Da das dauerhaft zielführende Lügen (unter Nick) im Netz so schwierig ist, wie zuvor beschrieben, jedenfalls an den Orten, wo nicht nur Leichtgläubige und daher zu Vernachlässigende sich einfinden, arbeitet man in erheblichem Maße auch anders (bei einer bekannten Halblinks-Wochenzeitung z.B. gibt es eine so offensichtlich peinliche Kommentatorenperson, dass man sich schon wundern müsste, wenn sie kein Geld dafür bekäme; aber die Redaktion weiß wohl nicht, was sie machen soll; noch peinlicher wäre es, sie hätte es immer noch nicht gemerkt…).
Man setzt also eine Art Drohnen ein, befördert Existenzen, die deshalb nicht als Lügner auffallen können, weil sie gar nicht eigentlich lügen.
Nein, sie glauben an den Mist, den sie verzapfen.
Die einzuordnen ist nämlich schon schwieriger, als die Lügenprofis zu entlarven.
Fährt da einer eine Agenda einer Gruppe, hat er Rückendeckung, wird er geschoben, ob mit Geld oder ohne, oder lallt und schwallt er nur für sich selbst?
Überall sind diese – meist völlig Unbewussten – Handlanger dahinterstehender Interessen im Netz zu finden, oft genau deswegen mit schier unübertrefflicher Tarnung ausgestattet, weil sie selbst gläubig und gutwillig vermeinen, exakt gegen das zu kämpfen, was sie durch ihren Unfug indirekt befördern, für das zu stehen, was sie durch denselben in Wirklichkeit zu desavouieren losgeschickt sind.
Und diese Leute kosten noch nicht einmal Geld, arbeiten aus eigenem Antriebe heraus, sind selber die eifrig strebend bemühten Tripelverarschten und funktionieren daher besonders leichtgängig und gut.
Aber auch derer kann man Herr werden.
Obschon es nicht ganz so einfach ist.
Denn der Erzhinterfotztrick besteht darin, dass man, wenn man solchen Leuten mal ein bisschen heimleuchtet, sehr schnell als intolerant (was ja bekanntlich das schlimmstmögliche Verbrechen ist, heutzutage) gebrandmarkt wird, sei es von ihnen selbst, in höchster Larmoyanz, oder von anderen, einfach Mitleidigen oder Schlechtlesern, oder hinwiederum in die Agenda Eingeweihten.
Diese Zangenbewegung kann dann in der Tat gefährlich werden.
Denn zusätzlich zu der Schwierigkeit, die Schwallbacke richtig einzuschätzen, tritt damit ja noch jene auf den Plan, die Unterstützer zu bewerten, die Sache in der Gesamtschau richtig abzufangen.
Aber auch das lässt sich lernen, keine Sorge.
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Tags: Netzlügen
Hey Klarnamenritter, denkst Du dass man (vermeintlich echte) Namen nicht ebenso faken kann, wie Nicks? In diesem Punkt bist auf dem falschen Dampfer. Deine Ziele und sonstigen Aussagen schätze ich sehr, deswegen lasse ich mich trotz Nick nicht so leicht verjagen ;-)
Beispiel Twitter: hier kann man bei genauem Hinsehen den eindeutigen Trend erkennen, dass sich Spammer vermeintlich “offen und ehrlich” mit Klarnamen und sympathischem Konterfei präsentieren. Wenn man solche (oft serienmäßig in großen Mengen betriebene) Accounts beobachtet, merkt man, dass sich offenbar viele User von solchen Klarnamen-Trojanern “erfolgreich” blenden lassen. Umgekehrt ist es sehr häufig so, dass unter den authentischen und wertvollen Usern überdurchschnittlich viele Nicks tragen – gerade weil sie keine Zombies, sondern kritische, “netzbewusste” Menschen sind.
Das eigentliche Problem – und da bin ich mit Dir völlig einer Meinung – sind die wachsenden und zunehmend gefährlichen, manipulierenden Klonarmeen, die von Interessengruppen betrieben oder zumindest gesteuert werden. Die bedeutendsten Vertreter dieser Zunft kommen aus den einschlägig bekannten Ländern, die händeringend verhindern wollen, dass ihnen die Gutmenschenmaske vom Gesicht gerissen wird. Wie man aus einigen einigen Publikationen erfahren konnte, verfügen die schon über eine ausgefeilte Logistik zur Steuerung ihrer Desinformationskrieger. Außerdem basteln die “Hüter der Demokratie” bereits an voll-automatisierten Meinungszombies, aus denen man in kürzester Zeit Heuschreckenschwärme erzeugen kann, die das Netz überfluten.
