Tapfere Japaner

Jetzt wird sogar noch erstaunt gefragt – ich will nicht sagen wo, denn man verdient sich damit keinen Hinweis – weshalb Japaner bereit seien, im Kampf gegen die Atomkatastrophe freiwillig mit höchster Wahrscheinlichkeit ihr Leben zu geben.

Dies ist in der Tat nicht eben selbstverständlich, heute, und es bedeutet wirkliches Heldentum.

Aber: Wie heruntergekommen muss man sein, zu fragen, warum?

Es gibt ganz einfach immer noch Menschen, die bereit sind, sich selbst für ihre Lieben und alle anderen zu opfern, wenn es nicht anders geht.

Es gibt eben immer noch nicht nur Gierige, Schwätzer in Talkshows und feige Eckensteher.

Wer sich darüber wundert, der hat sich selbst bezeichnet.

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7 Antworten zu “Tapfere Japaner”

  1. sailinghome sagt:

    …Es gibt ganz einfach immer noch Menschen, die bereit sind, sich selbst für ihre Lieben und alle anderen zu opfern, wenn es nicht anders geht…

    Wie aber soll man eine Meldung eines deutschen Reporters in einer Fernsehreportage direkt aus Japan (leider weiß ich nicht mehr ob ARD, N24 oder NTV) gestern Abend verstehen, in etwa: ‘… die sogen. Freiwilligen, die für einfache Aufräumarbeiten in den Reaktorgebäuden eingesetzt werden, sind z.T. Arbeitslose, Jugendliche oder Menschen an der untersten Grenze ohne jede Hoffnung… vergleichbar den Liquidatoren von Tschernobyl’
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Reporter sich das einfach aus den Fingern gezogen hat, ohne jede nachhprüfbare Information.

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ sailinghome

    Welcher Arbeitslose, Jugendliche usw. muss in Japan verhungern, wenn er sich nicht an die wahrscheinlich tödliche Front meldet?

    Deine Argumentation ist so gesehen nicht schlüssig.

  3. sailinghome sagt:

    Sorry, schlüssig?
    Es gibt auch bei uns eine Menge Hoffnungsloser, die nicht verhungern müssen. Hunger allein wurde nicht als Hauptgrund geschildert.
    Es geht um die Relativierung der ‘Heldensagen’

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ sailinghome

    Wenn alle “Hoffnungslosen” bereit wären, für den Erhalt anderer Geliebter in den Tod zu gehen, dann sähe die Welt anders aus.

    Im übrigen hat ein wirklich Hoffnungsloser gar keinen Grund dafür, für irgendjemand auch nur einen Pappteller aufzuheben.

    Denke darüber mal nach.

    Ich sehe nicht, weshalb diese Leute irgendwie herabzusetzen wären.

    Sie geben sich für ihr Volk.

    Und wofern Dir “Heldentum” per se nicht passt, bitte.

    Heutzutage guckt man eben lieber fern und weiß daher besser Bescheid als der Rest.

  5. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ sailinghome

    In diesem Falle karte ich nochmal nach.

    Erstens wird man wohl kaum ungelernte Laien dort Dienst tun lassen: Es ergäbe einfach keinen Sinn.

    Zweitens gäbe noch der “Hoffnungsloseste” dort sich selbst einen Sinn.

    Drittens könntest Du ja mal Cem Özdemir und andere grüne Kriegstreiber, die sehr wohl wissen, dass ihre Freunde laufend Uranmunition verschießen, dazu auffordern, sich in den Anlagen durchbraten zu lassen, die ihnen das geile Zeug überhaupt erst liefern.

    Ich glaube aber kaum, dass sich von diesen Helden der Verlogenheit einer melden wird.

    Die werden lieber in der Toskana Ökolasagne einschaufeln.

  6. Haarpo sagt:

    Als Kind (vor ca 45 Jahren) habe ich einen Film gesehen, in dem ein heruntergekommenes Schiff in Seenot geriet. Zum schweren Wetter kam dazu, daß die Maschine einen Defekt hatte, genauer gesagt, eine Dampfleitung war defekt. Es waren vielleicht 15 Matrosen an Bord. Die Leitung mußte mit Tüchern oder Lappen abgedichtet werden, damit die Maschine wieder funtionierte und das Schiff dem Sturm entkommen konnte. Da aber kochend heißer Dampf aus dem Leck schoß, war klar, daß derjenige, der das Leck abdichten würde, die Reparatur nicht überleben würde. Im Grunde das gleiche Dilemma wie im KKW in Japan. Einerseits will man keinen Menschen sterben lassen, aber wenn sich keiner opfert, werden alle draufgehen. Der älteste Mann an Bord nahm die Sache dann in seine Hände. Das hat mich tief bewegt. Es muß Menschen geben, die sich im Ernstfall opfern, damit der Rest der Gesellschaft, Gemeinschaft, des Volkes oder Gruppe weiterleben kann. Man muß sich als Teil einer Gruppe (…) fühlen, um die konkrete Verantwortung zu spüren. In unserer bequemen Welt scheinen manche die tapferen Helfer sogar noch für dämlich zu halten. Ich ziehe meinen Hut vor den Arbeitern in Tschernobyl und jetzt in Japan. Und ich werde um sie weinen, weil ihr Leben zu früh zu Ende ging, weil andere Menschen bei der Konstruktion oder Bedienung des Anlagen Fehler gemacht haben und vielleicht nie dafür zur Verantwortung gezogen werden.

  7. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Haarpo

    Ich habe hier noch nie einen bewegenderen Kommentar bekommen.

    Danke.

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