die Massen zu mobiliseren, auf die Strasse zu gehen und uns alle einem gewaltfreien Protest anzuschließen. Je mehr anwesend sind am Samstag – und im folgenden -, desto besser.
Neben den Kundgebungen in verschiedenen Städten der USA, werden auch hier in Europa vielerorts Zusammenkünfte stattfinden, zumeist direkt vor der Haustüre der Gangstersyndikate von Finanzjongleuren; also genau am richtigen Ort.
Die genauen Örtlichkeiten der Proteste erfährt man hier: http://www.meetup.com/occupytogether/
Ein Livestream, der für viele Städte eingerichtet wurde, ist hier in der Übersicht zu finden: http://www.livestream.com/guide/search?search_tag=occupywallstreet
Noch ein Tip: Bewaffnet euch am Samstag und im folgenden nicht nur mit Kameras, und filmt, neben der Staatsgewalt, auch in den eigenen Reihen, um allfällig gezielt infiltrierte Störenfriede zu enttarnen, sondern ebenso mit Ausdrucken der UN-Menschenrechts-Charta und/oder den jeweiligen Grundgesetzen.
Wenn es gelingt, weltweit so viele Menschen wie möglich dazu zu inspirieren, sich am Protest zu beteiligen, können wir den Politikern, und den Finanzeliten, denen sie dienen, sagen, dass es an uns (99%), den Bürgern, den Völkern der Erde, ist, über unsere Zukunft zu entscheiden.
In den Medien als auch in Blogs ist leider noch überraschend wenig von der Bewegung zu finden. Das sollte sich schleunigst ändern, denn von unseren Massenmedien können wir wohl kaum erwarten, dass diese noch den Menschen dienen und die Bewegung stützen. Dies soll also auch ein Aufruf sein, die globale Revolution der Zivilgesellschaft in die Köpfe und Herzen der Menschen zu bringen.
Die Möglichkeiten, welche das Internet bietet – sei es per Mails, in Blogs, Foren, Chats, Zeitungskommentaren, usw. -, diese grossflächige, mediale Unterdrückung von Information über die Bewegung und deren Hintergründe, zu durchbrechen, sollten meiner Meinung nach unbedingt im grossen Stil genutzt werden. Dessen ist sich auch Anonymous bewusst, wie im folgenden, knapp drei Minütigen Clip zu sehen ist (Deutsch untertitelt).
Überaus erfreulich für mich persönlich ist, dass sich, trotz des doch noch sehr weitverbreiteten Ignorierens dieser gewaltigen Chance, sowohl die JUSO (http://www.juso.ch/de/node/3005), als auch die Grünen Schweiz (http://www.gruene.ch/web/gruene/de/positionen/internationales/aussenpolitik/medienmitteilungen/wall-street_demo_solidaritaet.html), hinter die Bewegung stellen, während sich alle andern Parteien – wen wundert’s – davor drücken.
Avaaz, das bekannte Kampagnen-Netzwerk, hat auch einen Aufruf (inkl. Petition mit momentan gut einer halben Million Unterzeichnenden) gestartet: http://www.avaaz.org/de/the_world_vs_wall_st/?cl=1309622816&v=10602
Zum Abschluss noch ein zusammenfassender Bericht von RT.
Die ganze Story in Englisch findet man hier: http://occupywallst.org/
Mobilisiert euch!
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Tags: 15. Oktober, Aufstand, Dude
Hallo und danke Dude und Magnus,
auf den Seiten von der attac – Bewegung findet man auch vielerlei Informationen und weiterführende Links, u.a. auch zu Mitfahrgelegenheiten.
http://www.attac.de/aktuell/eurokrise/startseite/
Grüße
Gundi
Ein Mensch darf alles aufgeben, nur eines nicht, seine Individualität.
@Erford Erlich
Deine Aussage halte ich für falsch. Naja gut, nicht ganz falsch. Aber unvollständig oder eben doch…falsch.
Was nutzt dem Menschen die Individualität, wenn er seinen Mut dazu aufgegeben hat?
Ich bin/war gerade in so einer Situation, denn ich war kurz davor, meinen Mut aufzugeben und meinen Individualismus nur für mich in meinem kleinen Kopf zu behalten, was mich dann wiederum zu einem Schlafschaf gemacht hätte. Zu einem gefügigem Rad im Getriebe. Dem Konsum dienend und beherrscht.