Was im sozialen Netz zählt, ist nicht Echtheit, sondern Plausibilität. Echtheit kann man nicht faken, aber auch nicht überprüfen. Plausibilität kann man mit fintenreichen Algorithmen generieren. Echtheit gibt es nur in der realen Welt, im virtuellen Kosmos muss man sich mit Plausibilität begnügen.
Die bisher üblichen Ansätze zur Prüfung der Authentizität von Netzteilnehmern sind mehr als dürftig. Klarnamen waren in der Anfangszeit des Netzes vielleicht noch ein halbwegs praktikabler Hinweis, aber das ist längst vorbei.
Nun decke ich hier endlich meinen echten Namen auf: ich bin Stefan Müller aus Frankfurt. Oder soll ich mich Nicole Schmidt nennen? (Gut, das passt weniger, weil ich hier bereits durch Genderismuskritik auffiel ;-). Ich könnte mich auch Michael Schneider nennen und aus Leipzig kommen, oder Christian Fischer, Sandra Weber, Julia Meyer, Jan Wagner, Katharina Becker, Thomas Schulz, Sabine Hoffmann, Susanne Schäfer oder Claudia Koch. Ich habe – so könnte man ein einfaches Programm für Fake-Identitäten programmieren – einfach die beliebtesten Vornamen der 60er bis 80er Jahre mit den häufigsten Nachnamen kombiniert. So ähnlich könnte jeder halbwegs geschickte Softwarefreak eine optimierte Plausibilität generieren. Natürlich wird man noch ein paar andere Faktoren einbeziehen und drauf achten, dass die Ergebnisse nicht zu perfekt wirken und sich dadurch selbst verraten. Plausible Adressen kann man ggf. ähnlich erzeugen, noch leichter ist es bei Email-Adressen. Mit Profilfotos kann man sogar noch mehr erreichen, weil da Emotionen ins Spiel kommen, die lassen sich noch leichter manipulieren und sogar hinsichtlich “vertrauenswürdigem” Eindruck optimieren. Da kommen spannende Zeiten auf uns zu.
Was wir brauchen, sind nicht völlig nutzlose Klarnamen, sondern Menschen mit wachem Bewusstsein.
@ Föhnix
Zumindest weiß ich jetzt schonmal, wie Du mit Klarnamen mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht heißt.
Stefan Müller, Nicole…
Und Dich wollte ich nun von allen als einen der Letzten vertreiben.
Aber zur Sache: Wie immer ist praktisch alles richtig, was Du sagst (bei dem Thema scheinen wir ein bisschen Hund und Katz’ zu sein), aber es ist meines Erachtens hierzu wiederum nicht vollständig.
Es ist nämlich sehr wohl möglich, die Identität eines Teilnehmers weitestgegehend gesichert zu erheben.
Jedenfalls so gut, dass derjenige die Netzgemeinde nur einmal verarscht, wenn er hinterher nicht zum Chirurgen geht oder nur noch im jakutischen Jurtenblog tätig werden will.
Ich weiß aber, dass Du auf Deiner Anonymität (die die Dienste natürlich jederzeit lüften können, nur aber eben nicht jeder) beharrst, was ich auch respektiere.
Das Klarnamenforum, das über kurz oder lang kommen wird (vielleicht schiebt es ja einer vor uns an, ich habe nicht eben wenig zu tun…), wird ein freiwillig anzunehmendes Angebot sein, in das keiner hineingezwungen werden wird (das war jetzt schon pleonastisch).
Und ich habe es schon einmal gesagt, wenn nicht dreimal: Hier in diesem Blog wird alles beim Alten bleiben, werden also auch jene unter Nick weiterhin willkommen sein.
Allerdings wirst Du mir durchgehen lassen müssen, dass ich vielleicht auch in Zukunft ab und an ein wenig stichele, was das Thema anlangt; immerhin darf ich doch auch an dieser Stelle schon zur Diskussion dazu anregen und den Grundgedanken beginnen zu befördern.
Ich denke, das sollte man mir unter dem Signet Meinungsfreiheit gewähren können.
Ich bin ja auch offen für jedes Widerwort und käme nie auf die Idee, eines, das im allgemeinen Rahmen bleibt, nicht freizuschalten.
Herzlichst
MWG
@ Föhnix
Nachtrag
“Was wir brauchen, sind nicht völlig nutzlose Klarnamen, sondern Menschen mit wachem Bewusstsein.”
