In den letzten Tagen ist mir anhand der Klarnamendebatte hier (beginnend mit “Decknamenfritzen im Netz”) immer klarer geworden, wie sehr die Einstellung vieler Menschen von der Position der Vorsicht und mitunter berechtigter Befürchtungen im Netz hinüber zur Angst sich gedreht hat, oft zur irrationalen.
Auf Facebook, Gracebook, Spacebook, Macebook und Acebook (die sind neu) hat man sich ja schon daran gewöhnt, dass jeder jeden anlügt, so gut er kann, weshalb wohl auch gut die Hälfte der virtuellen Weiber dort Männer sind.
Das ist ja auch eine wirklich quälende Sache; man hat sich schwerstens in Jeanette LaGrange verknallt, und in Wirklichkeit heißt sie Rudi Radtke, Postbeamter in Frühverrentung.
In vielen zumal politischen Foren trauen sich die wenigsten Kommentatoren, ja oft gar Blogger selbst noch (was allerdings wegen der Impressumspflicht in Deutschland mitunter schwierig ist), unter ihrem Klarnamen aufzutreten, da sie sich von allen Sorten Verfolgern umstellt sehen.
Und eben dadurch verschlimmert sich leicht und oft die Lage, denn die Veranstaltung gerät allzuschnell zu einem Dauerhalloween, da die meisten sich in ihre Masken verlieben.
Dabei haben die Nickträgerlein auf männlicher Seite gerne ein wenig das Rumpelstilzchensyndrom, während auf der weiblichen eher die Gräfinnen und Herzoginnen spielen möchten, alles gewährt als Lohn der Angst.
Und diese Angst unter den Netzbürgern, sie wird systematisch geschürt, auf verschiedensten Ebenen, da bin ich mir sicher.
Während man immerhin anonym Fernsehen und Radiohören konnte und kann, fragt sich inzwischen jedes Nerdchen, ob es da und da wohl hinklicken dürfe, dort eine Datenspur hinterlassen und dem Google zum Fraße vorwerfen, oder gar an jener Stelle sich mit dem alten Nick nochmal zu einem Kommentar verwagen, lebt in der Angst vor dem Fehler.
Aber so, wie als ob auf jeden Fehler hin der Teufel aller Teufel kommen könne: Der Netzteufel.
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Tags: Netz der Angst, Netzteufel
Zitat:
“Und diese Angst unter den Netzbürgern”
Ist aus meiner Sicht berechtigt da ich mir kaum vorstellen kann das dass WWW aus purem Zufall für Jedermann/Frau zugänglich ist.
Ich erinnere noch einmal daran, das Internet ist ein Abfallprodukt des Militär, mit denen ist nun einmal nicht zu spaßen.
Es spielt keine Rolle mit welchem Namen ein Nutzer sich im Netz vorstellt, der Provider hat die Vollständige Adresse jedes Abonnenten zeichnet jede HP auf wo er sich aufgehalten hat, und gibt diese Garantiert an jeder höheren Instanz weiter.
Mit diesem Wissen werden in Unruhigen Zeiten jeder der sich oppositionell im Netz geäußert hat bei Bedarf selektiert, einfacher kann man es denen gar nicht mehr machen.
Die Höhere Instanz gibt es sogar ganz Offiziell zu: “Ja wir sammeln Daten”, so richtig verstehen werden es die User erst wenn die neue Gestapo vor der eigenen Haustüre steht.
LG
Bernhard
Restaurant Zur Fähre, was muss der Praktikant machen ?…
Ich fand deinen Beitrag sehr interessant Danke :)…
@ Bernhard
Eben deshalb: Vor Überwachung und gegebenenfalls Verfolgung (wenn man derlei Überwachung nicht schon selbst als eine Form der Verfolgung ansehen möchte) schützen die Decknamen nicht.
Man kann nur ganz und gar den Rand halten und sollte dabei überdies tunlichst vermeiden, andere Seiten als stern.de und bild.de aufzurufen.
Das macht zwar nicht unbedingt gescheiter, aber immerhin noch ein wenig sicherer.
