“Schlecht, das ist feige!”
Auch das sprach unser bisheriger Meisterdenker.
Es ist in der Tat die Feigheit, die die Menschen zur Schlechtigkeit treibt.
Lieber noch den Nachbarn wegen eines zu weit herüberwachsenden Baumes verklagt, als wider die Kriegstreiber auch nur ein Wort gewagt.
Lieber noch Kinder in Gefängnisse gesteckt, als Mörder.
Lieber noch unschuldige Heiden in Bann getan, als sich mit den Heiligen Bankräubern angelegt.
Lieber noch krank an der Seele, als gefährlich gescheit.
Lieber noch der Nacktschnecke hinterhergeschleimt, als den Kopf aus der Ackerfurche gehoben.
Lieber noch das Beste mitverleumdet, als ein Wort gegen die Zerstörer desselben gewagt.
Lieber von Spiritualität und Jesus Christus gefaselt, als auch nur einen Pflock wider die Zinsverknechter eingeschlagen.
Lieber gefrustet verdumpft, als auch nur einmal einen Abgeordneten öffentlich gestellt.
Lieber zuhause verkrochen, als auch nur einen verdächtigen Furz rausgedrückt.
Lieber ferngeglotzt, als ans Denken auch nur zu denken.
Lieber dummgesoffen, als auch nur für ein Schnapsglas gedacht.
Lieber abgewichst, als Nachwuchs zeugen.
Genau da liegt der Hase im Pfeffer.
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Tags: Nietzsche
Ein wunderschöner Beitrag.
Nicht zuletzt deswegen weil er alles andere als feige ist!
@ andERswodenkER
Danke! – Etwas derb, aber das immerhin konsequent.