Guttenberg: Bei mir ist alles egal!

Immerhin, der schneidig-gegelte Verteidigungsfreiherr Dr. von und zu Guttenberg hat die Einleitung seiner Dissertation nicht bei der BILD abgeschrieben, sondern bei der FAZ.

Für so viel Mühe, Textniveauerfahrung und zielführendes Denken sollte man ihn seinen Titel summa cum laude natürlich behalten lassen, zumal, wenn er überdies von der der Neuen Zürcher Zeitung abkupferte statt vom BLICK.

Die anderen Sachen, die er als seine dargestellt haben mag, sind sicher auch alle von honnetten Leuten verfasst, so dass der Bundesminister bestimmt ehrsam und weitsichtig gehandelt hat.

Und einen weltläufigen Nachkanzlerinnenminister mit höchsten Beliebtheitswerten – zumal in den USA – , der sich als akademischer Schwindler entpuppt, als dummdreister Plagiator, das sollten wir der Republik numa wirklich ersparen…

Ich konnte die Vorwürfe bislang nicht umfässlich prüfen, aber die Einleitung der 475-seitigen Dissertation ist eindeutig – und als eigenes Produkt ausgegeben – schlicht abgekupfert.

Die Einleitung eines so umfassenden Textes ist eine derart konstitutive Arbeit für das Ganze, dass es dem Verfasser nicht passieren kann (wenn doch, dann wäre er deshalb nicht dissertationsfähig), schlicht zu vergessen, dass sie nicht von ihm selbst stammt: Guttenberg hat dies eiskalt unterschlagen und sich auf seine Grinse-Fortune als Atlantik-Brücke-Zögling verlassen.

Der Doktortitel gehörte ihm allein schon ob dieser Einleitung aberkannt; wenn er keine Zeit hat, eine Diss zu schreiben, dann soll er es lassen, der eitle Fant.

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3 Antworten zu “Guttenberg: Bei mir ist alles egal!”

  1. F☮hnix sagt:

    Komisch, dass jetzt alle so überrascht tun. Sie hätten es besser wissen können. Die Familie Guttenberg fiel bereits im Mittelalter dadurch auf, dass sie wenig Respekt vor fremdem Eigentum zeigte…
    http://burgerbe.wordpress.com/2009/02/09/alle-reden-uber-den-neuen-wirtschaftsminister-ich-rede-lieber-uber-burg-guttenberg-und-die-raubritter/

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Foehnix

    Die Burgen musste man ja wenigstens noch erobern und niederbrennen, unter Einsatz von Leib und Leben.

    Heutzutage tritt man als Dieb geistigen Eigentums höchstens zurück, ist ein bisschen beleidigt, kassiert die ministrale Pension und wird hochdotierter Schakalenberater.

  3. ironalex sagt:

    http://www.zeitgeist-online.de/exklusivonline/dossiers-und-analysen/230-das-guttenberg-dossier-teil-1.html

    Nachschauen lohnt sich;–}}

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