Ich werde jetzt ausnahmsweise ein bisschen derb und hier auf dieser Seite wohl zum ersten Male sozusagen “aktivistisch”.
Wer von Ihnen, liebe Leser, hat genug Arsch in der Hose, wahrscheinlich die dazugehörige Telefon-Plattrate, JEDEN anzurufen, der in Punkto “Öl kommt nach Europa” irgendetwas bewegen, verhindernd eingreifen könnte?
Ich durfte, wie zuvor beschrieben, freudig überrascht feststellen, dass in Deutschland keineswegs alle Ohren dahingehend verschlossen sind, sich endlich Gedanken zu machen und zu wappnen: ich meine gleichwohl immer noch, dass bislang zuwenig Problembewusstsein hergestellt ist.
Ein Land, das von intelligenten Menschen bewohnt und regiert wird, richtet SPÄTESTENS JETZT einen Krisenstab ein, mögliche Maßnahmen zur Bekämpfung der tückischen, überwiegend corexitisch-unterseeisch anrückenden Ölpest zu koordinieren.
Helfen Sie!
Bringen Sie Vorschläge!
Rufen Sie Abgeordnete an!
Die Industrie!
Jeden, der Ihnen einfällt!
Wenn es am Schlusse glücklicherweise doch nicht so schlimm kommen sollte, gut, hervorragend! – dann haben wir alle uns diese Mühe trotzdem im Sinne kluger, vernünftiger Vorbeugung gemacht und werden uns dafür nicht zu schämen haben.
Andernfalls, meiner Meinung nach leider sehr viel wahrscheinlicher, zählt jetzt auch für uns in Europa jeder Tag.
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Tags: Corexit, Handeln, Ölkatastrophe
Vorbeugung.
Wie könnte die aussehen?
Die beste Vorbeugung wäre sicherlich die Energiewirtschaft komplett umzustellen aus Wasserstoff oder besser noch freie Energie.
Aber das ist unrealistisch, weil
1. Machtinteressn zu stark sind.
2. Menschen schlichtweg zu blöd und bequem.
Solange eben jedr Auto fahren will und fährt, solange diese mit Öl angetrieben werden und solange fast jedes Produkt im Supermarkt in der einen oder anderen Form Erdöl enthält( als Verpackung usw.), nun solange verlangt der Markt eben nach Erdöl und BP, Shell, Exxon geben dem Markt was er will.
Das ist die eine Seite.
Die andere Seite ist, dass natürlich diese Konzerne mittlerweile soviel Macht angehäuft haben, dass sie das Verbraucherverhalten steuern können und über die Regierungen maßgeblichen Einfluss auf Gestzgebung, Patentämter usw. haben, so dass ASlternativen eben schlichtweg unterdrückt werden. Zur Not wird auch mal jemand umgebracht oder man macht ihm ein Angebot, dass er nicht ablehnen kann. Schließlich sind Killer preiswert.
Ich sehe da wenig Hoffnung, dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändert, außer eine Katastrophe ist so gewaltig, dass es den Verbrauchern an die Substanz geht. Allerdings pflichte ich da Celente bei, dass in diesem Fall der Faschismus mit der vollen Härte eines gut organisierten Unterdrückungssystems zuschlagen wird.
Vorsorgen sollte m.M.n jeder selber in dem er sich Lebensmittel – und Wasservoräte anlegt. Lokale Netzwerke bilden, die sich unterstützen. Bewaffnen ist auch angebracht.
Es wird so sein wie die Crees vorhersagten: ” Erst wenn der letzte Fisch gefangen….
An die Vernunft zu appellieren ist zwar löblich und immer angebracht.
Nur die Ereignisse der letzten 100 Jahre und die Umwandlung der westlichen Gesellschaft in ein Heer von dumpfbackenen Systemsklaven ( wie sagte noch Nick Rockefeller zu Aaron Russo in seiner Dokumentation – from freedom to fascism- ?) lassen eben jene Vernunft schmerzlich vermissen und damit laufen Apelle an die dieselbe ins Leere.
Leider.
Daher bleibt es wohl Einzelnen überlassen, wie in jeder Revolution, gegen das System zu kämpfen.
Das Volk folgt, wie Rau mal so treffend sagte.
In Anbetracht der Geschichte und der aktuellen Machtverteilung sehe ich dabei eine Menge fließen.
Aber was soll`s.
Entweder langsam verrecken an schleichender Vergiftung oder schnell und aufrecht.
Deine Entscheidung.
@ Redhat
Zunächst vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag.
Das abschließende “Deine Entscheidung” kann ich für mich allerdings nicht zuordnen.
Ich habe nicht unbedingt vor, stehend von einem Soldatenidioten verendet zu werden.
Dafür liege ich dann lieber mit 108 beizeiten im Bett und entschlafe sanft nach einer guten Liebesnacht.
Zum Kriege muss man mich zwecks daselbst Sterbens schon zwingen.
Obzwar ich wohl nicht zu den ausgesuchtesten Feiglingen gehöre.