Grüße
Gundi
@ Erford & Gundi
Streitet mal nicht ums Kaisers Bart.
Mut und Individualität sind doch gar nicht voneinander zu trennen.
Mich interessiert vielmehr, wo diese Demonstranten eigentlich hinwollen.
Irgendwie habe ich das noch nicht richtig begriffen.
Grade habe ich mal auf die letzte von Dude angegebene Seite geschaut und auch dort nicht erkennen können, was man sich vorstellt.
OK: Man sagt, dass die Bänker … sind und die Bullen auch und die ganzen anderen Blödmänner für und von der Wallstreet, aber sonst sehe ich keinen Plan.
Wenn jemand die Güte besäße, mich und die Leserschaft darüber aufzuklären, wäre ich sehr dankbar.
Bei Avaaz lese ich:
“An unsere Mitbürger, die die Wall Street besetzen und auf der ganzen Welt demonstrieren:
Wir stehen Ihnen im Kampf für echte Demokratie zur Seite. Gemeinsam können wir der gemeinsamen Sache zwischen reichen Eliten und korrupten Regierungen ein Ende setzen und unsere Politiker zur Verantwortung ziehen, um dem Interesse der Allgemeinheit zu dienen. Wir sind uns einig: die Zeit für Veränderung ist gekommen!”
Und, unter anderem:
“Dieses Jahr könnte das 1968 unseres Jahrhunderts werden.”
Das Obige ist völlig schwammig: jedenfalls im Sinne dessen, was kommen solle.
Und wenn ich das mit 1968 lese, sage ich nur: Cohn-Bendit, Fischer, Roth und Konsorten (Roth war nicht direkt dabei, ist aber ein typisches Ergebnis).
Ich will die Sache damit nicht runtermachen, aber davor warnen, wie schnell da aus guten Intentionen ein Riesenmist entstehen könnte.
Oder auch langfristig.
Fischer lehrt jetzt in Amerikanistan Weltkrieg.
Lieber Magnus
Vorab herzlichen Dank Dir für die Veröffentlichung hier.
“Ich will die Sache damit nicht runtermachen, aber davor warnen, wie schnell da aus guten Intentionen ein Riesenmist entstehen könnte.
Oder auch langfristig.”
Ich verstehe Deine diesbezügliche Skepsis, denn diese Gedanken hab ich mir selbst auch schon gemacht. Doch im Moment sehe ich einen grossflächigen Aufstand der Völker der Erde gegen politische Willkür und Bankenterror als einzige Hoffnung, dieses ausbeuterische Spielchen der Elite zu stoppen. Wenn Du oder Leser hier Möglichkeiten sehen, wie dieses Desaster anders zu stoppen ist, nur her damit, denn meine Wenigkeit vermag keine Alternative zu einem weltweiten, grossflächigen Aufschrei – verbunden mit zivilem Ungehorsam, subversivem Widerstand und dem Fokus auf zukunftsträchtige Alternativen, jenseits des Konsumgrössenwahns sehen, auch wenn das ganze so durchaus einige Risiken in sich birgt. Doch wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
Schreiben und Informationsverbreitung im Netz ist ein allgegenwärtig bewährtes Mittel, doch schreiben allein nützt nichts, denn die Agenda wird trotzdem weiterverfolgt.
Es braucht einen globalen Aufschrei einer geeinten planetaren Zivilgesellschaft, welche das fahle Divide-et-Impera-Prinzip überwindet und den Herrschenden wie, wann und wo auch immer klar macht, dass es so nicht mehr weitergehen kann, dass in diesem Stile kein Teilnehmen an den falschen Strukturen mehr zu erwarten ist, was im besten Falle in weltweiten Generalstreiks endet.
Liebe Grüsse
Ps. Leider wurde ich kurz nach dem Absenden aus dem Netz gehauen, und seither ist es tot. Ich bin mit meinem Latein am Ende und habe keine Ahnung, wann ich wieder online sein werde.
@ Dude
Für entscheidend halte ich in der Tat auch, dass die Demonstranten aufpassen wie die Heftlesmacher, dass Agents Provocateurs und gewaltbereite Chaoten keine Chance bekommen.
Sonst wird dem Repressionsapparat in die Hände gespielt, die Sache kann bis ins Übelste eskalieren, und da die Propagandasender in den Händen jener sind, sich der “Normalbürger” schnell abwenden.
Und sicherlich werde ich Zusmmenjang mit meinem zeitgeist-Regionaltreff am 28. Oktober in Stuttgart auch auch diese Proteste eingehen.
