“I hoh a E ü”.
Habe ich natürlich nicht: Den Spruch hörte ich ursprünglich als dem Orte Rimpar bei Würzburg zugeschrieben (aber hier in der Gegend versteht das jeder).
In jenem Großdorf hatte ich einmal das Privileg, als Steinmetz arbeiten zu dürfen, und ich erinnere mich, wie als ob’s gestern gewesen wäre, wie ein Rimparer, da wir mit dem LKW durchs Kaff fuhren, einen Fußgänger entdeckte und zu seinem Kompatrioten meinte: “Dou guck har, dös is dr … !” “Dönn kenn ich ach!” “Wesst scho, wie dar dann un dann gerollt hot?” “No kloar wess ich dös, dös wisse doch olle!” “Dös iss a richticher Rimbarer!”
Danach schlugen sich beide stolz johlend auf die Schenkel und setzten die sonstige Konversation fort, während der neben ihnen sitzende Feingeist zu dieser neuerlichen Initiation schwieg.
Achso, die ungefähre Transkription: “Da schau her, das ist der …!” “Den kenne ich auch!” “Weißt du schon, wie der den und den betrogen (fertiggemacht) hat?” “Na klar weiß ich das, das wissen doch alle!” “Das ist ein richtiger Rimparer!”
Der Spruch oben heißt übrigens: “Ich habe ein Ei übrig.”
(Für Philologen: Selbst wenn man die beiden hochdeutschen “ei” als Diphtonge korrekt als einen Laut wertet, kommt der Franke hier gegenüber dem Nachrichtensprecher zur Darstellung desselben Sachverhaltes mit 6 Lauten anstatt 14 aus; man sollte diesen Volksstamm, aus dem ein Karl Martell hervorging, in seiner Schlagzahl und -kraft niemals unterschätzen.)
P.S.: Noch einer. “Bist in Werzburch gewast?” “Jo.” “Wos host dann do gmecht, a boor Schuh gekefft odder dich frisier gelosst?” “Näi, I hob mi foto loss grafier.”
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