“Es spielt keine Rolle mit welchem Namen ein Nutzer sich im Netz vorstellt, der Provider hat die Vollständige Adresse jedes Abonnenten zeichnet jede HP auf wo er sich aufgehalten hat, und gibt diese Garantiert an jeder höheren Instanz weiter.”
Die höheren Instanzen wüssten gerne alles über uns. Aber aus meiner Erfahrung heraus, tun sie es nicht. Außer man war so blöde als unbescholtener, friedfertiger und ehrlicher Bürger irgendwo seinen Klarnamen zu hinterlassen, bei jemand der nicht ganz koscher ist und der den Drang hat alles aufzubewahren bzw. zu speichern. So geschehen, kam sogar die exorbitante Neuverschuldung eines Tages in Verdacht, es übertrieben zu haben. Zum Glück war sie aber schuldlos, besser gesagt völlig von Schuld(en) frei. Da aber sagte sie sich selbst, jetzt nur noch mit Pseudonym oder gar nicht. Am besten auch, wenn es ums Internet geht, mit einem fremden Computer hinein. Wie gut, dass niemand weiß, wie ich richtig heiß’.
Also jetzt ganz ohne Spaß im Hintergrund, der Klarname kann jemand in Teufels Küche bringen. Das sollte auch dem heiligen Vater bewusst sein.
„so richtig verstehen werden es die User erst wenn die neue Gestapo vor der eigenen Haustüre steht“
SO IST ES!!!
Vorgestern erhielt ich Post von meinem Handyanbieter, ich solle mein Funktelefon neu aufladen. Auch noch mit Geld oder Überweisung. Die wissen ganz genau, mit wem ich telefoniere, wann es mit mir, also dem Geld zur Neige geht und ganz schön krank können die mich nach neuen bestätigten Erkenntnissen mit ihrer Funkerei auch machen. Ich benutze ja schon mein Funktelefon auf einen anderen Namen und so gut wie gar nicht, also quasi auch mit Pseudonym. Das wissen’s aber nicht. Was sie auch noch nicht wissen, aber bald, dass ich genug habe von ihrer allgegenwärtigen Kontrolle was meine Kommunikation über Handy angeht und so habe ich gestern beschlossen, mich ausknipsen zu lassen. Oder mich vom Netz absch(n)eiden zu lassen, trennen oder wie auch immer man das nennt. So werde ich wieder unortbar. Meine IP-Adresse bin ich persönlich auch nicht. Mal sehen, ob sie mich dann immer noch finden. Dann bin ich aber sehr neugierig, wie sie das gemacht haben. Ich befürchte aber für die Zukunft, dass man solche exorbitanten Verweigerer wie mich, dann mit einem implantierbaren Chip bestrafen will. Dann werde ich mir aber die elektronische Fußfessel um den Hals legen und mich von dieser Erde verdünnisieren. Entweder exorbitant oder gar nicht.
„Das macht zwar nicht unbedingt gescheiter, aber immerhin noch ein wenig sicherer.“
Lieber Magnus Wolf Göller,
das oben gesagte meinen Sie aber doch jetzt nicht ernst, oder?
Die Wahrheit muss raus und auch von anderen aufgenommen werden dürfen. Ansonsten verschwinden wir alle eines Tages in einer klaren Nacht in der Anonymität des Nichts, mit oder ohne Pseudonym.
Immer noch Zweifel?
@ Exorbitante Neuverschuldung
Sie klingen so, als hätten Sie da schon einiges durchgemacht.
Sie fragen bezüglich meines Sarkasmus’ wegen sicherer Nutzer-Gewohnheiten – „Das macht zwar nicht unbedingt gescheiter, aber immerhin noch ein wenig sicherer.“ – , ob ich das jetzt ernst meine: ja.
Wer Angst hat vor den Bösen Buben, der sollte sich ein Stückchen als Herr Unbedarftlein, der nie die falschen Seiten aufrufen tut, verstecken können.
