Archiv für den Monat März 2010

Türkei in die EU?

Mittwoch, 31. März 2010

Nochmal ein externer Kommentar, diesmal zur Frage: Türkei in die EU?
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Magnus Göller schrieb am 30.03.2010 um 17:26
Da die EU ein gänzlich undemokratisches, gleichwohl inzwischen in vielerlei Hinsicht staatsähnliches Gebilde ist (ein Malteser hat soviel Stimmrecht wie dreizehn Deutsche…), sollte ich mir wohl wünschen, die Türkei würde aufgenommen, um dem Lügenladen per Überdehnung vollends den Garaus zu machen.

Allein, die Folgen sind kaum absehbar, und deshalb bin ich gegen einen Beitritt der Türkei, schlicht aus ökonomischen, sozialen, und kulturellen Gründen (die Reihenfolge ist beliebig).

Zudem: Außer dem Zipfelchen Landmasse westlich von Istanbul weist die Türkei so gut wie keinerlei europäische Merkmale auf; es dürfen noch nicht einmal christliche Kirchen eröffnet werden; die Kurden sind weiterhin unterdrückt; was die “Rechtslage” anlangt, so ist die Geschichte mit YouTube nur ein Beispiel; die AKP flößt nicht mehr Vertrauen ein, als das kemalistische Militär.

Und natürlich lege ich auch keinen Wert auf kurdisch-türkische EU-Außengrenzen mit Syrien, irakisch Kurdistan und dem Iran; dort kann jederzeit eine neue Hölle losbrechen, das Israel-Palästina-Problem direkt dabei virulent, die Amerikaner stets am Zündeln, nördlich und östlich der Kaukasus mit seinen Kriegen, der Georgien-Konflikt, jener der Armenier mit Aserbaidschan, Abchasien, Adscharien, Ossetien, Tschetschenien, Inguschetien, weiß der Teufel, was noch alles kommt…

Ich als Deutscher habe genug von Krieg, will nicht, dass meine Söhne irgendwo zwischen Beirut, Erzurum, Teheran, Kabul und Karatschi in den geostrategischen Spielen unserer Weltenlenker verheizt werden; nein Danke; und darauf liefe es durch eine EU-Mitgliedschaft der Türkei, die die USA seit Jahren (unterderhand erklärtermaßen) zur Schwächung des Konkurrenten EU betreiben, noch umso wahrscheinlicher hinaus.

Und nebenbei noch an Israel-Firsters gerichtet: Da ist die Türkei ja wohl nicht erst seit dem Davoser Eklat zwischen Erdogan und Peres auch nicht mehr ganz der Kantonist, den man sich von jener Seite her wünscht…

Scientologypopanz

Dienstag, 30. März 2010

Heute verfasste ich zum neuerlichen Scientology-Radau den folgenden externen Kommentar.

Magnus Göller schrieb am 30.03.2010 um 19:35
Scientology ist doch überwiegend eine Kleine-Würstchen-Versammlung mit wenigen tausend Mitgliedern in Deutschland, ein insgesamt ekeliger Laden zwar, aber doch marginal, eher ein Schreckgespenst, in der Regel ausgerechnet von Freimaurerkreisen skandalisiert, ungefähr alle zwei bis drei Jahre über deren Kanäle aufgeblasen, jener, die uns den Schweinegrippewahn mit Squalen und Quecksilberturboimpfstoffen ebenso einschenken wie den Klimaschwindel, Kriege in Mittelasien und sonstwo, mithin viel verheerender wirken als der kleine Haufen Dianetiker, die, so wie ich sie kennenlernte, leicht reiz- und erschreckbar sind, durch eine kleine Legende eigener esoterischer Kenntnisse jederzeit leicht zu beeindrucken, dazu philologisch inkompetent, schnell beleidigt und gerade mal mit den billigsten Blicktechniken ausgestattet, ein paar Fangfragen vielleicht, eben jenem, was man sich mittels etwas Lektüre locker im Selbststudium aneignen kann, wenn man Wert darauf legt.

