Klarnamentäter?

Die Bosheit, die mir von einem Leser entgegenschlug, indem ich zum ersten Mal ernstzumachen ansagte, zu einem Artikel - “Deutsch und deutlich? (Die Weltkriegstreiber…)” - keinen Kommentar unter Decknamen freizuschalten, der Hass gar, der aus den Zeilen sprach, ich sei damit zum Täter geworden, haben mich zwar nicht sonderlich überrascht, mir aber doch zu denken gegeben.

Legt man tatsächlich so etwas wie eine faschistoide Haltung an den Tag, wenn man sagt, dass man zu einem eigenen Beitrag mal lediglich echtnamentliche Kommentare freischalten wolle?

Ist dies eine “Drohung”?

Habe ich damit jemanden genötigt, gar zu erpressen versucht?

Hausen wir vollends in Absurdistan, dass ich nicht einmal von anderen ein offenes Visier fordern darf, wenn sie Einlass in mein virtuelles Haus begehren?

Die hier schon ausführlich durchgestandene Klarnamendebatte (dazu einfach mal das Stichwort “Klarnamen” oben rechts in die Suchfunktion eingeben…) gewinnt für mich damit neue Nahrung.

Wieso halte ich hier meine Rübe hin, und andere sind den Deibel nicht bereit, Gesicht zu zeigen?

Tanja Krienen z. B. hat das hier stets und auch gerade in diesem Zusammenhang getan.

Leider habe ich es noch nicht geschafft, das anvisierte Klarnamenforum einzurichten.

Schaunmermal, sagte Franz, der Kaiser.

Diesen Beitrag mit Anderen teilen: Diese Icons verlinken auf Bookmark Dienste bei denen Nutzer neue Inhalte finden und mit anderen teilen können.
  • Facebook
  • Technorati
  • MySpace
  • LinkedIn
  • Webnews
  • Wikio DE

Tweet

8 Antworten zu “Klarnamentäter?”

  1. Föhnix sagt:

    “Legt man tatsächlich so etwas wie eine faschistoide Haltung an den Tag, wenn man sagt, dass man zu einem eigenen Beitrag mal lediglich echtnamentliche Kommentare freischalten wolle?”

    Ehrlich Antwort…?

    Wir hatten ja bereits eine längere Diskussion darüber und ich bin heute mehr denn je der Überzeugung, dass (zumindest optionale) Anonymität im Internet extrem wichtig und notwendig ist. Systeme, die mich zum Klarnamen zwingen wollen, boykottiere ich, egal ob Facebook oder unzensiert/zeitgeist.

    Hast Du übrigens mitgekriegt, was in letzter Zeit alles über die inzwischen eingesetzten Überwachungstechnologien aufgedeckt wurde? 1.) Anonymous-Hack bei HBGary, 2.) aus Ägyptenss Stasizentrale “befreite” Geheimdokumente über die Lieferung von Hammer-Überwachungsprogrammen aus deutschen Landen. Und das ist nur die Spitze eines riesigen Eisberges. Das Zeug kann nicht nur durch Geheimdienste, sondern auch durch Hinz und Kunz eingesetzt werden, z.B. von Tausenden von informationsgeilen Firmen. Hast Du überhaupt eine Ahnung, in wie viele Datenbanken jeder Kommentar, jeder Tweet für Jahre, wenn nicht Jahrhunderte gespeichert wird? Was es für irre hochintelligente Auswertungs- und Verknüpfungsmöglichkeiten gibt? Ein unüberlegtes Wort unbedacht eingetippt - und man kann noch Jahren später dafür verklagt werden und noch nach Jahrzehnten damit in Verbindung gebracht werden.

    Noch Fragen…?

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Foehnix

    Nein, keine Fragen.

    Und ich habe niemanden zu gar keinem Null und Nichts gezwungen, damit das mal klarsteht.

    Ich habe einen Versuchsballon zu einem einzigen Artikel losgelassen, das ist alles.

    Wie ich dafür von Dir wie von jenem anderen Anonymus angeranzt wurde und werde, das spricht allerdings Bände.

