Währungsreform – D-Mark-2 – an Pfingsten oder Mariä Himmelfahrt?

Nachdem die Währungsreform – Wiedereinführung der D-Mark – an Christi Himmelfahrt noch nicht gelingen sollte und, wie der Autor aus zuverlässigen Regierungsquellen in Erfahrung bringen konnte, auch zu Pfingsten noch nicht realisierbar ist, steht jetzt Mariä Himmelfahrt als todsicherer Termin.

Nein, Spaß beiseite, eine derartige Umstellung auf neues Geld – zumal Bargeld – ist in einer Nacht-und-Nebel-Aktion selbst an einem verlängerten Wochenende nicht realisierbar.

Zumal nicht im Verborgenen, denn Zehntausende müssten daran mitwirken, alle schweigsam wie ein Eurograb.

Denkbar ist natürlich schon, dass der Euro auseinanderbricht bzw. eine D-Mark wiedereingeführt werden muss, im Interesse ganz Europas, als die alte Ankerwährung, an die sich Gulden, Schilling und belgischer Franc wie ehedem freiwillig fest anbinden, während andere wieder ihre alten Abwertungswege gehen können.

Allerdings ist die Sache meines Erachtens keineswegs gegessen: Wie hier schon zuvor erwähnt, könnten die sehr liquiden Ostasiaten wenig Gefallen daran finden, wieder dem alleinigen Dollar-Diktat unterworfen zu sein, günstige Einstiegskurse nutzen, amerikanische in Euro-Anleihen umschichten, lachend darüber, wie dumm Spekulanten aus dem angelsächsischen Raum aus der Wäsche gucken, wenn ihre Verkaufsoptionen (short positions) glatt verfallen.

Sowieso: Diese Positionen werden sehr schnell wertlos, wenn der Euro eben doch nicht weiter absackt, was wiederum zu einer Gegenbewegung führen kann.

Ob es dann heißen wird “Kill the Pound”, wie hier ebenfalls schon ins Spiel gebracht, wer weiß?

Jedenfalls sprechen viele fundamentale Daten eher gegen Pfund und Dollar als gegen den Euro, nicht nur die Staatsdefizite (England liegt da auf griechischem Niveau, Obama-Wonderland nicht weit davon entfernt), sondern auch die industrielle Potenz sowie die gesellschaftliche Kohärenz.

Ich jedenfalls gebe keinen Pfifferling auf das, was Goldspekulanten, amerikanische Rating-Agenturen und andere einschlägig Interessierte dazu von sich geben; und es mag sehr wohl sein, so viel wie ebendiese zuvor schon für Goldman et. al. nachweislich gelogen haben, dass auch andere Marktteilnehmer merken, was gespielt wird und sich der Wind in Bälde dreht.

Wer als Spekulant etwas riskieren will und möglicherweise richtig Reibach machen, der läuft jetzt nicht der Hammelherde nach, sondern deckt sich mit Euro-Kaufoptionen ein.

Vielleicht haben Chinesen und Japaner, die durch Umschichten von Staatsanleihen den Kurs jederzeit in die gewünschte Richtung schicken könnten, das ja schon getan…

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11 Antworten zu “Währungsreform – D-Mark-2 – an Pfingsten oder Mariä Himmelfahrt?”

  1. Schlagzeilen vom 15.05.2010 sagt:

    [...] Neues aus Hammelburg: Währungsreform – D-Mark-2 – an Pfingsten oder Mariä Himmelfahrt? (Der Autor hält eine kurzfristige und schnelle Währungsreform in D für eher unrealistisch.) [...]

  2. Geneigter Leser sagt:

    Stimmt, über ein Wochenende ist so etwas nicht einzuführen – und wurde auch noch nie gemacht. Wäre ja auch unfair.

    Allerdings, mit “Vorlauf” würde der eigentliche Zweck einer Währungsreform – der Entschuldung des Staates auf Kosten der Bürger – wohl kaum klappen.

    Aber stimmt, so etwas kann man garnicht geheim halten.

    Als Massenprojekt sei die US-Atombombe genannt, die Russen erfuhren erst nach dem Bau von dieser.
    Und als Großprojekt sei das Corona-Projekt (erster US-Spionagesatellit) genannt – tausende arbeiteten daran, aber nur 5 wußten was gebaut wurde.

    Irgendwie scheint Realitätsverweigerung die Mode zu sein.

    Eine recht zutreffende bildliche Darstellung dazu: alle auf der sinkenden Titanic streiten nun darüber, ob sie nun in 15 oder 30min untergeht, und ob es erst den Bug oder das Heck erwischt.
    Fein, weiter so – und die Kapelle soll mal was lustigeres spielen.

  3. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Geneigter Leser

    Das “Manhattan Project”, also die Entwicklung der Atombombe, wurde auf e i n e r streng geheimen Basis betrieben: sowas mag man eine zeitlang unter der Decke halten können.

    Nicht aber die Umprogrammierung und Neubeschickung von tausenden Geldautomaten über Nacht.

  4. herrfridolin sagt:

    Mir kommt die Goldhype etwas verdächtig vor. Sicher ist man gut beraten, einiges an Münzen etc. zu Hause zu haben. Alle wetten und meckern gegen den Euro und wollen ihn loshaben. Warum wohl???
    Vielleicht weil die gleichen Angelsächsichen Spekulanten die momentan gegen den Euro zocken, auf einen wiedererstarkten Euro wetten in der berechtigten Hoffnung, dass die Asiaten den Euro “retten”. ich finde die o.g. genannte These sehr interessant.