Zunächst mal: Wieso der künstliche Gegensatz?
Sodann: Wieso sollten Klarnamen völlig nutzlos sein?
Wenn hier z.B. Tanja Krienen kommentiert, dann weiß ich gleich, was Masse ist, dass das die von mir hochgeschätzte Tanja ist.
Glaube ich nicht, dass sie es war, so kann ich sie anrufen und sie fragen, ob mir da etwa der Mossad einen schrägen Streich gespielt hat oder sonstwer.
Und die Menschen sehen, dass da jemand – der im übrigen auch sehr beachtliche Videos dreht – jederzeit Name und Gesicht zeigt.
Können sich, wenn sie wollen, auch darüber hinaus im Wortsinne wie im übertragenen ein Bild von demjenigen machen, der sich äußert.
Das ist ein klarer Mehrwert.
Und es hat Vorbildfunktion.
Und es kommen so nicht derlei haltlose Unterstellungen, wie hier erst kürzlich, ich schmisse ja sicherlich Steine nach dem anderen Diskutanten, wofern ich nur wüßte, wer er sei.
So dass ich mich mit sowas auch noch herumschlagen muss, will ich es nicht einfach löschen – wozu Anlass zu sehen ich es aber doch gelesen haben muss – oder solchen frechen Dünnsinn einfach durchgehen lassen, wozu ich auch keine Lust habe.
Der einzige Grund dafür, dass es hier in der Regel gesittet zugeht, liegt wohl darin, dass solche Leute sich hier nicht lange viel ausrechnen können, da der Blogbetreiber wie der Rest sich sinnfällig und unaufgeregt zu wehren weiß, wenn so etwas – anonym – auftritt.
Ich erinnere in diesem Zuge daran, dass “eigentümlich frei” seinen ganzen – oft hoch interessanten – Kommentarstrang aufgab, da entnervt von den Giftereien der Anonymusse.
Ich wurde hier schon als gelehriger Jünger Satans beschimpft, als anderes Beispiel.
Glücklicherweise besitze ich ein dickes Fell und verfüge wohl auch über ein wenig Schlagfertigkeit.
Andere mögen dünnhäutiger sein, ohne dass ich das denen zum Vorwurfe machen wollte.
Demnächst sicherlich noch mehr zu den irregeleiteteten Avataren im Netz.
LG
@ Föhnix
Extranachtrag
Deine Widerworte – zumal zu unserem Lieblingsstreitthema – sind mir immer wieder ein Plaisir.
Denn sie zwingen mich – will ich nicht kneifen oder einknicken – zu immer genauerer Differenzierung und Klärung meiner Sichtweise.
Ich werde jetzt mal ein bisschen fies.
Hast Du etwa ein wenig Ärger Präcox in Dir, in einem Klarnamenforum nicht dabeisein zu können?
In einem Forum, in dem es wirklich zur Sache geht, ohne Störer und Obskuranten, da offen und ehrlich?
Genau dort, wo Du vom Potential her hingehörtest?
Hast Du einmal darüber nachgedacht, was für Leute bereit sein könnten, an Netzdiskussionen teilzunehmen, wenn das anonyme Beißgesindel qua System keine Chance mehr hätte?
Um wieviel mehr sich jeder anstrengte, gute Beiträge zu liefern, auf Punkt und Komma?
Um wieviel mehr Gewicht derlei Debatten erlangen könnten?
Dass wenige mit Gesicht mehr darstellen könnten, als viele ohne?
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: Ich vermute, dass Du schon weißt, dass es so etwas geben sollte und auch um dessen Potential.
Du kannst es ja unter einem anderen Nick zugeben und dann, wenn es steht, einfach antreten.
Dich jedenfalls könnten wir dort gebrauchen.
“Überall sind diese – meist völlig Unbewussten – Handlanger dahinterstehender Interessen im Netz zu finden, oft genau deswegen mit schier unübertrefflicher Tarnung ausgestattet, weil sie selbst gläubig und gutwillig vermeinen, exakt gegen das zu kämpfen, was sie durch ihren Unfug indirekt befördern, für das zu stehen, was sie durch denselben in Wirklichkeit zu desavouieren losgeschickt sind.”
Absolut einverstanden. Die besten Lügner sind immer die Unbewussten. Die naiven Nachplapperer. Aber eben diese sind auch die liebsten Kunden der omnipräsenten Meinungsmacher. Die zielen genau darauf, dass Herrscharen von Kopierlingen und Verstärkerlingen ihre Lügen kaufen und gleich einem riesigen Megaphon verstärken.