Wer aber beispielsweise ein geregeltes Einkommen und einen akademischen Hintergrund, aber keinen eigenen Netzanschluss hat, der macht sich erst recht verdächtig.
Wer also gute Tarnung wünscht, braucht einen regulären Anschluss, den er auch zum Daddeln und Lesen von Schafsmedienjournalen, für private E-mails, wenn harmlos, nutzt, und nebenher wird dann irgendsoein Piratending gefahren.
Dummerweise wissen die das wiederum auch, und wenn sie einen mit dieser Strategie hinter den Kulissen einmal entdeckt haben, kleiner Fehler, dann setzt man sich künftighin erst recht auf eine der erleseneren deren Listen, und sie werden einen das natürlich nicht merken lassen, aber erst recht eifrig Aug’ und Ohr auftun.
Sodann verstehe ich den Schluss Ihrer Ausführungen nicht ganz, wodurch in der Tat noch Zweifel bestehen:
“Die Wahrheit muss raus und auch von anderen aufgenommen werden dürfen. Ansonsten verschwinden wir alle eines Tages in einer klaren Nacht in der Anonymität des Nichts, mit oder ohne Pseudonym.”
Das ist etwas kryptisch.
Eine nähere Erläuterung hierzu wäre willkommen.
Grüße
M.W.G.
Lieber Magnus Wolf Göller!
Zu Ihren Bemerkungen, der Reihe nach von oben nach unten:
Sagen wir mal so, ich weiß, dass der schöne Schein sehr trügen kann, sich in staatlicher Sicherheit zu befinden.
Die Angst vor den Bösen Buben ist durchaus berechtigt, wenn diese von sich meinen die Guten zu sein. Mir geht es namentlich da auch nicht anders, wenn andere mich kommen sehen.
Jemand mit akademischem Hintergrund ist vor allem dann mächtig verdächtig, WENN er ein geregeltes Einkommen hat. Einen eigenen Netzanschluss hätte den Kohl auch nicht fetter gemacht. Ich hingegen muss dafür sehr auf meine Diäten achten.
Irgend so ein Piratending fahre ich gelegentlich auch, dazu noch sehr dunkel und erntete dafür bisweilen schon misstrauische Blicke von der städtischen Streife. Da kamen wohl Verdachtsmomente auf, ich könnte sonst was im Schilde führen. Bankkonten nehmt Euch in acht vor mir!
Mag sein, dass der Schluss meiner Ausführungen etwas kryptisch klingt. Versuchen Sie es mal mit ‚biblisch’ und Sie werden den Weg bestimmt finden. Denn eine exorbitante Neuverschuldung kann durchaus auch biblische Ausmaße erreichen, sofern sie nicht vorher gestoppt wird.
Ich muss feststellen, je spontaner eine Namensgebung ist, desto mehr Freude kann sie bereiten.
Beste Grüße
E.N.
@ Exorbitante Neuverschuldung
“Ich muss feststellen, je spontaner eine Namensgebung ist, desto mehr Freude kann sie bereiten.”
Sehr richtig.
Und damit wäre auch schon ein neues Fass aufgemacht: Wie ist meine Beziehung zu meinem Nick? Liebe ich meinen Nick wirklich noch? Passt dieser Nick noch zu mir?
Der Nick ist manchmal schon ein bisschen crazy, und Ariane hat auch schon abgelästert, und diese Tussi in dem Chat meinte glatt, dass dieser Nick, so wörtlich, etwas verstaubt sei.
Ich und verstaubt!
Scherz beiseite: Wer immer hier die wechselvolle Beziehungskiste zwischen sich und seinem Nick einbringen will, der ist eingeladen, von Freud und Leid ernstlich zu berichten.
@ alle
Siehe oben, zumal letzter Satz.
Lieber Magnus Wolf Göller,
eigentlich wollte ich es ja langsam mal gut und sein lassen, Ihren Kommentarbereich zu befüllen, aber die Beziehungsgeschichte zu meinem Nick möchte ich doch noch einstreuen. Vom Trinken halte ich nicht viel, aber das neue Fass muss schließlich leer gemacht werden.