Es wird spannend.
Ansonsten: Halt die Ohren steif.
Irgendwann wird der Kübel schon wieder funzen.
@Dude
Ich möchte noch bemerken, dass mir Dein Artikel/Kommentar in den Kernaussagen sehr gut gefällt und das ich ich es grundsätzlich auch wichtig finde, auf die Strasse zu gehen!
Andererseits teile ich auch die Bedenken von Magnus Wolf Göller. Ich würde gerne darüber schreiben aber weiss nicht genau, was. Und nur um zum Mitmachen aufzurufen, will ich keine Artikel publizieren.
Welche Mittel am Effizientesten sind, ob man nun protestieren, schreiben, nachdenken, in sich gehen, recherchieren, verstehen, sich vom System abwenden oder inmitten des Systems agieren, ob man lauthals schreien oder leise Fragen stellen soll – dass sind Fragen, die ich mir täglich aufs Neue stelle.
Letztlich beharre ich auch darauf, dass noch eine gewisse Lebensqualität bestehen bleiben muss, denn für etwas lebe ich doch. Ich habe deshalb auch Mühe mit dem Vorwurf, man sei verpflichtet, über etwas zu Schreiben oder auf eine bestimmte Art zu schreiben und tue es nicht. Schade damit jemandem oder etwas. Also liegt – für mich – die Entscheidung, etwas zu tun oder nicht, immer beim Einzelnen.
So ist es mir auch zu Dumm, mich darüber zu nerven, wieviel Prozent jetzt wer aufgewacht ist und wie unloyal das Weiterschlafen ist. Ich finde es genug schwer, für mich das Gleichgewicht zu finden. Zwischen mir und meinen eigenen Wünschen, zwischen mir und der Gesellschaft, zwischen mir und meiner Verantwortung mir selbst gegenüber, meiner Familie, meinen Freunden gegenüber und der Menschheit im Allgemeinen.
“Wer keine Schuld hat, der werfe den ersten Stein”
so heisst es doch oder ähnlich. Und schuld am System tragen wir alle gemeinsam. Da kann sich einer für jemand Besseres halten oder auch nicht. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Und wer mehr oder weniger Gutes oder Schlechtes anrichtet, über das lässt sich trefflich – und ewig – streiten.
Ich vergeude meine Energie lieber dafür, genau das zu tun (und nicht zu tun) was ich möchte. Auf die Strasse zu gehen gehört da in den nächsten Tagen nicht dazu. Aber vielleicht bald, wer weiss. Nur: Wann – bestimme ausschliesslich ich selbst. Und kann somit anderen auch KEINERLEI Vorwürfe machen…
Hallo aus dem Eichsfeld in Thüringen!
@Magnus:
“Für entscheidend halte ich in der Tat auch, dass die Demonstranten aufpassen wie die Heftlesmacher, dass Agents Provocateurs und gewaltbereite Chaoten keine Chance bekommen.
Sonst wird dem Repressionsapparat in die Hände gespielt, die Sache kann bis ins Übelste eskalieren, und da die Propagandasender in den Händen jener sind, sich der “Normalbürger” schnell abwenden.”
…schriebst du.
Genau aus diesem Grunde gibt es Aufrufe, sich mit Kameras zu bewaffnen, um im Falle eines Falles im Nachhinein herauszufinden, wer gewaltbereiter Chaot oder gewaltprovozierender Agent ist.
Wir werden aufpassen wie die Heftelmacher, auf uns und auf die anderen und wir, die wir bisher zu dritt sind, haben mindestens eine Kamera dabei.
Ich persönlich hab die Chance in Frankfurt dabei zu sein und werde sie natürlich auch nutzen.
Denn meines Wissens (vielleicht bin ich mit 35 auch zu jung und unerfahren) gab es sowas noch nie auf unserer Erdmurmel. Dass weltweit…_WELTWEIT_ am Samstag, den 15.10.2011 viele viele Menschen auf die Straße gehen, um gegen die Finanzelite, Krieg und Lügen zu demonstrieren.
Es wird nicht nur in Deutschland passieren, sondern auch in vielen anderen Ländern, rund um den Erdball sind Demos geplant.
Es darf nur nicht bei dem 15. Oktober bleiben, sondern es muss auch einen 15. November geben, einen 15. Dezember usw.
