Außerirdisches in gutem Schwäbisch und schlechtem Schriftdeutsch

Ein kleines Video zum Thema Außerirdische.

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7 Antworten zu “Außerirdisches in gutem Schwäbisch und schlechtem Schriftdeutsch”

  1. Lesezeichen sagt:

    :D

    Das Video hat mich mit den Geordies Frieden schließen lassen, denn offensichtlich würde ich auch in Deutschland nicht alles verstehen.

    Aber so ist das.

    Das lässt mich jedenfalls meinen aktuellen Lieblingsspot loswerden. Allerdings geht es nicht um Geordie, sondern um Scottish.

    http://www.youtube.com/watch?v=5FFRoYhTJQQ

    :D

    das Lesezeichen

    Wobei die Schotten deutlich besser zu verstehen sind, als die Geordies.

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Lesezeichen

    Ja, die Schotten sind wesentlich leichter zu verstehen als die Geordies.

    Was das Schwäbisch im Video anlangt, so handelt es sich dabei um sehr gemäßigtes Stuttgarter Hochschwäbisch; das geht von hier aus (auch hier) in jede Himmelsrichtung mit entsprechenden Eigenarten und vielen Wörtern und Redewendungen, die das Schriftdeutsche gar nicht kennt, noch wesentlich deftiger.

    Ich dachte aber, dass ich den Mittel- und Niederdeutschen wenigstens noch eine Restchance zur Dechiffrierung lassen müsse.

    Nur noch zwei kleine Beispiele.

    “Die gehen” kann von einem und demselben Sprecher je nach Situation und Gusto mit die/dia/dui gehn/gohn/ganget/gont/gaunt ausgedrückt werden, wobei ich jetzt vielleicht noch eine oder zwei oder drei Varianten ausgelassen habe.

    “Die haben”: hän/händ/hänt/habet/hobet/haunt/hont…

    Deswegen sagte ich ja meinem Sprachwissenschaftsprofessor vom Niederrhein, der sich darob ein wenig erboste, dass die Schwaben dafür geboren seien, ausgezeichnete Philologen zu werden…

    Im gehobenen Schwäbisch haben wir sogar eigene Konjunktive…

    Daher fürchten wir weder Geordies, noch Bergamasken, noch Oberpfälzer, Unterfranken und Hinteraachener: und noch nicht einmal Schweizer.

    LG

  3. Lesezeichen sagt:

    :D

    Magnus, dann warst du noch nicht im tiefsten Sieger- oder Sauerland. Gerade die älteren Menschen dort sprechen eine ganz eigene Sprache, die übrigens seltsamerweise dem Schottisch in vieler Hinsicht sehr ähnelt.

    Und bezüglich Schwäbisch habe ich nur diesen Witz im Ohr gehabt:

    En Schwob en Schweizer ond en Nordeitscher sitzed em Zug.
    No frogt dr Schweizer da Nordeitsche:”Sinds auch schon z’Züri gsi?”
    Der verschtoht aber nix.
    Der Schweizer wiederholt: “Sinds auch schon z’Züri gsiiii?”
    Aber s hilft nix.
    Der Schwob hilft aus:” Er moint gwä”

    Wobei die Schweizer auch so ein Fall für sich sind.

    Es hätte uns vor vielen Jahren beinahe mal nach Solothurn verschlagen. Wir haben uns nach dem Vorstellungsgespräch die Stadt angesehen und sind auch in ein Cafe gegangen. Dort schlug uns das Schwiizerdütsch nur so um die Ohren.

    Ich traue mich ja wirklich gern an Sprachen heran, habe keine Angst vor französisch, italienisch oder spanisch. Selbst an chinesisch würde ich mich heranwagen, aber dieses schwiizerdütsch gab mir das Gefühl, auf den Mond zu ziehen. Ich hab mich noch nie so einsam gefühlt wie in diesem Cafe.

    Es hat uns dann doch woanders hingezogen, obwohl im Nachhinein betrachtet die Schweiz keine so schlechte Wahl gewesen wäre.

    Wie das so ist ;) das Leben eben….

  4. Dude sagt:

    Grüezi mitenand :-D

    Bisch dr da so sicher daser nöd mal Schwiizer fürchtet? Wänni etz aso nöd min simple Zürisläng zur Sprach brächt da, und ines bergpüürisches Wallyserdytsch umwächsle wür, hetteder wahrschindli gröberi Problem mich au z’verstah ;)
    Ach ich liebe Dialäkt, ganz egal öb Östriichisch, Schwäbisch, oder Bäärndytsch ;)
    Schöns Wuchenänd zäme :)
    Ps. Ihr händ jetz natürli dä Vorteil, das Zürisläng in gschriebner Form doch no einiges eifacher z’verstah isch, wi wänni mitem entsprechende Tempo würd plappere, hehehe

  5. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Lesezeichen

    Wenn man mich dazu verdonnerte, etwas anderes sein zu müssen als Schwabe, und ich hätte die Wahl, dann würde ich Schweizer (oder allenfalls Badener).

    Auch dort kann man nämlich Dichter und Denker sein und dabei auch noch seine Mundart pflegen, ohne dass einen alle deswegen gleich für einen geborenen Idioten halten.

