“Qualitätsfreie Medien”???

Der Begriff “qualitätsfreie Medien” ist zunehmend dabei, sich zur Bezeichnung der “Mainstream Media”, also jenen des Machtkartells, einzubürgern.

Dies ist schädlich, da der Begriff auf drei Ebenen danebenliegt.

Einmal dadurch, dass er nicht griffig ist: 5 Silben für “qualitätsfreie” sind einfach zuviel.

Sodann wirkt das “frei” hier, im Verbunde mit “Qualität”, verwirrend, trifft das Ziel nicht richtig, was durch den humoristischen Aspekt nicht aufgewogen wird.

Viel schlimmer aber noch: Der Begriff ist schlicht falsch.

Die damit bezeichneten Medien sind nämlich nicht bar jeder Qualität.

In der FAZ z. B., die ich oft heftig zu kritisieren Anlass habe, findet sich regelmäßig eine ausgezeichnete, philosophisch angehauchte Schachkolumne; man stößt auf bezaubernde Reiseberichte, Theaterrezensionen höchster Güteklasse; ein Volker Zastrow, den ich hier mal ausdrücklich erwähnen will, glänzt mitunter durch brilliante Analysen; und die Aufzählung ließe sich leicht noch fortsetzen.

Da von einem “qualitätsfreien Medium” zu sprechen, ist einfach daneben.

Ich selbst subsumiere die FAZ allerdings auch unter die “Schafsmedien”, da sie, nur für die gebildeteren Schafe, letztendlich wie Bild und Spiegel, im Politikteil fast immer die Vorgaben des Machtkartells erfüllt, indem sie Bilderbergerei verbreitet, die Menschen zu verschafen alsomit antritt.

Wir werden mit falschen Begriffen nicht vorankommen: Und mögen sie noch so gut gemeint sein.

Falsche Begriffe bieten völlig unnötige Angriffsflächen, zum einen; zum anderen führen sie dahin, dass man selber nicht glaubwürdiger wird als jene, denen man zurecht beständige üble Propanganda vorwirft.

Ich hoffe, dass man mich verstanden hat und umsteuert.

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7 Antworten zu ““Qualitätsfreie Medien”???”

  1. Armin sagt:

    Würde ‘qualitätsarme’ Medien besser zutreffen?

    Tatsache ist doch, dass eingestreute Kultur und unterhaltsame Reiseberichte die praktisch totale Absenz von Berichtserstattung über Tabuthemen wie z.B. die ‘Bilderbergerei’, die Klimalüge, die Impungslüge, die Demokratielüge, die Terrorismuslüge, die ‘Wir sind Intellektuelle’ Lüge in keinster Weise aufwiegen.

    ‘im Politikteil fast immer die Vorgaben des Machtkartells erfüllt, indem sie Bilderbergerei verbreitet, die Menschen zu verschafen alsomit antritt’

    Geht es nicht genau darum?

    Denn die Absenz von Information im Politikteil degradiert eine FAZ, einen Spiegel etc. eben zum qualitätsfreien Medium.

    Kultur, Reisen, Essen, Humor sind doch nur die Sosse zum opulenten Mahl. Da die MSM nichts zu essen hinstellen und nur Sosse dazu liefern und sich dann ausgiebig über das sogenannte Zeitungssterben auslassen, scheint mir persönlich der Begriff qualitätsfrei nicht so falsch zu sein – auch wenn nicht 100% zutreffend, dann doch 90%.

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Armin

    “Qualitätsarme” Medien träfe immerhin besser zu.

    Aber eben immer noch nicht die Sache, um die es geht.

    Zumal viele alternative Medien auch ziemlich qualitätsarm sind.

    Und: Knapp daneben ist auch vorbei.

    Dass der Begriff “qualitätsfreie Medien” zu meinetwegen 90% zutrifft, macht ihn nicht richtig.

    Stelle Dir mal vor, einer sagte: “Der hat die Scheibe noch nie getroffen!”

    Während Du genau weißt, dass Du von hundert Pfeilen zehn ins Ziel schossest…

    Fändest Du das fair, korrekt, richtig?

  3. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Armin

    Nachtrag

    Ich sagte an anderer Stelle schon, dass wir besser sein müssen, als die Schafsmedienjournalisten.

    Damit ergibt sich, dass wir uns deren Ungenauigkeiten eben gerade nicht leisten können.

    Natürlich machen auch wir Fehler, sei es aus Nachlässigkeit, sei es aus Unfähigkeit.

    Wir können uns diese aber viel weniger leisten als jene, die vom Großen Geld und den Weltkriegstreibern gedeckt sind.

    Wir müssen begrifflich und inhaltlich genauer sein.

    Sonst wird es nichts.

    Oder wir verlegen uns aufs Zugucken und Beten und glauben einfach daran, dass es der Herrgott schon für uns richten wird.

  4. Armin sagt:

    @Magnus Wolf Göller
    Das stimmt schon…

    Trotzdem, 90% korrekt mit qualitätsfrei ist schon ganz – erschreckend! – viel. Dass Alternativmedien besser recherchieren müssen als der Mainstream, stimmt auch. Wobei beim Arbeiten Späne fallen, d.h. Fehler passieren und hier stimme ich Dir nicht ganz zu, dass man sich dann “aufs Zugucken und Beten” verlegen müsse.

    Ich denke, wenn man einen ernsthaften Versuch macht, etwas Korrektes, gut Recherchiertes zu schreiben, darf man auch Fehler machen (so wie sie auch mir häufig passieren…).