Wir müssen ein Lauffeuer entfachen, damit all die jenigen, die heute noch sagen:”Gegen das System bin ich machtlos.” endlich sehen, dass sie nicht allein sind. Ich denke, es ist eine der wichtigsten Aufgaben am Samstag, zu zeigen, dass wir tatsächlich viele sind und keiner sich einsam fühlen muss. Wir müssen Liebe und Optimismus verbreiten, damit alle realisieren, dass wir diejenigen sind, die die Welt zu einem wunderbaren Ort machen können. Dass wir Kraft haben und Mut.
“Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.” wie auch immer man den Widerstand gegen die Missstände, die eigentlich jedem bekannt sind, zu Ausdruck bringt, ist eigentlich unerheblich. Wichtig ist, dass man im Inneren erstmal merkt, dass das Leben nicht nur aus Konsum und bezahlter Arbeit besteht.
Wenn du, Magnus, mit deinen Worten mir und anderen hier die Augen öffnest, dann motiviert mich das persönlich, meinen Popo am Samstag nach FFM zu fahren, denn ich weiß, du bist dabei. Ob du nun während dessen daheim bist, in Stuttgart mitdemonstrierst, mit deinen Jungs ein Eis essen gehst…du bist dabei. Auch Armin ist dabei. Das ist das, was ich in meinem Herzen von hier mit nach Frankfurt nehme.
Ich hab nun keinen Überblick, wie viele der Leser hier zu einer der deutschlandweiten Demos gehen, bisher weiß ich von Dude und mir. Und ich möchte auch niemandem, der nicht geht, den Vorwurf machen, er wäre zu feige, zu bequem, gar unehrenhaft oder dergleichen. Jeder trifft seine Entscheidung, letztendlich wird jede Veränderung die wir erreichen, auch die treffen, die daheim bleiben, von daher ist es zweckfrei nun ein Werturteil über die Zuhausebleiber abzugeben. Natürlich wäre es ideal, wenn wirklich jeder mit Kind und Kegel auf einer der Demos aufkreuzen würde, doch das wird (noch nicht) passieren.
Vorraussichtlich werden wir in den Allgemeinen Schafsmedien (ASM) als Krawallmacher dargestellt. Und/oder es werden von ARD & Co. spezielle Demonstranten herausgepickt, die vielleicht reden, aber nichts sagen (oder nichts sagen können, denn so ein Pro7-Logo auf nem Mikro ist vielleicht für den ein oder anderen so beeindruckend, dass er dieses typische ich-bin-im-Fernsehen-Gefühl bekommt und dementsprechend verwirrt ist).
Vielleicht wird auch versucht, uns lächerlich zu machen, als Pausenclowns, die Unmögliches vorhaben. Und zu 90% wird es mancherorts zu Ausschreitungen kommen, die dann als gefundenes Fressen dienen.
Das sind Dinge, mit denen wir rechnen müssen aber auch können und dementsprechend vorbereitet sind wir.
Ich hab nun seit Jahren keinen Fernseher mehr, deshalb meine Frage, in wie weit denn (wenn überhaupt) vom 15.10. im Vorfeld in den ASM berichtet wird. Weiß da jemand was?
Soweit erstmal.
Bleibt gesund und stark.
Gundi
@ Gundi
Hier (einfach auch nur auf map.15.october.net) findest Du schon einiges (weiterklicken, wenn die Sache erstmal nicht funzt).
http://map.15october.net/reports/
Auch ausgehend von hier:
http://8hertzwitness.wordpress.com/2011/10/12/globale-demonstrationen-–-die-99er-sind-wir/
Und danke für Deinen also durchdachten wie herzlichen Beitrag.
Gerade habe ich rausgefunden, dass es auch in Stuttgart auf dem Schlossplatz eine Demo geben wird.
Da komme ich natürlich leichter hin, als nach Frankfurt.
Viel Erfolg!
Hab meinen Danke, lieber Magnus!
Morgen früh gehts los, ich bin gespannt und aufgeregt. Und ich hoffe, es kommen viele viele Leute zu den Demos.
Pass auf euch auf, lasst Euch nicht provozieren, nehmt ne Kamera mit, verteilt gute Laune, Liebe und bezieht klar Stellung.
Auch euch viel Erfolg und bleibt gesund.
Gundi
@ Gundi
Gern geschehen, liebe Gundi.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du einen Erlebnisbericht aus Bankfurt hier einbrächtest.