Vielen Dank für die Einladung!
Es begann bei mir so ca. vor drei Jahren. Da verliebte ich mich in einem Forum in den Nick ‚Loco’, dem ein paar mir nun leider entfallene Namensabenteuer voraus gingen. ‚Fungus Resistance’, der Name meiner damaligen Gruppe, wuchs sich zu einem regelrechten Schleimpilz aus und zog allerlei andere Nicks an, die ich hier aber nicht alle aufzählen kann, selbst wenn ich es wollte. Die einzelnen Nicks liebten sich untereinander sehr, was aber bald Neid bei anderen Gruppen erzeugte. Eine ‚Überflüssige Diskriminierung’ hängte mir dann unter dem vielsagenden Pseudonym ‚Heinrich’ etwas an. Bald darauf ging die ‚Angst’ um und unsere Gruppe wurde vom Betreiber gelöscht. ‚Beschissene Lage’ fand ich zu der Zeit als Nick optimal passend für mich und ich wurde zum ‚Flüchtigen Unbekannten’. Dann entdeckte ich eine neue Liebe für mich auf der Seite der ‚Organisierten Wahrheit’. Es war an einem Abend und mir fiel einfach kein passender Nick für mich ein. Eine innere Stimme sagte dann schließlich zu mir: „Nenne Dich doch einfach Jochen.“ Daraus wurde eine längere Geschichte und es gelang mir mit der Zeit viele andere mit meiner Liebe zu unterjochen. Meine Reise führte schließlich nach England und ich stieß von dort aus frontal mit der hier ansässigen ‚BW’ zusammen. Man hätte sie eigentlich ‚Sexueller Missbrauch’ nennen müssen, ja so pervers ist sie. Torsion, Torsion und dessen Gefahrenpotential gab das ‚BW-Unschuldslamm’ als Erklärung für alles Unmögliche an. Damit war für jene alles gegessen und mich nannte man hinter meinem Rücken höchstwahrscheinlich einen ‚Verdrehten Hoden.’ ‚Vernichtungsschmerz’ wollte ich mich schon selber nennen, aber meine Liebste, die ‚Anna Luehse’ kam mir dann zuvor und auf mich zu. Bei ihr bin ich dann geblieben. Zur Abwechslung wurde dann vor kurzem während eines platonischen Fremdganges in Hammelburg aus meinem regulären Nick die ‚Exorbitante Neuverschuldung’. ‚Das topgekillte Bohrloch’ könnte mir als Pseudonym aber auch noch gefallen.
Das war mein Liebesleben im Internet und das Abenteuer im realen Leben bis jetzt in Kurzfassung. Wer bin ich nun wirklich? Ich will es Euch verraten, mein Name ist C-3POL.
The End ?
@ Exorbitante Neuverschuldung
Vielen Dank für Ihr buntes Decknamensittengemälde.
@alle – ganz besonders aber “Exorbitante Neuverschuldung”, da uns gemeinsame Freund- und vielleicht auch Feindschaften einen!
An einer der Vorläuferdiskussionen hatte ich mich ja schon mal beteiligt und dort auch den aus meiner persönlichen Sicht gewichtigsten Grund für oder wider “Pseudonyme” eingebracht. Insofern habe ich also weder neue Diskussionsanregungen noch anderweitige sachbezogene Ideen anzubieten.
Dennoch möchte ich mich ein wenig einmischen und zuallererst das “Totschlagargument” anbringen, dass Menschen, die ernsthaft und aus Überzeugung gegen systemische Mängel anschreiben, so oder so auf einer früher oder später exekutierbaren Abschussliste landen. – Trotzdem kann es sich für den einen oder die andere durchaus als sinnvoll erweisen, nicht mit seinem Klarnamen hausieren, protestieren und diskutieren zu gehen.
Grundsätzlich stimme ich – auch das ist längst bekannt – durchaus mit Dir, werter Magnus, überein und halte den Schlagabtausch bei und mit offenem Visier für den richtigen und besseren Weg in die Schlacht um die Definitions- und Argumentationshoheit. Trotzdem hege ich nicht nur Verständnis, sondern auch unverhohlene Sympathie für den nicht weniger geschätzten “Herrn Exorbitante Neuverschuldung”.