    Außerdem gibt’s was Anständiges zu essen und zu trinken.

    Die Wasser sind sauber, die Menschen freundlich, mit einem Hang zur Gemütlichkeit.

    Und wenn man eine Türklinke zwecks ihrer Bestimmung in die Hand nimmt, dann guckt man nicht verwundert auf die Klinke in der Hand und die weiterhin quietschverschlossene Tür unter den Wasserleitungen, die einen von oben anspröttern, bricht auch nicht mitsamt Deckel in die berstende Toilettenschüssel, sobald man sich mit mehr als einem Tausendstel km/h draufsetzt, brennt sich beim Haarewaschen nicht die Kalotte ab, wie es in England Sitte.

    Kein Wunder, dass so viele tüchtige Deutsche dahin auswandern.

    (Nicht bös’ gemeint: aber es gibt halt doch gewisse kulturelle Unterschiede.)

    LG

  6. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Dude

    Ich muss bei Euch manchmal schon auch die Ohren ein bisschen aufsperren, schätze aber, dass ich nicht allzuviele Wochen unter Eingeborenen bräuchte, um so ziemlich alles zu verstehen.

    Die Dialekte, ich sage es immer, bilden den Urkraftquell der deutschen Sprache.

    Auch im “Großen Kanton”. (Der Begriff gefällt mir besonders. Als ich ihn zum erstenmal in seiner bei Euch geläufigen Bedeutung vernahm, bin ich vor Lachen fast vom Stuhl gefallen. Echt gelassener Humor, das.

    I mue vorem Schdroßafeschdle onnem Kenderfiddra jedsd no äbbes aikaufa.

  7. Lesezeichen sagt:

    Magnus, wenn du mir vor 2 Jahren gesagt hättest, dass wir in England zwischenlanden, hätte ich dich für verrückt erklärt.

    Das war nämlich gar nicht beabsichtigt, son. Wir hatten und haben ein ganz anderes Ziel. Wir warten immer noch auf unser grünes Licht für die Einwanderung nach Kanada, die sich leider aufgrund der Rezession verzögert.

    Ginge es nach meinem Göttergatten, hätten wir jetzt ein Haus irgendwo in den Rockies mit mindestens 10 km Abstand zum nächsten Nachbarn, einen hauseigenen See mit Bootssteg vor der Haustüre, mehrere Sätze Gummistiefel im Schrank und eine Winchester über der Tür :D

    Ich gebe zu, meine Wunschvorstellung ist zur Zeit noch etwas anders. Ich finde es nämlich zur Zeit noch ganz nett, rechts und links Nachbarn zu haben. So ein bisschen Kultur drumherum schadet auch nichts. Aber mein Göttergatte meint, dass man schließlich auch alles mit dem Pickup erreichen kann.

    Wie auch immer. Wir hoffen jedenfalls, dass das nun irgenwann einmal amtlich ist und wir wieder nach Kanada kommen. Den Kompromiss zu unseren Wohnvorstellungen werden wir schon finden, zumal wir ja noch irgendwas um 20 Jahre darauf angewiesen sind, unseren Lebensunterhalt zu verdienen, bevor wir auch nur ansatzweise an sowas wie Rente denken können – so es sie bis dann überhaupt noch geben sollte.

    Ich habe auch nichts gegen die Schweiz. Im Gegenteil. Die italienische oder französische Schweiz wären mir sehr genehm, weil ich eben auch die Sprachen spreche. Aber dieses Schwiitzerdütsch erschien mir damals wie eine Halskrankheit, die man nicht erlernen kann. Ich hielt es eher für eine Art Geburtsfehler ;)

    Daher auch das nagende Gefühl der Einsamkeit in diesem Cafe in Solothurn.

    Nein, nach England hat es uns deshalb verschlagen, weil wir – auch aufgrund unseres Zieles – im englischsprachigen Raum bleiben wollten. England ist immer noch Mutterland im Commonwealth und mit englischen Erfahrungen kann man in jedem weiteren Land punkten. Außerdem hätte mein Gatte als Bauingenieur über 45 in Deutschland keinen Job mehr bekommen und die Selbstständigkeit – mit den dazugehörigen Einkommensverlusten durch unbezahlte Rechnungen – hatten wir gerade hinter uns. Die Alternative, als Hartz-IV-bezuschusste Ein-Euro-Jobber unser Dasein bis zur Rente zu fristen, erschien uns nicht nur wenig erstrebenswert, sondern schlicht und ergreifend als keine Option.

    Außerdem bin ich erstaunt, wie schön es sich hier oben leben lässt. Es gibt tatsächlich solche Häuser, wie du sie beschreibst. Wir allerdings haben sehr großes Glück gehabt und wohnen wirklich schön in einem qualitätiv guten Haus. Man sollte allerdings nicht unter eine gewisse Preisklasse gehen, dann bekommt man nur Bruchbuden.

    Wir freuen uns aber trotzdem, wenn dann irgendwann alles unter Dach und Fach ist und wir wieder zurückkehren können. Die kanadische Lebensart fehlt mir sehr.

    LG

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