(Du hast Deinen Klarnamen hier ohnehin schonmal eingestellt: so dass einem Gastbeitrag wohl nichts im Wege stünde. Dass Du schreiben kannst, hast Du oben zudem aufs neue gezeigt. Natürlich bänden wir dann auch gerne ein oder zwei Fotos oder ein verarbeitbares Video ein.)
Frankfurt könnte nämlich außer den naheliegenden Gründen besonders spannend werden.
Denn nicht nur, dass dort Börse, EZB und die Großbanken mit ihren Hauptniederlassungen sitzen.
Sondern las ich auch – Stand gestern – auch, dass sich dort nicht weniger als vier Formationen irgendwie angemeldet haben.
Glückauf!
Huhu Magnus! :)
Danke danke danke! Für alles! Fühl dich mal durchgeknuddelt von mir bitte!
Ich werd auf jeden Fall ein Notizbuch mitnehmen, is alles schon eingepackt und die Kamera auch, kann da aber nur Bilder, keine Filme anbieten, aber viele andere werden mit Sicherheit filmen.
Um 12 starten wir von der Hauptwache. Ich kenn die Örtlichkeiten nicht, aber mir wurde gesagt, es wäre nicht weit bis zur EZB. Dort ist dann Kundgebung und dann wird der Platz dort besetzt. Also “open end”. Ich weiß also nicht, wann ich zurück bin (und wann ich dann dementsprechend hier berichten kann) , gut dass hier in Thüringen Ferien sind und meine Tochter bei meinen Eltern unterkommt. Denen ich ebenso dankbar bin, da sie voll hinter uns stehen. Ebenso meinem freund, der mir das Ticket spendiert.
Genau: Glückauf und alles Gute!!!
Gundi <— mega-aufgeregt
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35663/1.html
@ Dude
Unterüberschrift bei heise/TELEPOLIS:
“Die Proteste gegen die Krise des Kapitalismus gewinnen in den gesamten USA an Dynamik und schwappen auf andere Länder über”
Das hieße ja, dass all die wütenden Leute nur gegen die Krise des Kapitalismus etwas hätten, also FÜR dessen intelligentere Erhaltung gegen sich selbst auf die Straße gingen.
Sehr originell!
Bewusste Absicht?
Wohl kaum.
Ein tieferer Sinn mag aber trotzdem dahinterstecken…
@ Gundi
Wäre prima, wenn Du die Sache sehr zeitnah epostalisch an mich heran trügest, am besten mit hinweisend nachfassendem Sofortanruf (ich prüfe das, was da reinkommt, nicht Tag und Nacht).
Hallo liebe Leser und Empörten,
ich berichte hier mehr oder weniger direkt aus Frankfurt/Main. Mehr, da wir in gleich wieder vor Ort am Willi-Brandt-Platz direkt vor der EZB sein werden und weniger, weil ich mit diesem Artikel hauptsächlich von gestern, dem 15.10.2011, berichten werde und gerade wohlbehütet in einer der Frankfurter Vorstädte sitze.
Es war der blanke Wahnsinn (aber im positiven Sinne), wenn ich das mal so ausdrücken darf. Laut Polizeiangaben waren wir ca. 5000-8000 Leute, die gestern ab ca. 12 Uhr auf dem Willi-Brandt-Platz direkt in der Bankfurter City zusammen kamen. Damit hatte wohl kaum einer gerechnet.
Na gut, ich mag von vorn anfangen und meinen eigenen persönlichen Eindruck vermitteln. Ich lebe in der Mitte Deutschlands , bekam aber die Chance bzw. das Geld, mit dem Zug nach Frankfurt zu fahren, um dort mit dabei zu sein. Ich setzte mich also Samstag früh um 7 in den allerersten Zug, der von meiner Heimat aus Richtung weite Welt fuhr und düste nach Hanau, um mich dort abholen zu lassen. Während der dreistündigen Zugfahrt sperrte ich Augen und Ohren auf, ob denn andere auch auf dem Weg zur Demo seien oder ob die Occupybewegung generell im Gespräch ist. Pustekuchen, aber nicht schlimm, denn gestern war erst der Anfang.