Da ich mir nun einbilde, “Euch beide” doch recht gut einschätzen und mich deshalb uneingeschränkt mit Euren unterschiedlichen und dennoch demselben Ziel zustrebenden Wegen solidarisch erklären zu können, würde ich eine “eingeschränkte Kompromisslösung” vorschlagen. Man kann, wenn bspw. ein “honoriger” (von den fraglichen Diskussionsparter/innen als solcher anerkannter) Leumung vorzuweisen ist, doch problemlos die “pseudo-anomyne” (mir deucht, das ist des Pudels Kern, sozusagen ganz nebenbei aufgeckt ;-) ) Mitwirkung im ebenso kurzweiligen wie zielführenden Diskurs zugestehen, oder stoße ich mit diesem Ausfall auf begründbaren totalen Widerstand?
Nun gut – ich sage jetzt einfach mal, dass “Herr Exorbitante Neuverschuldung” und meine Wenigkeit zwar nicht ausschließlich “unproblematischen Umgang pflegen” (Stich- und in manchen Kreisen auch Reizwort: “Moltaweto” – ein Pseudonym, dass auch mit Klarnamen zu streiten pflegt), uns aber zwischenzeitlich davon überzeugen konnten, dass wir unserer Meinung nach genau in den richtigen Kreisen verkehren ;-) Insofern könnten wir – quasi als Exempel, wenn man so mag – füreinander bürgen und uns dann, Dein Einverständis vorausgesetzt, lieber Magnus, gelegentlich zu (eventuell gar regelmäßig zu arrangierendem) niveauvollem Gedankenaustausch zusammenfinden?
Diesen entweder mutigen oder aber maßlos anmaßenden Vorschlag stelle ich jetzt einfach mal in den Raum, hoffe darauf, damit den bisherigen Ablauf der Diskussion nicht zu sehr gestört zu haben und verbleibe
mit herzlich-kollegialem Gruß
Adalbert
@Magnus und @Adalbert
Eigentlich wollte ich mich schon von meinen klaren Namensschulden frei machen. Aber da ich nun auch von Adalbert namentlich angesprochen wurde, werde ich demnächst wahrscheinlich doch noch wieder neue Schuld auf mich nehmen müssen. Wie Adalbert richtig erkannt hat, halte ich mich im Forum des ehrenwerten Moltaweto ebenso gerne auf, wie in diesem Forum hier. Weil da wie hier eben die Sachen, die eigentlich alle angehen, auf den Punkt gebracht werden und man dann dazu auch noch ein paar Worte verlieren kann, ohne dass sie einem nachgeschmissen werden.
Die letzten Tage habe ich mich zwar auch woanders herumgetrieben, aber nicht ohne in den beiden genannten Foren auch einen täglichen Abstecher zu machen. Da fiel mir auf, dass Magnus so stille war und nichts mehr hochlud an Artikeln. Da machte ich mir ein wenig Sorgen um ihn. Gut, dass er sich seitdem nur in eine Artikelreihe versteift hat, bei ihm soweit alles klar ist wie ich hören bzw. lesen kann und die Erarbeitung von Urheberschaft eben Zeit kostet. Mit Kosten kenne ich mich natürlich aus.
Gegen den Vorschlag von Adalbert habe ich nichts einzuwenden, möchte nur wissen wo die Diskussionen dann stattfinden sollen. Aber ich nehme an, das passiert dann hier.
An Magnus gerichtet möchte ich fragen, ob Adalbert so Recht damit hat, was er darüber sagt, uns beide recht gut einschätzen zu können? Unter dem Pseudonym meines Pseudonyms, das fast so etwas wie ein Klarname für mich geworden ist, meinte er vor noch nicht allzu langer Zeit jedoch zu mir, unberechenbar zu sein. Mag sein, dass es stimmt, unzerbrechlich bin ich jedoch nicht. Deshalb ist Schutz vor gesellschaftlichem Schmutz (klarer darf ich nicht ausdrücken, was damit gemeint ist) gut und so bringe ich mich besser weiter ein unter dem Schutz eines nebeligen Namens.