Public Lunacy: Care for Any Kind of Crap (Besides the Real One)

Dienstag, 30. März 2010

Wer mehr als nur eine Ahnung davon bekommen will, wie die Briten, das einst vielleicht gelassenste Volk des Planeten, systematisch in die Hysterie bis hin zum blanken Wahnsinn getrieben werden, alles außeinanderfällt, während buchstäblich für jeden hirnverbrannten Scheißendreck genug Geld für “Spezialisten” und Sonderprogramme da ist, noch selbst der fröhlichste Furz im Ursche vor dem Hinausfahren richtungsreguliert wird,  der darf sich den folgenden Artikel nicht entgehen lassen (dass mal wieder der Nazi-Vergleich herhalten muss, spricht dabei auf seine Art Bände, mindert das Lesevergnügen indes kaum):

http://www.dailymail.co.uk/debate/article-1261423/RICHARD-LITTLEJOHN-I-imagined-town-hall-Nazis-quite-mad.html

Bei der Lektüre weiß man oft nicht, ob man lachen oder heulen sollte, denn Schadenfreude gegenüber unseren angelsächsischen Vettern ist nicht angesagt; aber jeder, der leichtfertig meint, in Deutschland wüte die Politische Korrektheit am heftigsten, wird hier eindrücklich eines noch Krasseren betrübt.

Synonyme

Dienstag, 30. März 2010

Ich muss, als Deutschlehrer, naturgemäß immer wieder erklären, was Synonyme, Beinahesynonyme, Antonyme, eben doch nicht echte Antonyme usw. seien.

Dabei erlaube ich mir immer wieder den Luxus, meine Schützlinge darauf hinzuweisen, dass es echte, sozusagen totale Synonyme nicht gäbe, da selbst z.B. englisch “nil”, “nought”, “zero”, “love”, “null” zwar vom Sachverhalt her zunächst dasselbe bezeichneten, indes schon in verschiedenen Kontexten und auf verschiedenen Sprachebenen verwendet würden, so dass sie eben schon im Sinne der jeweiligen Konnotation nicht deckungsgleich seien; zudem klängen die Lexeme noch recht verschieden, drängen anders ans Ohr, brächten damit jeweilig eigene Schwingungen mit: und Sprache komme nunmal vom Laut, vom Sprechen, sonst hieße sie Schrift.

Und wenn ein Wort bis zum Grunde dasselbe bedeutete wie ein anderes, weshalb lauteten sie dann nicht gleich?

Ein Beispiel: Wenn heute etwas als unverfälscht, ehrlich,  wirklich, unverlogen, rein, nicht manipuliert oder vogegaukelt, kurzum, im positiven Sinne als e c h t beschrieben werden soll, greifen viele Sprachteilnehmer sehr gern zu dem Worte “authentisch”.

Drei Silben anstatt einer, ein Fremdwort gar statt eines deutschen, um im Grunde genommen doch denselben Sachverhalt zu beschreiben, warum, wieso, wozu, weshalb, “cui bono”?

Nun, “authentisch” wirkt eben gebildeter, gravitätischer, verbraucht mehr Atemluft, lässt dem Sprecher mehr Zeit, vielleicht schon den nächsten Gedanken ohne “Äh” zu sortieren, der Starkton auf der zweiten Silbe lässt sich trefflich eingebettet besonders betonen, der Redefluss mag weniger leiden, als durch das gnadenlos harte “echt” usw. , usf., etc. pp, ff.

Huld gen Hammelburg

Montag, 29. März 2010

Aus einem Freitag-Blogkommentar zitiert (Autor/in) “borntobmild”:

“Wenn der Kühn seinen Senf nicht mehr dazugeben will, kann nur noch Hammelburgerfett das Abendland retten.”

(Ein Großkommentator namens Kühn hatte sich eben schnaubend aus der Diskussion verabschiedet.)

Rune gegen Krieg

Montag, 29. März 2010

Mein Sohn Rune (11) zum Thema Krieg:

“Ich will kein Bundeswehrmann und kein Schwulmann sein, der nur dumm mit dem Gewehr ‘rumläuft.”

(Tut mir leid, aber ich wollte den “Schwulmann” nicht zensieren; in dem Alter bezieht sich das umgangssprachlich auch nicht unbedingt auf Homosexuelle).

Aphorismen 97

Montag, 29. März 2010

“Die Summe der Intelligenz ist immer gleich” – also provozierte einer, keiner der Dümmsten, zum Denken.