Nun, ich kam in Hanau an und nach einer kurzen Verschnaufpause und nachdem ich die drei selbstgemachten Protestshirts an meine Mitstreiter verteilt hatte, ging es auch schon los. Wir wurden zum S-Bahnhof nach Offenbach gebracht, wo uns eine große Mannschaft schwarzgekleideter Polizisten erwartete. Landeier, wie ich eines bin, bleibt bei so einem Anblick natürlich erstmal der Atem stehen, aber die Mannschaft war nicht wegen uns , sondern wegen der Fußballfans, die kurz drauf am S-Bahnhof ankamen, am S-Bahnhof stationiert und „beschützten“ uns Wartende vor der teils aufgebrachten Menge. Ich hatte nur einen Gedanken in dem Moment, den ich auch aussprach: „Leute…ihr seids auf der falschen Veranstaltung!“ Natürlich sagte ich das nur halblaut, sonst hätte ich wahrscheinlich Ärger von den Polizei- Menschen in schwarz bekommen.
An der Frankfurter Hauptwache angekommen, gab es gleich den nächsten Schock. Keine Demo da. Nirgends Plakate oder laute Menschen, nur das scheinbar übliche Tagesgeschäft war zu beobachten. Wir machten uns natürlich sofort auf die Suche und ich begann, die Leute zu fragen, ob sie wüssten, wo die Demo hingezogen sei. Ich weiß nicht, welcher Engel im Spiel war oder ob überhaupt einer im Spiel war, aber der allererste Mensch, den ich fragte, suchte die Demo ebenso wie wir und hatte zum Glück ein internetfähiges Telefon dabei. So erfuhren wir, dass es wohl kurzfristige Planänderungen bezüglich des Startpunktes gab und dass die Empörten schon vor der EZB eingetroffen waren. Heißt, wir verpassten den Marsch, aber wussten den Zielort. Nichts wie hin.
Hatte ich eben geschrieben, dass ich ein Landei sei, so möchte ich das hiermit nochmals bestätigen, denn als Landei an solchen Gebäuden wie das der Commerzbank vorbeizugehen, ist schon beeindruckend. Ich stolperte mehr als ich ging mit Blick nach oben über die Zeil und ließ mir von unserem neuen Mitstreiter erzählen, welches Gebäude zu welcher Bank/Institution gehöre. Doch dann erfassten unsere Augen die ersten Polizeiautos und Plakate und wie von einem gigantischen Magneten angezogen, trafen wir schnell am Willi-Brandt-Platz ein.
Mit Betreten des Willi-Brandt-Platzes wuchs mein Mut ins Unermessliche. Endlich angekommen zwischen den Leuten, die genauso sauer sind wie ich, die dieses Finanz- und Wirtschaftssystem begriffen und durchschaut haben. Das macht Mut, das gibt mir persönlich Kraft und vor allem Sicherheit. Das „offene Mikrofon“ schlug ein wie eine Bombe. „Offenes Mikrofon“ bedeutet, dass die Leute quasi Schlange stehen, um sich letztendlich übers Mikrofon Luft machen zu können. Natürlich gab es zwischendrin immer wieder organisatorische Aufrufe zum Hinsetzen damit auch die hinteren Reihen was sehen können, Aufrufe an die anwesenden Parteien, ihre Fahnen einzurollen, Aufrufe zu Spenden usw. Da wir gerade bei den Parteien sind. Von meinem Stand- bzw. Sitzpunkt aus habe ich nur die Linke und die Piraten als anwesende Parteien wahrgenommen. Nachdem beide via Mikrofon dazu aufgerufen waren, ihre Fahnen einzurollen, weigerten sich die Linken am längsten und ignorierten unsere Argumente, dies ist eine Bürgerbewegung und keine Parteienbewegung. Erst als die Leute richtig sauer und vor allem laut wurden (und ich nehme an, dass auch die Organisatoren auf die Parteimitglieder einredeten), senkten sich die Fahnen. Ich möchte hier nicht mit dem Finger wedeln oder gar auf irgendwen zeigen, aber ich denke, der Zug ist sowohl für die Linken als auch für die Piraten abgefahren. Einer der Redner brachte das auch recht deutlich zum Ausdruck als er sagte, alle Parteien, ob sie nun rot, grün oder schwarz sind, doktorn am Ende auch nur an diesem menschen- und umweltfeindlichen System herum. Gehören zu der Wirtschaftsverwaltung, die sich Regierung nennt.