Ich grüße alle Freunde und Bekannte mit oder ohne Klarnamen und freue mich auf anregende Diskussionen unter diesem oder anderem Namen.
E.N.
@Exorbitante Neuverschuldung – aber Magnus explizit einbeziehend
sehr erfreulich, dass wir im Kernpunkt doch eine zufriedenstellende Übereinstimmung konstatieren dürfen … wobei ich Klarnamen- und Pseudonym-neutral anmerken möchte, dass eine gewisse “Unberechenbarkeit” nicht zwangsläufig ein Negativum sein muss. Diskussionen mit Leuten, deren Reaktionen und Argumente man jederzeit vorhersehen kann, können auf Dauer auch höchst eintönig werden.
Da auch ich “viel rumkomme” und ständig mehrere Tätigkeitsfelder zu bedienen habe, kann ich selbstredend bestens nachvollziehen, dass es auch mal Zeiten geben wird und muss, in denen weniger bis gar nichts von dem/der Einen oder Anderen vernommen wird. Solange sich das am Ende immer wieder aufklärt und dem Interesse an gepflegter Diskussionskultur keinen Abbruch zufügt, ist das in Ordnung. Zumal das wahre Leben eben nicht im Internet stattfindet und von Zeit zu Zeit nicht nur Beachtung einfordert, sondern auch natürliche Priorität eingeräumt bekommen sollte.
Über den Rest schweige ich vorläufig erst einmal fein still, bis Magnus Zeit und Gelegenheit findet, uns seine individuelle Meinung zur Sache mitzuteilen.
Freuen würde ich mich aber schon, wenn man sich hier oder da (wahrscheinlicher aber wohl an dieser Stätte) gelegentlich (auch im Sinne der Wahrung deutscher Sprachkultur im Internet) zusammenfinden und interessante Themen durchaus auch kontrovers, aber stets gepflegt und ritterlich diskutieren könnte.
Grüße an die direkt Adressierten ebenso wie an mitlesende Besucher
Adalbert
@ Adalbert Neumann und Exorbitante Neuverschuldung
Schön, dass Ihr Euch schon kennt und auch so prächtig miteinander versteht.
Hier ist es so eingeführt, dass jeder sich Klotzberta Tunichtgut oder sonstwie nennen kann: und dabei wird es bleiben.
Die Idee des Klarnamenforums an anderer Stelle lasse ich gleichwohl nicht fallen.
Als nächstes freut Euch auf eine kleine Burleske zum Thema.
Grüße
Magnus
@Magnus
Woher kennst Du (ich darf doch Du zu Dir sagen?) meine Tante Klotzberta Tunichtgut aus der um uns herum neu errichteten DDR?
Heute scheine ich irgendwie Glücksgefühle in mir zu haben, die ich überall loswerden möchte. So lasse ich auch hier davon ein paar da. Kann ja nicht schaden.
Auf Deine kleine Burleske freue ich mich. Bin gespannt.
Ja, der Adalbert ist nett, da konnte ich nicht anders, als ihm direkt ein paar exorbitante neue Schulden mit mir aufzubürden. Man scheint mich doch mehr zu mögen als ich gedacht habe. Kein Wunder also, dass das System nicht so leicht zusammenbricht. Mit mir jedenfalls nicht. Dabei gebe ich so gut wie kein Geld aus. Einfach Paradox das Ganze.
Wegen dem Klarnamenforum an anderer Stelle:
Wird das vom Innenministerium gesponsert?
Seltsamer Weise sprießen die Foren anscheinend nur noch so aus dem Boden der vernetzen Vergänglichkeit. Hätte fast sogar schon selbst einen Blog aufgemacht, aber da muss man ja seinen Klarnamen angeben und dann könnten andere bemerken, dass ich fast völlig ohne Schuld(en) bin. Das geht nicht. Oder doch?