    Und wenn es schon so gefährlich ist, irgendwann mal irgendwo irgendetwas gesagt zu haben, dann sehe mich durch derlei Angriffe nun wirklich dummdreist vehöhnt.

    Da hakt es doch aus.

    Ich halte hier seit über zwei Jahren bald 1500 Mal meinen Kopf hin, und wenn ich einmal erwarte, man möge selbst mal ein bisschen Mut zeigen, dann kommt das, was hier von Dir zu lesen.

    Und im übrigen, das, was ich jetzt eben doch drüben freischalten werde, um Transparenz zu schaffen.

  3. Föhnix sagt:

    Oh mannhafter und verwegener Kämpfer für die Ehre!

    Ich wurde z.B. schon mal (anlässlich meiner Kommentare zur Gaza-Flotille) persönlich vom israelischen Außenministerium angeschrieben, das mir eine ideologische Belehrung angedeihen lassen wollte. Wenn ich meinen Klarnamen angegeben hätte, müsste ich u.U. weiter gehende Spionagemaßnahmen oder Repressionen bei Israelreisen befürchten.

    Aus meiner Sicht geht es hier überhaupt nicht um Mut, sondern um Vernunft. Zumindest für die namenlosen Klarnamen-Kommentatoren. Für den Autor dieses Blogs mag das etwas anders aussehen. Er genießt dafür auch einen etwas größeren Schutz, indem er relativ prominent in der Öffentlichkeit steht und dadurch potentiellen Anfeindungen mehr “Gewicht” entgegensetzen kann.

    > “Ich habe einen Versuchsballon zu einem einzigen Artikel losgelassen, das ist alles.”

    Das finde ich als Versuch auch in Ordnung. Wenn es allgemeine Regel wäre, würde ich allerdings von einer weiteren Teilnahme absehen.

    Nicknames mit Anonymus gleichzusetzen sehe ich jenseits der Grenze zwischen Rhetorik und Polemik. Erstere sind ganz normale Individuen, die einfach um die Gefahren des Datendschungels wissen. Letztere sind eine relativ große Gruppe von gesellschaftlich-politischen Aktivisten, die teilweise sehr aggressive virtuelle Mittel einsetzen.

    Auch wenn ich staatlich Stellen im Allgemeinen nicht für die kompetentesten IT-Ratgeber halte, so muss ich doch dem BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) eine passable Kompetenz einräumen. Diese Institution empfiehlt beim Thema “IT-Grund­schutz Da­ten­schutz”:

    “Von den Möglichkeiten der Anonymisierung und Pseudonymisierung ist wann immer möglich Gebrauch zu machen.”

    Der Datenschutzbeauftragte Peter Schaar rät ebenfalls bei jeder Gelegenheit zur Datensparsamkeit und spricht sich sogar für anonyme Bewerbungen aus.

    Auch der CCC will ein “Recht auf Anonymität etablieren” und führt dazu aus:

    “Anonymität ist ein wichtiges Gut, sowohl in der realen Welt als auch im Internet. Für die politische Willensbildung ist es wichtig, daß Bürger sich informieren und diskutieren können, ohne sich beobachtet oder verfolgt zu fühlen. Authentizität im Internet darf nicht zu Lasten der Anonymität gehen und nicht durch erkennungsdienstliche Behandlung erkauft werden.”

    Und es gibt noch weitere gute Gründe für Anonymität, z.B. Schutz vor Diskriminierung.

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Föhnix

    Selbstverständlich gibt es die von Dir genannten guten Gründe für Anonymität.

    Vielleicht ist auch noch immer nicht ganz rübergekommen, weshalb ich in bestimmten Fällen Klarnamen Nicks vorzöge.

    Dass sich Leute unter Anonymität leichter danebenbenehmen, herumpöbeln usw. ist sattsam bekannt; Herr Lichtschlag von eigentümlich frei z. B. hat zum Jahreswechsel deshalb entnervt seine Kommentarspalte ganz geschlossen, da er, wie er meinte, nicht als jedermanns Kloake dienen wolle.