Dem ein oder anderen mag auch das Wort „Spenden“ sauer aufgestoßen sein, was verständlich ist, denn mittlerweile hat dieses Wort einen sehr negativen und kaum vertrauenswürdigen und damit giftigen Beigeschmack. Dennoch sind die Spenden notwendig , weil heutzutage ALLES Geld kostet. So sind in jeder Stadt, in der die Leute vor den Banken campen, die Dixieklos zu bezahlen, weil diese zwingend notwendig sind, DAMIT die Leute dort campen können, damit sie überhaupt die Genehmigung bekommen, dort zu übernachten. Bekloppt, aber am Ende nachvollziehbar, denn in die recht wenigen Büsche der Innenstädte zu kacken, ist nicht cool. Bekloppt insofern, dass an den Dixieklo-Gebühren eben auch Löhne hängen und Dixieklofirmen sich wohl nicht leisten können, die Dinger für kostenlos aufzustellen. Tipp: Solltet ihr spenden wollen, dann recherchiert genau, wohin. Und falls ihr vor Ort spenden wollt, fragt nach bei Attac oder einer der occupy-Aktivisten. Schmeißt Euer Geld nicht in Sammelbecher, die von manchen umhergetragen werden. In Frankfurt gingen dann wohl Leute mit Bechern rum und sammelten, und haben sich dann mit der kohle aus dem Staub gemacht. Seid Euch sicher, vor Ort bei den Aktivisten und über die Internetseiten erreichen eure Spenden die richtigen.
Soweit erstmal dazu, den eben gerade sah ich auf ARD den Herrn Schäuble im Interview bei „Bericht aus Berlin“ und angesprochen auf die weltweite empörte Bewegung. Er sagte, er beobachte die Proteste sehr aufmerksam und müsse jetzt gemeinsam mit seinen Regierungskollegen überlegen, wie er glaubhaft rüberbringt, dass wir hier in Deutschland noch mehr für sogenannte Rettungspakete zahlen sollen. Dass der Privatsektor beteiligt werden muss. Die Leute würden glauben, dass die Bundesregierung gar nicht am längsten Hebel sitzt, sondern die Wirtschaft. Ich weiß nicht, in wie weit ihr das verfolgen konntet, aber wir haben gestern, nachdem wir wieder zu Hause waren, mit Entsetzen aber auch mit einem Lachen festgestellt, dass nun die Parteien auf den fahrenden Zug aufspringen. SPD, Grüne und Linke (berichtigt mich bitte, sollte ich mich vergangene Nacht verlesen haben) „begrüßen“ die Proteste und Herr Gabriel scheint sie sogar anzufeuern. Jetzt? Erst jetzt? Wie offensichtlich wollen die eigentlich noch auf Bauernfang gehen? Haben die Null Schamgefühl, Null Ehre im Leib? Ich glaube diese letze Frage kann man eindeutig beantworten. Nein. Da ist keine Ehre mehr. Schaut es euch selber an, ich nehme an, auf den Seiten der Schafsmedien findet ihr derzeit ein paar Statements unserer „Regierung“ zu den aktuellen Geschehnissen weltweit. Mein Eindruck: Sie wollen beschwichtigen, tun jetzt so, als wäre das ein kleines Fehlerchen gewesen und alle miteinander heben sie jetzt symbolisch abwehrend die Hände und sagen, dass sie das so nicht gewollt hätten. Traut ihnen nicht!
Zurück zur Demo von gestern. Und auch nochmals zurück zum „Offenen Mikrofon“, an dem auch Kinder sprachen, wenn auch nur kurz. Und natürlich gab es auch Redebeiträge, die nicht unbedingt sinnstiftend waren, wie zum Beispiel ein in unsagbarer Wut angekündigtes ich-spreng-mich-selbst-in-die-Luft-wenn-mir-niemand-hilft-Argument, welches natürlich mit buh-Rufen entkräftet wurde und letztendlich wurde dem Sprecher auch klar, dass vor und um ihn herum Leute stehen und sitzen, die genau die gleichen Ziele verfolgen wie er.
Wovon ich auch noch berichten möchte, ist der eine, meines Wissens nach wirklich nur der eine gewalttätige Zwischenfall, den ich aus ca. 5m Entfernung miterlebt habe. Während unserer anfänglichen Suche nach der Demo begegneten uns drei junge Männer mit erhobener Amerika-Fahne. Sie waren leise und lachten und ich dachte: Na Hallo, die Jungs wollen die Fahne wohl öffentlich auf der Veranstaltung anzünden.
