Die Klarnamenritter

Die Gründung des Ordens der Klarnamenritter ist hiermit erfolgt.

Als Ordensgründer, der seine Inspiration zur Einführung dieser heilsamen Einrichtung aus dem Dispute bezog, der sich nach der hiesigen Schrift “Decknamenfritzen im Netz” begab, verweise ich jeden, der Aufnahme begehren sollte, zunächst dahin, sich die dort geäußerten Beweggründe für wahrselige Netzritter zu Gemüte zu bringen.

Ritterlicher Codex:

1. Die Klarnamenritter verachten und verfolgen niemals einen unter Decknamen, nur weil er unter einem solchen auftritt.

2. Die Klarnamenritter haben sich zum Ziele gesetzt, immer noch mehr Klarnamenritter zu gewinnen, allein durch die Macht ihrer ansteckenden Rede und durch Erhabenheit des Geistes, da sie meinen, dass dies der Wahrheit, der Freiheit und der Wohlfahrt der Welt insgesamt dient.

3. Die Klarnamenritter verbannen jeden, der arglistig mit einem vermeintlichen Klarnamen auftritt, für mindestens zehen Monde aus dem Orden.

4. Die Klarnamenritter erklären denjenigen, der drei Mal arglistig mit einem wiederum falschen Klarnamen auftritt, für endgültig ausgeschlossen und im Sinne der Rede und im Rahmen der Gesetze des Landes für verfehmt und vogelfrei.

5. Die Klarnamenritter, die aus unterschiedlichsten edlen Geschlechtern stammen, schonen einander nicht, weder im Einzelgespräche noch vor dem gemeinen Volke.

6. Die Klarnamenritter verabscheuen jedes arglistige Bündnis, auch in den eigenen Reihen.

7. Die Klarnamenritter sind wohltätig und milde von Natur; ihre Waffen sind ausschließlich jene des Geistes: außer in erzwungener, gesetzestreuer Notwehr und Nothilfe.

8. Die Klarnamenritter haben sich zum Ziele gesetzt, dem Weltnetz und damit der ganzen Welt Wahrhaftigkeit und Offenheit zu bringen. Dafür kämpfen sie stets mit offenem Visier.

9. Die Klarnamenritter sehen ihre Ehre in offener Angabe ihrer Quellen und richtiger und gesetzestreuer Wiedergabe der Rede anderer, stamme sie von anderen Rittern oder aus dem gemeinen Volke.

10. Die Klarnamenritter kämpfen auf dem Felde der Ehre für Freiheit und Wohlfahrt der gesamten Welt; der Klarnamenritter verabscheut jedes Dunkelmännertum und ist mäßig im Aberglauben.

11. Die Klarnamenritter verbindet keinerlei einheitliche Weltanschauung außer dem gemeinsamen Gebot der Redlichkeit und Gewissenhaftigkeit sowie der Vernunft und des ritterlichen Anstandes.

12. Die Klarnamenritter nehmen nie Tribut und verabscheuen blinde Gefolgschaft; ihr Ziel ist es, das freie Selberdenken unter den Menschen zu befördern.

13. Die Klarnamenritter sind sich ihrer immerzu gefährdeten Stellung jederzeit vollauf bewusst.

14. Die Klarnamenritter schonen keinen anderen Ritter, sind aber achtsam dahingehend, dessen ebenfalls immerzu gefährdete Stellung stets zu berücksichtigen.

15. Die Klarnamenritter stehen für Mut, allgemeine Wohlfahrt und Freiheit.

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20 Antworten zu “Die Klarnamenritter”

  1. TanjaKrienen sagt:

    Gegen Abend näherten sie sich einem Hügel, auf dem dreißig bis vierzig Decknamenfritzen standen. Da stellte sich Don Quichotte in die Steigbügel und rief: »Siehst du die Decknamenfritzen auf dem Hügel?« Sancho Pansa kaute gerade etwas Brot und Schinken und sagte: »Decknamenfritzen? Auf dem Hügel? Ich sehe nur Windmühlen!« – »Decknamenfritzen!« rief der Ritter. »Und jeder hat vier Arme!« »Nein«, sagte der Stallmeister kauend, »Es sind Windmühlen, und jede hat vier Flügel!« Doch da legte sein Herr und Gebieter auch schon die neue Lanze ein, rief zum Hügel: »Im Namen der Dame Dulzinea von Toboso, ergebt euch, ihr Decknamenfritzen!« und gab Rosinante die Sporen.

