Dieser Artikel erschien am 30. 5. 10 auf goldseiten.de, und es ist wie so oft nicht viel von der Art der Vernichtung eingetreten, die der Analyst vorwiegend anhand von Chartanalyse prophezeite.
Nun gut, auf Goldseiten ist fast jeden Tag finanzieller Weltuntergang, was auch sonst.
Aber so einen Titel haben nicht einmal die Berufskatastropheten im Standard-Repertoire:
“Der drohende Finanz-Holocaust – ist näher als wir dachten …”
Mein lieber Schwan.
Diesen Leuten ist offensichtlich kein Mittel zu grob, um ihr Scheißgold und ihr Dreckssilber an den Mann zu bringen.
“Holocaust” bedeutet zwar wörtlich “alles verbrannt”, ursprünglich ganz allgemein (insonderheit im Sinne eines rituellen Brandopfers), wurde und ist aber inzwischen auf eine ganz bestimmte ganz besondere Weise konnotiert, die dem Verfasser, es sei denn, er wuchs ohne Volksschulbidung als Tapirjäger im Amazonasbecken auf, kaum unbekannt gewesen sein kann.
Der Begriff wurde hier zu eindeutig merkantilen Zwecken eingesetzt.
Also auf gut Deutsch: um mittels durch ihn erzeugter Angst Geld zu machen.
Oder will mir etwa einer erzählen, die wollten ihr Metall für Umme verhökern?
Der “Holocaust” als Werberwort für Geldgeschäftemacher.
Reizend.
Ich werde mich jetzt hüten, das zu tun, was ein Satiriker in so einer Lage typischerweise macht und entsprechende Vergleiche ziehen.
Denn dem, selbst wenn seine Kunst brotlos sein sollte, ließe man derlei hierzulande kaum durchgehen.
Beim Holocaust hört bekanntlich der Spaß auf.
Oder sagen wir lieber: Er ist Goldhändlern, Klimaschwindlern und anderen vorbehalten, die eine Lizenz zum Holocaust-Fuchteln besitzen.
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Tags: Goldseiten, Holocaust