Was anderes kam mir gar nicht in den Sinn, auch wenn ich sowas nicht befürworter, das war einfach mein erster Gedanke dazu. Ich wurde allerdings eines besseren belehrt. Die Kundgebung auf dem Willi-Brandt-Platz lief schon eine Weile, im Nachhinein geschätzt ca. eine Stunde, da tauchten unsere drei Spezies auf. Mitten in der Menge, direkt neben dem offenen Mikrofon. Sie schwenkten dort die Ami-Fahne und hielten ein Plakat hoch auf dem „Ihr seid doch nur neidisch“ stand. Alle drei mit Sonnenbrille und einer mit Kamera.
Sofort startete natürlich der Protest, doch unsere drei Spezies zeigten den Finger auf Argumente unsererseits. Das genügte dann einem recht jungen und hitzigen Mitstreiter unsererseits, er sprang nach vorn, entriss dem Fahnenschwenker sein Instrument und brach die Fahnenstange in der Mitte entzwei. Sofort gab es ein Gerangel, doch die Ordner konnten die Lage sofort beruhigen, zumindest in soweit, dass keiner dem anderen mehr auf die Nuss haut. Einen großen Teil trugen sicher auch unsere sofortigen und sehr lauten „keine Gewalt“ –Rufe bei. Der Heini mit der Fahne hatte allerdings dennoch nichts Besseres zu tun, als weiterhin sein Stäbchen mit Stoff zu schwenken und weiterhin seinen Finger zu zeigen und wohl verbal sehr aggressiv auf uns loszugehen. Die Organisatoren und Ordner versuchten indes, den Amerika-Fanclub zum Gehen zu bewegen, was aber nicht wirklich gelang. Stattdessen bekam jemand die Fahnenstange ab und die Situation eskalierte aufs Neue, als ein Mann älteren Kalibers aus der anderen Richtung aufsprang und Mr. America letztendlich sein Fähnchen entriss. Ich sah dann nicht mehr. Was dort geschah, da sofort die Leute vor mir aufsprangen und hin stürmten. Eine Schlägerei gab es allerdings nicht, sondern ich kann es mir nur so erklären, dass der Fanclub von der Polizei abgeholt wurde. Es war ab da dann wieder ruhig. Näheres dazu bekomme ich vielleicht heute Abend raus. Und auch, ob es noch weitere Eskalationen gab.
Ich muss und will jetzt erstmal zum Ende kommen, da mir die Zeit im Nacken sitzt. Unser Plan ist jetzt folgender und ihr könnt euch überlegen, ob das nicht auch was für Euch ist:
Wir werden jetzt gleich wieder nach Frankfurt fahren und die Leute dort mit Tee, Brötchen und unserer Anwesenheit unterstützen. Wichtig ist jetzt, dass so viel Leute wie möglich an den Brennpunkten auftauchen und Solidarität zeigen. Wenn ihr das nicht könnt, zeigt eure Solidarität via Internet, verbreitet Links zu Aktionen, zu youtube videos, macht publik, was auf der Welt passiert. Vertraut nicht auf die Schafsmedien, vertraut nicht auf die Argumentation der Politiker, geht hin, informiert Euch und steht uns – und damit Euch selbst – zur Seite. Jede Veränderung die wir erreichen, jeder Umbruch, den wir erreichen, wird Euch im Endeffekt selber betreffen.
Seid empört, macht mit, zeigt Euch, werdet laut. Wir sind die 99%! Wir haben die Macht, das muss Euch angesichts der WELTWEITEN Proteste einfach klar sein.
Links:
http://www.occupyfrankfurt.de/doku.php
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/25/0,3672,8358041,00.html
Youtube, facebook und google helfen ebenso weiter.
Bilder folgen (wir haben ne Menge, nur reicht die Zeit gerade nicht), eventuell auch Videos, aber dann erst in den nächsten Tagen.
Bleibt stark Leute und macht vor allem mit! In welcher Form auch immer! Unsere Zeit ist gekommen!
Gundi
@ Gundi Schramm
Danke!
Leider konnte ich Deine Telefonnummer nicht herausfinden.
Wenn Du mir hier dazu Dein OK gibst, bringe ich das Obige wie versprochen zusätzlich als Gastbeitrag.
@Magnus:
Logo! Gerne! ist ok!
“Remember, remember the 5th of november” oder “Wie Banken sich zu wehren wissen”:
http://matrixchange.blogspot.com/2011/11/geldautomaten-geben-den-geist-auf.html
Danke allen für die Beteiligung.
http://www.mysticalforum.ch/viewtopic.php?f=25&t=21748