    Was ich bezeugen kann.

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Tanja Krienen

    Ich war auch dabei.

    Und zwar nicht nur als Zeuge, sondern selbst höchst gefährdet.

    Ich bin nämlich Windmühlenflügelmonteur und saß gerade ganz oben draußen, um ein paar lose Schrauben anzuziehen, und siehe da, Der Ritter von der Traurigen Gestalt stürmte mit allem, was Rosinante geben konnte, heran, und seine Lanze verfehlte mich gerade mal um Haaresbreite.

    Nie mehr wird es mir passieren, dass ich Furor und Tatkraft dieses verwirrten Tapferen unterschätze!

  3. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Tanja Krienen

    Am Abend, als ich meine Todesangst dorten in hohen Lüften halbwegs verkraftet hatte, bestach ich Sancho in der örtlichen Taverne mittels eines Schlauches Weins, mir zu erzählen, was seinen Herrn denn zu solch fragwürdigen Heldentaten bewege.

    Er nahm den Schlauch, probierte, goutierte, und antwortete nur kurz: “Der Wein ist gut, aber auf meinen Herrn lasse ich nichts kommen!”

    Wohl dem, der so einen Diener hat.

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Tanja Krienen

    Später des Abends, ich war mit der Antwort doch nicht ganz zufrieden, flüsterte mir Sancho, schon etwas betüttelt, wie der Norddeutsche sagen würde, noch ins Ohr: “Mein Herr meint, dass die Decknamenfritzen häufig böse Zauberer seien (für den Spanier ist die akkurate Beherrschung des Konjunktivs auch im einfachen Volke normal), die Feinde nicht nur des anständigen Ritters, sondern der ganzen Welt.”

  5. TanjaKrienen sagt:

    Als Tanja das las, rief sie den Don, der wenige Meter entfernt den erschröcklichen Auftritt des Decknamenfritzen regungslos, aber innerlich empört, beobachtet hatte, per Handy an, und befahl ihm nicht länger zuzusehen, da Seelen und die aristokratischen Regeln in Gefahr seien. Don Quijote bestieg den Rosinante, pflanzte die Lanze auf, und ritt der zeternden Gestalt entgegen. Als er ihr den langen Spieß mitten ins Herz bohrte, brachen die Umstehenden in lauten Jubel aus. Sancho Pansa kam hinzu und hieb mit einem Beil der Kreatur noch den Kopf ab, um ganz sicher zu gehen, dass dieses Scheusal sich nimmermehr zu rühren vermag. Während Don Luis hinzu kam, und den fahrenden Ritter befragte, woher er den Ruf vernahm, dieser ihm ein Bild Tanjas über das Fotohandy zeigte, brach der Jüngling sogleich wieder in Tränen aus, und klagte, er bereue seinen soeben gefassten Entschluss ob der Eheerklärung für Dona Clara. „Schicksal“, sagte Don Quijote, gab Rosinante die Sporen, und Sancho Pansa bestieg seinen Esel, nicht ohne dem Jüngling ein freundliches „Hasta luego“, zuzurufen.

  6. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Tanja Krienen

    Du hast Sancho Pansa zu ungewohnter Entschlusskraft gebracht: aber eine musste es ja einmal tun.

    Dass der Jüngling seine Ehe schon versprochen hatte und daher der allzu spät gewahrten Tapferen Tanja von Toboso als Edelmann nicht mehr den Hof machen zu dürfen geboren war, ist natürlich der tragische Teil der Geschichte.

  7. TanjaKrienen sagt:

    Claro, por que: Sancho ist ja eigentlich der Intellektuelle und der Don, der ja weniger ein Narr, denn ein der Mann der Tat ist, was zugegebenermaßen dasselbe sein kann, aber nicht zwangsläufig sein muss, beweist uns hier, wie das Beispiel einer gar kühnen Tat, zu weiterem Handeln ermutigen kann, sobald gilt: Schlagkräftiger, als in der wahren Story, wären beide, so sie auch vierhändig synchron agierten.