    Viel gewichtiger aber ist etwas anderes.

    Wenn, sagen wir mal 250 000 Netzbürger, bezüglich 9/11 anonym Aufklärung einfordern, hat das meines Erachtens nicht annähernd die Wirkung, wie wenn es ein Zehntel dieser Zahl mit Klarnamen tun.

    Schon gar nicht die Sogwirkung, die bei den Menschen - unterdrückten und etwas zagen zumal - entsteht, wenn sie sehen, dass andere sich trauen und sie zudem im Falle darauf verweisen können, der geachtete Sowieso und die berühmte Soundso träten für dasselbe ein.

    Das Lügengebäude um 9/11 herum - und nicht nur dieses - wird erst einstürzen, wenn genügend Leute den Mut haben, offen aufzutreten.

    Ohne dass viele die damit zweifellos verbundenen Risiken eingehen, wird sich nichts oder wenig tun.

    Da es bei solchen Fragen um nicht weniger als die Zukunft des ganzen Planeten geht, darum, ob wir uns den Weltkriegsplänen der Brzezinski et al. mehr oder weniger bedingungslos unterwerfen oder eben nicht, habe ich hier in diese Richtung bewusst provoziert.

    Bisher scheint das nicht viel gebracht zu haben.

    Steter Tropfen aber mag bekanntlich den Stein höhlen.

    Und mancher mag sich vielleicht hier jetzt nicht offen einbringen, aber gedanklich immerhin schon etwas weiterkommen; ich kenne nicht alle meine Leser persönlich.

    Ich werde mich allerdings auf dieser Seite künftighin damit begnügen, eventuell ab und an mal um Klarnamenkommentare zu bitten, ohne damit zu “drohen”, die anderen auszuschließen.

    Noch ergänzend zum Thema Kommentare: Als Autor ist man leicht versucht, gar nicht oder wenig kommentierte Beiträge als relativ erfolglos anzusehen, was indes sehr leicht ein Fehlschluss sein kann.

    Mitunter nämlich ist womöglich so ziemlich alles gesagt, kommt also nichts, weil mehr als “Prima Artikel!” oder dergleichen für die meisten nicht anliegt, gerade weil alles stimmig ist und passt.

    Hinwiederum kann ein Beitrag, der vielleicht gar nicht so genial ist, oder eben gerade weil er aufgrund von Schwächen zum Widerspruch reizt, stark kommentiert werden.

    Oder man hat ganz einfach bei einer Gruppe von Lesern, möglicherweise ganz unabsichtlich, einen wunden Punkt getroffen, weswegen sie erregt eingreifen.

    Auch das ist dann kein automatisches Qualitätssiegel.

    Schließlich kommt noch das berühmte “Wer hat, dem wird gegeben” hinzu, also dass, zumal wenn sich mal ein paar “Streithämmel” gegeneinander verbeißen, schnell etwas los ist. (Am leichtesten ist dies bei religiös-weltanschaulichen Themen zu beobachten, wenn es um Jesus geht, beispielsweise.)

    Und natürlich geht es mir genauso, wenn ich mal extern mitdiskutiere, dass bereits vorhandene (interessante) Kommentare zum Eingreifen reizen.

    Noch ein letzte Anmerkung dazu: Es gibt gut frequentierte Seiten, oft recht niveauloser handwerklicher wie inhaltlicher Art, auf denen jeder noch so mediokre Beitrag mit einem Haufen Zuschriften belegt wird.

    Man schaue sich dann aber mal deren durchschnittliche Qualität selbst an.

    Das ist dann nur noch zum Gähnen, wenn es auch statistisch ganz toll aussehen mag.

    Da bin ich froh, dass ich von denen kaum welche bekomme, denn ich trete nicht an, um eine Netzbildzeitung zu verfassen.

    Und wenn ich all diesen vor Schreib- und Denkfehlern nur so strotzenden Schrott auch noch eigens lesen und freischalten müsste, als ein Ausweis meiner Leserschaft, so wäre ich bestimmt nicht glücklicher.