    So ist auch jedem Schreiberling, jedem Kommentator zugutezuhalten, dass er eben aus seinen sprachlichen und aus seinen vielleicht limitierten Recherchequalitäten das Beste macht.

    Wir sollten auch nicht zu einem elitären Alternativ Medium verkommen, dass Perfektionismus vor Inhalt setzt!

    Und letztlich ist auch dem Mut zu zollen, eben nicht nur vor sich hin zu lügen aus Angst und Eigeninteresse, sondern meist ohne Vergütung und Dank Zeit und Energie aufzuwenden, eine andere Sichtweise bekannt zu machen.

    Aber spüre ich aber schon heraus – so meine ich – an wen Du diese Zeilen gerichtet hast. An die Arroganten unter uns, die meinen, Alternativ alleine genüge für jeglichen Qualitätsanspruch und die die wenn auch sehr angsthaften und zögerlichen Versuche des Mainstream belächeln, wenigstens die 10% Qualität zu halten.

  5. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Armin

    Ich denke, Du hast meine Stoßrichtung sehr gut erfasst.

    Natürlich macht jeder Fehler.

    Ich sehe aber mit einigem Entsetzen, wie arrogant – wie Du es zurecht nennst – und wurschtig und damit kontraproduktiv viele in der alternativen Ecke agieren (wehe ich nennte jetzt Namen, ich wüsste einige illustre), einfach meinend, damit dass man anders sei, vermeintlich, sei die Weisheit schon gepachtet, noch nicht einmal einen alten Klepper reitend.

    Ich habe in den letzten Tagen – so langsam fühle ich mich selber schon wie eine Sprechpuppe – “time and again” darauf hingewiesen, dass wir nicht gleich schlecht sein dürfen wie das NWO-Gesindel, oder gar noch schlechter.

    Wir müssen unser Bestes geben, genau zu recherchieren, richtig zu zitieren, Vermutungen von Tatsachen sauber zu trennen, dürfen in keiner Weise fahrlässig agieren.

    Das bedeutet nicht, jenen herunterzulassen, der mal nicht weiß, wo ein Komma hingehört; das stört nicht wesentlich; aber wenn von vornherein die arrogante Wurstigkeit waltet, dann taugt alles Geklingel nichts.

    Ich bleibe dabei: Wir müssen besser sein.

    Und ich meine damit jetzt nicht die Moral und das Streben.

    Denn dass Freundschaft und Liebe mehr taugen als Feindschaft und Hass, das wissen wir schon.

    Wir müssen sie aber auch, so merkwürdig das zunächst klingen mag, knallhart und eiskalt durchdacht als überlegen vertreten.

    Beredter, klüger, und, wenn es sein muss, gar abgezockter.

    Bloß lieb sein hilft nicht.

    Mark my words.

    LG

  6. Armin sagt:

    @Magnus Wolf Göller
    Dem kann ich nur beipflichten!

    Mir stösst die “alternative Arroganz” genauso sauer auf wie Dir. Oft ertappe ich mir gar bei der Frage, ob ich denn bei einem der Alternativ Arroganten mehr Vertrauen hätte, würde dieser über Macht verfügen, als bei der Elite. Nein, ist meine persönliche Antwort…

    Das gewisse ‘Alternative’ so arrogant über alles und alle herziehen können, liegt jedoch auch an den Lesern. Menschen, die sich kritisch Denkend nennen, und trotzdem immer ihren Mainstream- oder Alternativstars blind hinterher rennen müssen – wie sie auch immer heissen mögen – und denen jeden Sch…ss von den Lippen ablesen, haben wirklich nicht viel begriffen.

    Ich habe das ‘Glück’, nie in meinem Leben Fan von irgendwas gewesen zu sein. Insofern ist mir total egal, wie bekannt oder geliebt jemand ist – ich nehme jede Info aufs Neue auf und gebe ihr den Wert, die sie für mich hat.

    Ein Problem gibt es beim Berichten über z.B. die NWO Pläne aber schon: Wir fischen in einer quasi Blackbox. Im Meer aus Information und Desinformation mit erstaunlich wenigen Primärfakten ist es schwierig, gut zu recherchieren. Auch die politische, historische und spirituelle Vielschichtigkeit der Problematik machen es ‘uns’ nicht einfach.

    Was mich noch viel mehr nervt als schlecht schreiben, ist kopieren. Ich habe nichts gegen eine Republikation eines Artikels, aber selber einen Satz dazu schreiben sollte schon drin liegen und noch Wochen und Monate nach dem Erscheinen des Originals brav integral nachzukopieren finde ich ehrlich gesagt eine Schande. Dann sollte man wirklich lieber Schweigen denn sonst macht es den Anschein, zum Thema sei schon alles gesagt…

  7. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Armin

    Schön, dass Du auch die schamlose Abkupferei auf “alternativen Seiten” erwähnst.

    Da setzen Leute, die sich ansonsten einen Heiligenschein umhängen, ganze Beiträge auf ihre Seite, klar rechtsbrüchig, wo sie jederzeit umfangreich zitieren und schlicht einen Link setzen könnten.

    Denen dann beizukommen ist schwierig.

    Entweder man bekommt sie ohnehin nicht zu fassen (mal abgesehen davon, dass man ja sonst nichts zu tun hat), oder man läuft noch gar Gefahr, dass sie einen vor ihrer Dummanhängerschaft als den kleinlich Bösen hinzustellen bewerkstelligen, der hier gierig und grindig auf Besitzstände poche.

    Dazu wird hier aber bald auch noch etwas folgen.

    So geht es nicht.

    Dank auch für Deine bisherigen Beiträge.

    LG

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