  8. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Tanja Krienen

    Ich prophezeite schon vor zwanzig Jahren an der Universität Würzburg, dass die Literaturwissenschaft noch dahin kommen werde, Cervantes habe den Quijote nur so verklausuliert angelegt, dass erst die hellsten der Hellen dereinst erkennten, Sancho Pansa sei er eigentliche Held der Geschichte.

    Sancho verletzt sich praktisch nie, folgt stets dem gesunden Menschenverstand, und er organisiert immer erstmal hinreichend Brot, Käse, Schinken und Wein.

    Ein wahrhafter Philosoph vor dem Herrn.

  9. Rainer Grzybowski sagt:

    Hallo, Ihr Lieben,

    nach diesem lustigen Ausritt möchte ich an dieser Stelle doch mal eingreifen, bevor der Sancho noch von einem Pansa überrollt wird, und wieder etwas mehr Ernsthaftigkeit anregen.

    Viele gute Argumente für und wider den Klarnamen wurden hier auf diesem Block bereits vorgebracht, um eine Position will ich die Liste noch verlängern:

    In Zeiten, in denen man um seine Freiheit, seine Gesundheit oder gar sein Leben bangen muss, wenn man Ansichten äußert, die anderen nicht genehm sind, habe ich ein gewisses Verständnis, wenn jemand sich lieber bedeckt hält.

    “Gewisses Verständnis” deshalb: Träten Blockschreiber und Kommentatoren massenhaft unter Klarnamen auf, würden die allseits geführten Listen so lang, dass man sie getrost in die Tonne treten könnte, da sie doch kein Mensch mehr abzuarbeiten je in der Lage wäre.

    Das alte Argument mit den (potenziellen) Arbeitgebern halte ich ebenfalls nur für bedingt stechend: Was den einen Personalchef abschreckt, mag dem anderen Anlass zur Einladung sein. Liegt es nicht an mir, den Anstand zu wahren, Inhalte sauber zu verargumentieren und auf eine halbwegs ordentliche Form zu achten?

    Dem Problem fingierter Klarnamen ließe sich – mit einem, äh, gewissen Aufwand für den Blockbetreiber – durch Einführung geprüfter Klarnamen begegnen.

    Also, für mich überwiegen eindeutig die Argumente pro nomine claro. Deshalb versuche ich hier jetzt mal einen Stein loszutreten:

    Jeder, der auch so denkt, könnte, selbst wenn er noch nie als Kommentator aufgetreten ist, hier vorstellig werden und feststellen:
    Ich bin die oder der X Y aus Z und stehe zu meinem guten Namen.

    In diesem Sinne sommerliche Grüße aus Stuttgart

    Rainer

  10. Jörg Scheibe sagt:

    Verehrte Schreiberinnen und Schreiber,

    ohne auf den Sinn oder Unsinn von Klarnamen eingehen zu wollen, verneige ich mich klarnamentlich vor dem textlichen Pingpong um den Don und seinen Knappen.
    Es vergnügte, derartiges zu lesen.

    Jörg

  11. Eugenia sagt:

    Deckname, Pseudonym, oder nachweislicher Klarname – was soll’s?
    Der Inhalt zählt. Es gehört übrigens auch Mut und innere Klarheit dazu, hinter seinem Pseudonym zu stehen.
    Und was die Freiheit betrifft: Wer möchte sich in der Freiheit einschränken lassen, einen Fantasienamen zu wählen, wenn er Lust dazu hat?

  12. falsch sagt:

    Mein Name ist falsch, es ist ja auch nur ein Name, und eben falsch.
    Trotz punktueller Übereinstimmungen mancher Punkte möchte ich
    doch bemüht davon absehen dem Orden der Klarnamenritter meine
    (solipsistisch sowieso nicht beweisbare) reale Existenz offenzulegen.
    Ich bitte für diesen Umstand untertänigst um Verzeihung und ein
    gewisses Verständnis. Hochachtungsvoll, Ihr falsch!