  5. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ herrfridolin

    Soherum, dass die Angelsachsen hintenrum schon auf den wiedererstarkten Euro gewettet haben könnten, hatte ich noch gar nicht gedacht.

    Interessanter Gedanke.

    Danke!

  6. Geneigter Leser sagt:

    Fein, nur das dies keine abgeschlossene Anlage war. Die Arbeiter konnten diese Basis jederzeit verlassen. Es sollte auch nur als Beispiel dienen, das weder Anzahl noch Umfang eines Projekts eine Geheimhaltung über Wochen unmöglich macht.

    Aber DAS ist auch nicht das eigentliche Thema.
    Die wirklich Wissenden sind unter 1000, Umstellungen von Automaten gehen automatisch, sind für den Techniker nicht einsehbar (der kontrolliert nur das Nötigste) oder vorab nicht notwendig.

    So gibt es für jede Sicht Argumente und Gegenargumente.

    Was einredefreie Tatsache ist:
    das FIAT-Geldsystem hat weltweit sein Ablaufdatum erreicht.
    WIR haben keine Erfahrungswerte, wie eine Umstellung welcher Art auch immer abläuft.
    Wir können nur in die Geschichte schauen, und die bisherigen Möglichkeiten anschauen, die da waren: Kriege oder Währungsreformen.

    Und schon sind wir wieder bei meinem Titanic-Bild von oben. ;)

  7. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Geneigter Leser

    Ja, das FIAT (Fehler in allen Teilen) – Geldsystem hat weltweit sein Ablaufdatum erreicht.

    Ich setze auf eine Lösung ohne Krieg/Bürgerkrieg.

  8. Herbert Huber sagt:

    habe auch erschreckend was zu der d-mark 2 im netz gelesen, besonders erschreckt hat mich hier das folgende bild
    http://www.finanzhelfer.eu/finanzhelfer/lesen/?p=237
    soll das stimmen mit dem geldstapel welchen man dort sieht? wie kann ich am besten “meine euros” noch absichern, damit ich nichts verliere?

  9. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Herbert Huber

    Lassen Sie sich nicht so einfach erschrecken, zur Zeit kursiert jede Menge Jux, genauso wie gezielt eingesetzter Müll.

  10. U made my day sagt:

    Klasse Blog, Respekt !
    Viele Infos zur Wahrungsreform gibt es auch unter

    http://uxmadexmyxday.wordpress.com

  11. Anonymus sagt:

    Nun sehen wir ja langsam, wo die Reise hingeht.

    Stichwort “Steueroasen”. Vor 2008 konnte man in Deutschland mit praktisch idiotensicheren Staatsanleihen 4 % Zinsen erzielen. In der Schweiz gab es 0,75 bis 1,5 % Zinsen, die dafür Steuerfrei. Es war also günstiger, sein geld in Deutschland zu sparen und zu versteuern. Trotzdem haben viele Menschen auf die Zinserträge verzichtet und Ihre Spargroschen vor der deutschen Raupe Nimmersatt in die Schweiz & Co in Sicherheit gebracht.

    Es ging diesen “Steuerhunterziehern gar nicht darum Steuern zu sparen, sondern Ihr Geld vor dem Zugriff des deutschen Staates zu sichern, genau wie es Herr Schäuble nicht um diese lächerlichen Steuern geht, (35% auf 1 % Zinsen= 0,35 %, bei einem Durchschnittsguthaben von 2000 Steuerhinterziehern von einer der CD’s von rund 300 000 Euro , also rund 1000 Euro hinterzogene Steuern pro Jahr und Steuersünder, wären 2 Mio Steuereinnahmen gewesen), sondern um den Einzug des ganzen Vermögens. Wenn laut nicht zustange gekommenem Abkommen 42 % der Vermögen eingezogen werden sollten, dann hat das nichts mit “Nachversteuerung” zu tun, sondern mit Enteignung.

    Nun sehen wir schon deutlicher, was geplant ist, die reichen Bürger in den Pleitestaaten sollen mit Ihren Vermögen herangezogen werden und da wird man selbstverständlich von den Deutschen eine Solidaritätsabgabe auf Vermögen verlangen, nur dazu muss man diese Vermögen erst mal erfassen und darum geht es und NUR da drum !

    Also bis zur Bundestagswahl sollten alle Deutschen Ihre Schweizer Konten auflösen und das Geld in Form von Schweizer Banknoten in einen Schlissfach im Keller der Bank in der Schweiz deponieren. Zinsen gibt es sowieso so gut wie keine, dafür wird der Schweizer Franken weiter an Wert gewinnen und dann erst mal abwarten. Bei Vermögen von 300 000 € = 360 000 Fr. sollte das kein Problem sein, 360 Scheine à 1000 Fr passen Problemlos in so ein Fach und dann greift Herr Schäuble ins Leere.

    Es ist wohl bis auf Weiteres nicht zu befürchten, dass es Teil eines neuen Abkommens wird, dass die Deutsche Steuerfahndung auch die Bankschliessfächer Deutscher Kunden in der Schweiz auch ohne Verdachtsmoment wie in Deutschland durchsuchen darf.

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