Also: Das Interesse an jenen gleichen Summen ist dummerweise ungleich.

Hokkaido

Sonntag, 28. März 2010

Heute Nacht reiste ich im Traume nach Hokkaido, Japans großer Nordinsel, und wunderte mich, weshalb sie so flach und schmal verausläufert war und ihre Umrisse wie Höhengliederung damit so gar nicht meinem Gedächtnisbilde entsprachen.

Genauer gesagt war es nur eine Flugreise, denn ich schaute mir das seltsame Eiland zunächst nur aus der Luft an.

Es gab sogar einen Kartenmaßstab, über den ich Entfernungen abgleichen konnte, der mich dadurch aber nur noch umso mehr irritierte.

Die Vegetation erschien eher schottisch-hochmoorig, wie auf den Hebriden, das Landschaftsbild ebenso.

Also landete ich lieber nicht und flog mit ungewissem Ziele weiter.

Stay on, P.C. Roberts!

Samstag, 27. März 2010

Der neueste – und hoffentlich nicht wirklich letzte – Artikel von Paul Craig Roberts:

http://rense.com/general90/libb.htm

Er schreibt darin unter anderem:

“The Council of Europe is investigating the drug companies’ role in hyping a false swine flu pandemic in order to gain billions of dollars in sales of the vaccine.

The media helped the US military hype its recent Marja offensive in Afghanistan, describing Marja as a city of 80,000 under Taliban control. It turns out that Marja is not urban but a collection of village farms.

And there is the global warming scandal, in which NGOs. the UN, and the nuclear industry colluded in concocting a doomsday scenario in order to create profit in pollution.

Wherever one looks, truth has fallen to money.”

Nettiquetten

Mittwoch, 24. März 2010

Wenn der Troll den Troll antrollt, er solle sich trollen, trollt sich grollend nicht der Troll, sondern der Troll.

Aphorismen 96

Mittwoch, 24. März 2010

Um wirklich gut lügen zu können, sollte man erst einmal wirklich gut die Wahrheit sagen gelernt haben.

Also

Dienstag, 23. März 2010

Das Folgende erschien ursprünglich auf freitag.de:

http://www.freitag.de/community/blogs/carl-gibson/wert-und-ehre-deutscher-sprache—wort-schoepfungen/?searchterm=Carl+Gibson

21.03.2010 | 11:29
“Wert und Ehre deutscher Sprache” – Wort-Schöpfungen
sprache sprachreinhaltung wortwarte hugo von hofmannsthal wortschöpfung wandel veränderung linguistik dialekt neologismen

Es ist ein Verdienst von Freitag , auf dieser Plattform freie Geister unzensiert argumentieren zu lassen.

Diejenigen, denen man in den Online-Ausgaben der ZEIT, der FAZ, des SPIEGEL etc. das “Wort” abschneidet, finden sich hier wieder – und sie reden hier so, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, frei, wobei die Grenzen des kategorischen Imperativs doch noch respektiert werden.

So fand ich hier zufällig einen geistigen Mitstreiter wieder, den ich vor 20 Jahren das letzte Mal gesehen und gesprochen hatte. Ich stieß dann auch auf seinen Blog und auf seine Eigenheit, nicht nur frei zu reden, tacheles, wie man so schön sagt, sondern auch individuell.

unzensiert.zeitgeist-online.de/

Magnus Göller betätigt sich – undeklariert und vielleicht nicht zur Freude des Bibliographischen Instituts in Mannheim (dort wird der Duden herausgegeben) – als Sprachveränderer und Wortschöpfer. (weiterlesen…)

Freiheit

Montag, 22. März 2010

Die ersten Balzgesänge erklingen.