  13. Erich Paus sagt:

    Das Fundamentalproblem jeder menschlichen Zivilisation und Organisation ist die Entfaltung und Entartung von Macht in Menschenhand. Dieses erfordert die höchste Aufmerksamkeit moderner Staatskunst. Macht kann sowohl unter Verwendung von Klarnamen als auch Pseudonymen sowohl gehemmt als auch gestärkt werden. Macht kann durch Verwendung von Klarnamen schon deshalb gestärkt werden, weil ihre Verwender von der betreffenden Macht dadurch leichter angreifbar und geschwächt werden können. Aus diesem Grund verbirgt man sogar bei demokratischen Mehrheitsentscheidungen den Klarnamen durch die geheime Wahl, um die Angreifbarkeit von Wählern wegen ihres Votums auszuschließen. Außerdem ist das auch das Motiv jeglichen Datenschutzes. Denn jede persönliche Information kann von Interessengruppen, Mächten, gegen ihren Besitzer mißbraucht werden, absolut jede, und sei sie auch noch so banal. Das sollte jeder bei seiner Entscheidung zwischen Klarnamen und Pseudonym berücksichtigen.

  14. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Rainer Grzybowski

    Danke, Rainer, zunächst für den preußischen Ordnungsruf in Richtung Iberische Fraktion.

    Du deutest sehr schön an, dass ein entsprechender freiwilliger Kodex eines Publizisten im Netz ein empfehlendes Gütesiegel werden könnte, schlicht das Gegenteil von beruflich nachteilig.

    Grüße aus Berlin

  15. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Erich Paus

    Sie haben völlig recht mit Ihrer Gedankenführung und Ihrer abschließenden Warnung, raten indes doch nicht kategorisch ab.

    Der Schritt birgt auch Gefahren, keine Frage.

    Die Freiheit aber ist kostbar und mitunter nicht umsonst zu haben.

  16. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ falsch

    Lieber falsch, zunächst mal meine tiefe Ehrerbietung und Hochachtung für Deinen Decknamen: eine Silbe, ein Treffer, prägnant, aufmerksamkeitsstark, das Wort kennt jeder, bravo!

    Die netten Wortspielchen…

    Ich hoffe, lieber falsch, dass Du auf dem Turnierplatz bleibst, als kritischer Beobachter der sich formierenden Klarnamenritter.

    Was uns nicht umbringt, macht uns stärker.

    Grüße

    Magnus

  17. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Jörg Scheibe

    Frau Krienen und ich waren etwas undiszipliniert und sind nicht immer exakt und streng bei den direkten Kernfragen geblieben, um es höfisch auszudrücken, und erhielten vor Ihrem erfreulichen Ausdruck des Gefallens am Spiele bereits einen vollauf gerechtfertigten Ordnungsruf, das Thema wieder auf den Boden zu holen.

    Grüße

  18. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ alle

    Rainers Idee, möglicherweise besondere Netzforen aufzubauen, in denen nicht nur alle Autoren, sondern auch alle Kommentatoren sich mit Gegenanruf oder was auch immer einschreiben, wie in jedem Verein sonst auch, zumindest in diesem Klarnamenforum nur mit geprüftem solchen mitfahren dürfen, im Netzmercedes, wo es Trolle und ich weiß nicht wer sehr viel schwerer haben werden als irgendwo sonst.

    Zwar nicht beim Daten klauen, aber wenigstens darin, über ein paar gekaufte oder auch fanatisierte Billigschreiberlinge ganze Diskussionen zu stören, zu zerstören.

    Das macht man in einem solchen Forum nicht lange. Man wird sich genau überlegen, was man sagt. Pöbeleien werden verhältnismäßig im Rahmen bleiben.

    Selbstverständlich wäre es ärgerlich und wird es sein, dass gutwillige Diskutanten, die meinen, sich gerade nicht entdecken zu können, in der Debatte eben gerade fehlen; vielleicht gibt es ja bald erstmal nur einen solchen Laden von Gewicht in Deutschland: die Chance zu einer neuen Kultur des öffentlichen Streits, eine Chance, gerade für junge Talente, gleich mit dem eigenen Namen, oder eben einem gekennzeichneten Künstlernamen, bekannt zu werden, unter jenen, die Gesicht zeigen!