Besonders liebe Grüße an Dich und Bruder Adalbert, aber auch an die Leser hier
E.N. (Jetzt hätte ich fast aus Versehen, meinen Klarnamen drunter gesetzt – Das wäre Deine Schuld gewesen Magnus ^^)
Hier wird wieder einmal deutlich, wohin die Reise geht: die virtuelle Rundum-Überwachung – in den USA bereits sehr weit fortgeschritten – soll auch bei uns stärker etabliert werden:
http://www.heise.de/security/meldung/Polizeibehoerden-forcieren-verdeckte-und-offene-Online-Ermittlungen-1060763.html
Ich sehe (zumindest in der Diskussion in diesem Blog) keine irrationalen Ängste, sondern wohl begründete Einwände gegen zu große Datenfreizügigkeit.
Apropos “Piratending”:
Bei den Piraten läuft gerade auch eine intensive Klarnamen-Debatte:
http://www.matthias-heppner.de/blog/item/serie—liquid-feedback-der-vorbestimmte-weg—episode-1.html
@Magnus
Dann wären fürs erste erfreulicherweise ja sämtliche Klarheiten beseitigt und einer langsam aber stetig wachsenden Diskussionskultur steht nichts mehr im Wege (eventuell mal abgesehen davon, dass man die Zeit dafür finden und gemäß dem ausgegebenen Ziel auch sinnvoll nutzen muss).
Was das Festhalten an den Plänen bezüglich eines Klarnamenforums betrifft, halte ich das nicht alleine für sinnvoll sondern unbestreitbar auch für richtig. Dort kann man sich zu gegebener Zeit dann ja (vielleicht) ebenfalls zusammenraufen (selbstredend ohne jegliche Gewaltanwendung). Schau’n mer mo …
In Bezug auf die angekündigte Burleske zu eben diesem Thema schließe mich dem voranschreibendem “Herrn Exorbitante Neuverschuldung” bekräftigend an. Bin im höchsten Maße gespannt darauf und interessiert daran!
@Exorbitante Neuverschuldung
Danke für die “netten” Blumen, die ich ebenso postwendend wie gerne zurückgebe … zum Rest, wie meistens (diesmal aber nur fast) uneingeschränkte Zustimmung. Lediglich die Rückfrage wegen dem Innenministerium als etwaigem Sponsor des Forums war ein wenig zu unberechenbar … aber das nur so am Rande, weil es – wie ich Magnus’ Schweigen entnehmen zu können glaube, nicht falsch verstanden und/oder krumm genommen worden zu sein scheint! ;-)
@Foehnix
Die Links muss ich mir später noch anschauen, aber zum zweiten Teil des ersten Kommentars möchte ich schon mal Zustimmung bekunden. Was allerdings die “Polizeibehörden-Forderung” angeht, habe ich von verschiedener Seite läuten gehört, dass das, was hier mit “Forcieren” umschrieben wird, schon seit geraumer Zeit im Gange ist und mittlerweile auch schon zu einer “US-ähnlichen Perfektion” geführt wurde. Man weiß schließlich, dass deutsche Gesetzgebungs- und deren Erfüllungsinstanzen beim Nachahmen schlechter Beispiele von jenseits des Atlantiks schon immer 150-prozentige Ambitionen bei der reellen Umsetzung verfolgt haben.
Insofern wird die Diskussion um “Sicherheit durch die Verwendung von Pseudonymen” letztendlich immer an der Kernproblematik vorbei zielen, womit ich nicht gesagt haben möchte, dass ich die von Ihnen und Herrn “Exorbitante Neuverschuldung” vertretene Meinung nicht teilen könnte oder würde. – Es ist aber, wie es ist … Sicherheit und Anonymität im Internet kann und wird es nicht geben!
In diesem Sinne, wahlweise mit kollegialen, freundlichen oder auch brüderlichen Grüßen
Adalbert
@Magnus und @Adalbert
“Lediglich die Rückfrage wegen dem Innenministerium als etwaigem Sponsor des Forums war ein wenig zu unberechenbar …”
Ich bin so wie ich bin und ja, manchmal habe ich eben eine vorlaute und freche Schnüß (wie die Rheinländer sagen). Im Umgang mit mir, wird man mir das einfach zugestehen müssen. Ich meine es aber (fast) nie böse.