Wobei sich diese Art von Lügen eben oft auf unzählige Expertenkommentare, auf scheinbar eminente und über allen Zweifel erhabenen Meinungsmacher stützen oder auf die schiere Menge der Wiederholung einer Lüge, denn:
“Eine Lüge, tausendmal wiederholt, wird zur Wahrheit”
Goebbels, Nazi Propagandaminister
Aus Deinem Kommentar:
“Hast Du einmal darüber nachgedacht, was für Leute bereit sein könnten, an Netzdiskussionen teilzunehmen, wenn das anonyme Beißgesindel qua System keine Chance mehr hätte?”
Meine Erfahrung ist, dass Beissgesindel auch mit Klarnamen Beissgesindel bleibt. Dann beisst es eben mit Klarnamen, d.h. ohne Fäkalsprache und zu direkte Beleidigungen, sondern mit als Fakts getarnten Lügen, mit als Fakts getarnter Enttarnung von vermeintlichen Lügen und mit Lügen, die dank ungebremster Wiederholung längst zur vermeintlichen Wahrheit aufgestiegen sind.
Uebrigens ist in diesem Zusammenhang auch erstaunlich, dass gerade die Mainstreampresse oft auf Klarnamen verzichtet und gerade die wichtigen Artikel ganz anonym publiziert. Und dass oft bei den sogenannten Qualitätsmedien die Kommentarfunktion gerade dann nicht aktiv ist, wenn es etwas zu sagen gäbe. Um eben die Lügen so stehen zu lassen und nicht gar mit ‘dummen’ Fragen oder entlarvenden Meinungen zu kontaminieren. Insofern gibt es auch die Lüge der Nichtmeinung und des Nichtkommentars.
Lügen… ein durchaus interessantes Thema!
@ Armin
Weitestgehend einverstanden.
Aber unter Klarnamen benehmen sich die Leute eben doch anders.
Ob sie das wollen, oder auch nicht.
Zuallerwenigst müssen sie sich beim Boshaftwerden mehr anstrengen.
Schon das hebt die Qualität der Debatte.
@ Armin
Nachtrag
Zum Thema Lügen findest Du auf dieser Seite bei Interesse noch eine ganze Menge.
Vielleicht lüge ich ja selber die ganze Zeit und meine mich deshalb so gut mit dem Thema auszukennen?
@Magnus Wolf Göller
Danke für die charmanten Antworten.
Meine Beiträge zu diesem Thema haben übrigens nichts mit einem konkreten Forum zu tun.
@ Föhnix
Da ich Dich für einen Mann halte, denkst Du hoffentlich nicht, ich grübe Dich etwa an…
Magnus Wolf Göller:
dito ;-))
Zum Thema:
Vom Facebook zum Fakebook
Alle kommunizieren über die Community-Plattform Facebook mit ihren Freunden, sogar Leute, die’s gar nicht gibt
http://www.jungewelt.de/2011/04-04/016.php
@ Foehnix
Danke für den Link!
Mein älterer Sohn war zwei Wochen bei Facebook und dann bereits für immer kuriert.
Irgendein Hassan oder Ali aus seiner Klasse hatte ihn dort aufs Übelste gemobbt.
Schon verwunderlich, was die Leute sich dort geben (lassen), während die meisten von ihnen (ich will Dich jetzt nicht nerven, aber es gehört zum Thema) sich nicht einmal trauen, unter Klarnamen einen Kommentar in ein Forum einzustellen.
Dort zeigen sie ihre Feige und ihre “Freunde” und Wasweißichnoch über sich (wenn sie keine Fakes sind, und das dürften immer noch die meisten dieser Helden sein).
Es geht auch schon die Kunde, man müsse als Selbständiger (mit Absicht nicht “Selbstständiger”…) heutzutage auf Facebook sein, denn sonst entginge einem eine Menge Geschäft über diese unabdingbare, kostenlose Werbeplattform.
Am Arsch die Räuber.
Habe gerade sinnvolle Nutzungsmöglichkeit für Fake-Accounts gefunden: die wissenschaftliche Erforschung des elektronikgestützten Balz- und Paarungsverhaltens höherer PrimatenInnen. 4. Absatz:
http://romansredman.blogspot.com/2011/04/frauen-heiraten-nicht-nach-unten.html
Föhnix
Klar, dass das Baggern, Angraben und Möchtegernbohren hier auch eine Hauptrolle spielt.