Guten Abend,
Herr Göller, ihr Aufruf kommt womöglich zu spät.
Die gefährlichen Tests laufen, jetzt, genau in diesem Moment.
Ich bin auf deren Ausgang gespannt.
Aber hören Sie selbst:
http://www.youtube.com/watch?v=JsjsTe6Y9PU&feature=player_embedded
Kurz zusammengefasst: Der Fachmann meint, die Tests könnten den Kopf endgültig unter den Fäkalienpegel drücken.
Sie hatten vor kurzem, genau am 6. Juli (https://unzensiert.zeitgeist-online.de/2010/07/06/olpest-mit-absicht-vielleicht-eben-doch/) vermutet, dass hinter dem offen zu Tage getragenen BP-Dilettantismus womöglich Absicht stecken könnte.
Ich las damals Ihre Zeilen mit Skepsis.
Heute erscheint mir ihr Artikel geradezu untertrieben und vernünftig.
Stellen wir uns einfach mal vor, ein nicht von Menschenhand gemachtes Ereignis würde den Großteil allen Lebens auf diesem Planeten bedrohen. Z.B.: Ein ordentlich fetter Asteorid rast auf die Erde zu und den angestellten Berechnungen nach wird er den Planeten in Bälde mit aller Wucht frontal treffen.
Ich vermute, dass die logische Reaktion auf dieses bevorstehende Erkenntnis folgende wäre: Sämtliche Staaten würden sich kurzschließen und jeweils ihre Besten an vorderste Front schicken, also ihre Kräfte bündeln, um einen GEMEINSAMEN Plan gegen die Gefahr zu entwickeln und umzusetzen.
Denn es stünde einfach zu viel auf dem Spiel, als dass man riskieren würde, sich in von Eitelkeit getriebenen, nationalen Alleingängen zu verlieren und damit alles zu verspielen.
Übertragen wir dieses fiktive Bild mal auf die realen und aktuellen Ereignisse am Golf von Mexiko: Was erwartet der vernünftig denkende Mensch von den Beteiligten im Angesicht des ähnlich bedrohlich wirkenden Szenarios, das sich gerade live vor unseren Augen abspielt?
Doch zumindest, dass ein runder Tisch gebildet wird (kann meinentwegen gerne auch ein eckiger sein), an dem die BESTEN, nämlich die erfahrensten und kompetentesten Vertreter aus der Zunft der Tiefseschweinereien ihre Hintern nassschwitzen – und GEMEINSAM (da haben wir wieder das ominöse Wort) eine Lösung abstimmen und realisieren.
Wie aber sieht die Realität aus?
Nun, wir schauen weiter auf kleine Live-Cam-Fensterchen und sind nach wie vor fassungslose Zeugen der in seiner tragweite womöglich größten Katastrophe der Menschheitsgeschichte.
Und von keiner Seite, von keinem Staat vernehmen wir dabei nicht mal ein klitzekleines, leises Zucken. Keinen Druck, der dem Ernst der Lage angemessen wäre, keine Öffentlichkeitsarbeit, ja nicht mal die leiseste Kritik am Alleingang von BP und an denen, die dies zulassen.
Ich muss zugeben: Die möglichen Gründe hierfür übersteigen meine Phantasie. Ich (und wohl auch Sie, Her Göller) werden dem Treiben also weiterhin zuschauen müssen und darauf hoffen, dass sich irgendwann – in vielen Monaten oder Jahren vielleicht – uns eine Erklärung für diese kollektive Passivität nachgereicht wird.
Ich hoffe, die Passiven wissen, was sie mit ihrer Verweigerung tun, umsomehr, weil die Aktiven mit ihrem hahnebüchenen Aktionismus dies offensichtlich nicht mehr tun.
Es sind Zeiten, in denen Atheisten nach Göttern rufen.
Mögen sie uns gnädig sein, sollten die Rufe sie erreichen.
Die Götter scheinen gnädig:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,706794,00.html
Jippie!!! erstmal, ausnahmsweise mit drei Ausrufezeichen.
Ich freue mich wirklich, endlich, endlich, die allererste positive Meldung.
Hoffentlich hält das Ding.
@ zweihorn
Lieber Zweihorn,
ich will Ihnen zunächst für Ihren also ausführlichen wie interessanten Text ausdrücklich danken.
Und der Spruch “Es sind Zeiten, in denen Atheisten nach Göttern rufen”, trifft den Nagel auf den Kopf.
Mein uneingeschränktes Kompliment dafür.
Allerdings schaue ich nicht nur auf “kleine Live-Cam Fensterchen”.
Und ich bin auch nicht fassungslos.
Sie wohl hoffentlich auch nicht.
Wir dürfen weder Humor noch Fassung verlieren.
Erstes bis Zehntes und Elftes Gebot.
Beste Wünsche
Ihr Magnus Wolf Göller
Ich werde übrigens bald nur noch über Bluna schreiben, sobald das möglich ist.