Was meinen Klarnamen angeht, so müßte ich eigentlich in Regierungskreisen sehr bekannt geworden sein, auf jeden Fall habe ich die mal längere Zeit mit Post regelrecht überschüttet und bin denen sicher auch auf die Nerven gegangen. Deren Antwort war fast nur Schweigen dazu. Soviel dazu, ob es etwas nutzt mehr mit seinem Klarnamen zu unterschreiben oder mit Pseudonym. Für die sind wir so oder so nicht besonders viel wert, wie ich persönlich feststellen durfte.
Ein von mir sehr geschätzter Mann drückt es gerne noch krasser aus. Er sagt: Für die sind wir nur Vieh. Ich bin der Ansicht, dass dies so auch den Tatsachen entspricht. Da können wir noch so intelligent sein oder/und eine eigene Meinung vertreten. Das ist denen völlig egal. Und das müßtet Ihr beide auch schon selbst festgestellt haben.
Ich denke weiterhin, dass das was wir als unsere (gesellschaftliche) Realität betrachten, nur ein Sandkastenspiel von großkotzigen Mackern ist. Gestern las ich in einem alten Schulbuch über die Französische Revolution. Ich konnte ehrlich gesagt, diesen Quatsch überhaupt nicht mehr ernst nehmen. Wegen so etwas rauben die uns unsere schönsten Jugendjahre. Mit einer Schule, die so gut wie nichts an Lebensqualität fördert. Arbeitsvieh und Stimmvieh wird so produziert und wer raus fällt, der bekommt das Stigmata Hartz-IV angeheftet. Ich will aber kein Planungsobjekt von jemand anders sein. Mein Leben gehört mir ganz alleine und nicht dem Staat. Der Staat ist wie eine große Spinne, die ihr Netz über uns alle zieht und sie frißt uns auf, wenn wir nicht aufpassen.
Viele Grüße an Euch beide,
E.N.
@ Exorbitante Neuverschuldung
Meine These vom Netz der Angst scheint sich immer mehr zu erhärten: die Argumente hier wie zu anderen Artikeln rund um Klarnamen/Nicks weisen darauf hin.
Zeit, dass wir etwas daran ändern, uns wenigstens Gedanken darüber machen, wie das ins Werk zu setzen sei.
@Magnus
Wenn man sich erst einmal an sein Pseudonym gewöhnt hat, dann fällt es einem schwer, es wieder abzulegen. Trotzdem möchte ich mich so langsam von der E.N. als Name verabschieden.
Mit dem “Werk setzen” meinst Du ein Klarnamenforum?
Was mich persönlich angeht, so unterhalte ich mich gerne mit Dir Magnus und das würde ich auch unter meinem Klarnamen tun. Wenn dafür ein extra Forum nötig ist, meinetwegen.
Die Themenausrichtung des zukünftigen Forums wäre aber noch zu erörtern. Die Angst sich im Netz offensichtlich (das Wort passt hier, wie die Faust aufs Auge finde ich) zu sein, wird ansonsten wie immer die meisten davon abhalten mitzureden. Sich z.B. offen einzugestehen, ein Globalisierungsgegener zu sein, könnte Leute bald in Nöte bringen.
“EU will Datenbank zur Bekämpfung der “Radikalisierung” einrichten”
http://www.heise.de/tp/blogs/8/148267
Also, ich habe auch etwas gegen diese EU(süchtigen) und ihre Gesetze. Daneben habe ich noch weit mehr Protest anzumelden. Ob das wirklich gut geht, dann auch unter Klarnamen.
Ja, machen wir uns Gedanken. Da bin ich gerne dabei.
Wo findet das sich Gedanken machen statt? Nur damit ich nichts verpasse, wenn ich mal längere Zeit nicht hier hineinschaue.
Viele Grüße, E.N.