Wir glauben uns ins Paradies zurück!

An einen oder mehrere Götter glauben war gestern.

Heute ist man einen entscheidenden Schritt weiter.

Man glaubt an das Glauben selber.

Das heißt, es ist inzwischen egal, an was man glaubt.

Wenn man nur ans Glauben glaubt.

Inzwischen bin ich so ziemlich der letzte Neandertaler, der nicht ans Glauben glaubt.

Nicht ans Glauben zu glauben ist derart unspiri, dass sich das nur noch wenige trauen.

Man ist ja auch doof, wenn man sich nicht einfach herbeiwünscht, herbeiglaubt, was man glaubt, sich auf die Welt glauben zu können.

Daher sind wir – außer mir – inzwischen in der bequemen Lage, dass wir keine Wissenschaft, keine Kunst, keine Philosophie, kein Abwasserrohr mehr brauchen.

Wenn ich mir die Scheiße wegglaube, ist sie mit Sicherheit irgendwann nicht mehr da.

Oder wenigstens so eingetrocknet, dass ich nicht mehr daran glauben muss, dass ich sie nicht mehr rieche.

Noch glaube ich nicht daran, dass ich es einst schaffe, so feste ans Glauben zu glauben, dass ich mir deshalb das Denken sparen kann.

Obschon ich überall sehe, dass das prima geht.

Das Denken ist überhaupt nur als Fluch über die Menschen gekommen, weil einige angefangen haben zu glauben, man könne etwas damit erreichen.

Diese Hundsfötter haben damit alles Unheil über die Welt gebracht.

Denn allzuviele haben ihnen geglaubt.

Zur Zeit aber glauben so viele das Denken weg, dass es wahrscheinlich schon bald nicht mehr dasein wird.

Das ist der Weg zurück ins Paradies, aus dem wir bekanntlich rausflogen, weil wir schändlicherweise anfingen, ans Denken zu glauben.

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