Endlich ist die Schweinegrippe da.
Mein Sohn (11) wälzt sich hinter mir total verfiebert auf dem Bett, glüht, kräht, wenn er nicht gerade Bananen isst (wer noch Hunger hat, der springt dem Teufel bzw. dem Schwein meist doch noch von der Schippe) “TNT”, atmet etwas schwer und wird wohl morgen wieder gesund sein.
Ich habe mir schon überlegt, ob ein kräftiger Aderlass gegen das kochende Blut wirksam sei, auf dass er schon heute Abend wieder seinen kleinen Bruder kernig zu verprügeln in der Lage, dies mangels Übung dann aber doch verworfen; Blutegel haben wir leider nicht im Hause; und wenn ich ihm heißen Whisky mit Honig gebe und es kommt heraus, dann habe ich das Jugendamt am Hals.
Fencheltee findet er zum Speiben.
Das wäre wenigstens mal eine Möglichkeit gewesen, ihn zum Gesundwerden hinzuquälen.
Vielleicht sollte ich die Gelegenheit nutzen, ihn besser zu erziehen als bisher.
“Siehst du, wer sein Zimmer derart nicht aufräumt, dass es dort aussieht wie die Sau, der bekommt die Schweinegrippe!”
Große Erfolgsaussichten messe ich dem aber auch nicht bei, denn selbst die Drohung mit einem Erschießungskommando ließe ihn in dem Zusammenhange kalt.
Die Schweinegrippe hat immerhin ein Gutes: Man erkennt die Begrenztheit der eigenen Kräfte und Mittel.
Gerade sagte ich zu ihm: “Wir könnten uns ja mal einen Spaß machen und zur nächsten Apotheke marschieren und sagen, du habest mit Sicherheit die Schweinegrippe.”
Die gäben uns dann garantiert umsonst alles, was sie haben, wenn wir nur schnell wieder draußen sind.
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