    Denn jetzt befinde ich mich in der erfreulichen Lage, gute inhaltliche Hinweise und Links zu bekommen, die ich nicht unbedingt gegenkommentieren muss, und zudem auch ausführliche, durchdachte Beiträge, die mir selbst beim Lesen Vergnügen machen und Erkenntnis bringen, und somit vermutlich auch anderen.

    LG

    Magnus

  5. Mesopotamischer Zwerg sagt:

    Magnus W. Göller sagt zu Föhnix:

    “Und im übrigen, das, was ich jetzt eben doch drüben freischalten werde, um Transparenz zu schaffen.”

    Das bedeutet nichts anderes, als die gleichen Machtspielchen zu treiben, wie es Dir Magnus beigebracht worden ist, von den Faschisten.

    Du bist ein sehr gelehriger, Dich für überaus schlau haltender unverbesserlicher Schüler Satans.

    Lukas 23,39 Einer aber der gehängten Übeltäter lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns!

    Wenn Du nicht noch in Deiner Meinung umkehrst, dann wirst Du mit dem, der links von Jesus aufgehängt worden ist, untergehen, und Du wirst den zweiten Tod erleiden!

    Mehr als warnen konnten wir Dich ja nicht.

    Nietzsche, schriebst Du mir zweimal meine ich, hätte von den “Tränen des Hebräers” in seinem Zarathustra gesprochen. - Es ging um die Tränen, die Jesus unter anderem FÜR DICH Magnus vergossen hat.

    Ich denke außerdem, dass Nieztsche auf der Seite von Jesus gestanden hat.

    Mach’s gut!!!

  6. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Mesopotamischer Zwerg

    Ich ein “Schüler Satans”?

    Naja, immerhin ja ein “sehr gelehriger”.

    Du willst mir doch nicht etwa schmeicheln?

  7. Föhnix sagt:

    @Magnus Wolf Göller

    In vielen Punkten stimme ich zu - insbesondere was die allgemeinen Gedanken zum Blog- und Kommentarwesen betrifft.

    In der Klarnamenfrage kommt es vielleicht auch darauf an, wie man unser politisch-soziales Umfeld wahrnimmt. In einer freiheitlichen Demokratie, wie sie in der BRD vor 30 Jahren zumindest ansatzweise vorhanden war, würde ich wohl kaum zögern, meinen Namen preiszugeben. In dieser globalisierten und rundum-überwachten Parteien-Lobbykratie fällt mir das nicht so leicht.

    Natürlich führst Du zurecht an (ich drücke es mal etwas überhöht aus), dass es Lichtbringer gerade in der Dunkelheit braucht. Sicher brauchen die führenden Aufklärer eine Portion Mut, denn sie wissen nicht, ob sie einst auf einem Ministersessel oder auf dem Schafott landen werden (oder beides in dieser Reihenfolge). Nicht jeder hat das Zeug zum Danton, aber dieser braucht auch die große anonyme Masse hinter sich. Niemand kennt die Namen aller Erstürmer der Bastille.

    Du meinst also, dass noch Ausbildungsstellen zum Volkshelden frei sind? Ich habe für jeden, der diese Berufslaufbahn einschlägt, großen Respekt, aber ich selbst werde von einer Bewerbung Abstand nehmen… ;-)

  8. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Föhnix

    Freut mich, dass Dir manches einleuchtete.

    Die allgemeinen Erwägungen zu Kommentaren im Netz werde ich wahrscheinlich, teils von oben übenommen, noch in einen gesonderten Artikel einfließen lassen, damit sie auch Leute errreichen, die uns nicht in diesem Strang bis hierher gefolgt sind.

    “Ausbildungsstellen zum Volkshelden”, wie Du so prächtig formulierst, sehe ich allerdings nicht.

    Wer wirklich etwas bewegen will, wird das wohl weitestgehend autodidaktisch lernen müssen.

    “Ausbildungsstellen” gibt es nur für Blender und Nulpen Marke Obimsallah.

Eine Antwort hinterlassen