    Und schließlich erscheint es mir auch einfach in ungeheurem Maße effizienter, wenn jeder weiß, dass gar zu grober Unfug sich schnell selbst straft; eine nachvollziehbare, zügige, ernsthafte Debattenkultur (das sagt der Richtige…), die sowohl in hoher Aktualität wie Nachhaltigkeit in Deutschland Maßstäbe setzt, das wäre schonmal ein Anfang.

    Ein Forum, in dem sich Leute treffen, die auch binnen weniger Minuten oder einer halben Stunde mal den Faden auf hohem Nievau weiterzuspinnen in der Lage sind und dann halt mal lachen, wenn der Tippteufel dazwischengerutscht ist.

    Das natürlich auch von den alten Herren besucht wird, gelegentlich der Runde die Leviten zu lesen.

    Dann ein gutes Archiv, kluge Verträge.

  19. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ alle

    Ich endeckte gestern durch Zufall, dass mein Blog in einer längeren, zwar in einer poulärwissenschaftlichen Form, doch mit vollem Quellen- und Handapparat, Lektorat und allem Pihpahpoh ausgestatten Abhandlung, von einem der großen Verlage in vermutlich großer Auflage Anfang des Jahres herausgebracht, zu einem bestimmten Thema exklusiv zitert wird (nicht der Blog mit Nennung, aber ich mit Klarnamen und dem Hinweis auf das fränkische Hammelburg, so dass nur ein völlig verwirrtes Schaf nicht hierherfindet, so es denn will), auch mit der mehr oder weniger vorgeschobenen Begründung, unter all den seiner Sache widrigen finsteren Gesellen im Weltnetz habe er im deutschsprachigen Raum praktisch nur mich als zitierfähigen Blogger mit Klarnamen gefunden, zumal mit korrektem Impressum.
    Was auch immer den Autoren umtrieb: sehr wahrscheinlich wollte er wenigstens in dem Sinne integer wirken, nicht anhand von anonymen Quellen offensichtlich nur im Trüben gefischt, oder gleich nur irgendetwas zusammengeschrieben zu haben.

    Wenn der Verlag das Buch gut verkauft (was ich, aus Sicht der Eigennützigkeit, gut fände, denn dann läsen viele, dies sei so ziemlich der einzige zitierfähige Blog mit hinreichend Mut zum offenen Visier zu einem heiklen Thema…), was ich bezweifle, wird das eine wunderbare kostenlose Werbung für diese Seite sein.

    Wohlgemerkt, der Autor setzt mich und meine Thesen, vornehm ausgedrückt, nicht in ein freundliches Licht.

    Da es in dem Buch, soweit ich ein wenig hineingelesen habe (legal im Exposé des Verlags) vor echten Verschwörern, die gegen vermeintliche Verschwörer sich vermeinen, verschwören zu müssen, nur so zu wimmeln scheint, verwundert mich das nicht.

    Ehe ich’s vergesse: Der Autor des Buches ist ein bekannter (auch Schafsmedien)-Journalist und hat für dieses Werk sicherlich nicht die schlechtesten Verträge durchsetzen können.

  20. Karl-Josef Malo sagt:

    > »Im Namen der Dame Dulzinea von Toboso, ergebt euch, ihr Decknamenfritzen!« und gab Rosinante die Sporen. <

    Don Quichotte ahnte, dass sich hinter den Windmühlen weitere Rosinentanten versteckt hielten. Dicke, süße Dinger, mit Fingern so groß wie Wurmlöcher und im größten Loch, dem schwarzen, steckte der Teufel, mit riesengroßen Warzen. Er fand ihn schließlich auch steckend. Woher dazu? Im Herzen dann später Don Quichotte, hätte gekämpft lieber mit Windmühlen im Verstand. Doch leider brachten diese ihn ab vom Wegesrand, noch bevor er gegen die für ihn versteckt aufgestellte Wand laufen konnte….

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