Am liebsten packte ich jetzt meinen Rucksack, marschierte erstmal die vier Kilometer zur Autobahnauffahrt, hinge den Daumen in die Frühlingsluft, mich erst dort entscheidend, ob ich’s wohl zunächst gen Süden oder Norden versuchen wolle, wohin denn vielleicht, völlig dazu bereit, wo ganz anders herauszukommen, wenn dies denn ein längerer “Lift” mit einem interessanten Fremden ergäbe, mich einfach zwei Wochen durch die Republik treiben zu lassen, dort zu biwakieren, wo es sich ergibt, unter freiem Himmel zu schlafen, wo immer möglich mit Lagerfeuer und frischem Wildbärlauch im Alutopfe, einer Bouteille einfachen Roten dabei, nur mit Block und Stift ein wenig zu dichten, morgens von der Feuchte des Taus und dem Rufe der Singvögel geweckt zu werden, den Ranzen aufs Neue zu schnüren, an einem besonders schönen Orte einfach drei Tage Lager aufzuschlagen, durch die Gegend streifen, ausrücken, in einem nahegelegnen Dorf neues Material zu fassen, also bescheiden wie frei, abends mit Blick auf die verlöschende Glut einzuschlafen, alles und nichts zu tun, ohne Telefon und Ebriefkasten, verloren in der Niederlausitz an einem See oder oben auf einem Mittelgebirgsrücken, am Morgen selbstversunken in flache Wasser- oder Talnebel blickend, sinnend auf neue Taten und Zukünfte, mit einem jähen Ruck in plötzlichem Entschlusse das Wenige aufzubuckeln, dem Gedanken, jetzt zöge es mich für zwei Tage nach Berlin oder Mailand, sofort folgend, lachend (weiterlesen…)

No comment

Montag, 22. März 2010

Hier noch ein Fundstück:

http://theuglytruth.wordpress.com/2009/04/09/netanyahu-to-the-west-destroy-iran-before-israel-destroys-you/

Obamaniac (number what?)

Montag, 22. März 2010

Geben Sie mal “Obama Uncle Auschwitz” in Ihre Suchmaschine ein: Da behauptet der Weltenheiland, ein Onkel von ihm habe Auschwitz mitbefreit.

Es gab wohl keinen Onkel, der damals überhaupt in der US-Armee diente (weiß ich’s?), aber dass die Amis dort im Gegensatz zu den Russen nie hinkamen, scheint doch hinreichend belegt.

Aphorismen 95

Montag, 22. März 2010

Wenn man im Schach verliert, war immer der andere schuld.

Armer Stabreim

Montag, 22. März 2010

Vorhin machte ich mir Gedanken über einen Stabreim und kam plötzlich auf die naheliegende Erkenntnis, dass sich dafür zwar auch das Schwäbische, aber noch viel mehr das Fränkische gesegnet sieht.

Debb, Delefon, Drandüde passen hier genauso zusammen wie Grauben, Galauer und Gobfgeburd; Budder, Busdeguchen und Banser bassen genauso, wie Derwisch, Dadüdada und Drombede…

Kein Wunder, dass der Stabreim im Deutschen ziemlich am Ende ist, seit der Badreiniger Hannoveranisch Battreinichöhr heißt und die Brücke Prücköh…

Aphorismen 94

Sonntag, 21. März 2010

Morgen kaufe ich mir für einen Euro eine Böse Bank und mache aus deren redlich erworbenen Schulden einen Riesenreibach.

Vom Wundersamenkraut

Sonntag, 21. März 2010

Das Wundersamenkraut gehört zur Pflanzenfamilie der Miraculaceae und gedeiht ähnlich dem Hanf und den Rosengewächsen fast überall auf der Welt.

Es kommt sowohl einhäusig als auch zweihäusig vor, kann sich also selbst befruchten oder von anderen Pflanzen befruchtet werden: Dass so wenige Menschen es noch kennen, liegt daran, dass es nicht leicht zu erkennen ist und Gebiete, in denen Banken, Bigotterie und Bußprediger das Sagen haben, meidet.

An solchen Orten zieht es sich in die Gärten von Dichtern und Freien Geistern zurück, daselbst es seine ökologische Nische findet und aussamt.

Aus seinem frischen Kraut, den Blüten zumal, lässt sich ein Zaubertrank herstellen, der nicht nur als Aphrodisiakum wirkt, sondern auch Kopfgrind, Blähungen, das Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätssyndrom und andere weit verbreitete Gebrechen wie krankhafte Gier, Bulimie, Alzheimer, Demenz, Angstzustände, Ohrensausen, Antriebsschwäche, Depressionen, Mundgeruch, Hysterie, Aberglaube, Drogensucht, akute und chronische Vergiftungen aller Art, Lethargie, Anenzephalie, Agnathie usw. wirksam heilt.

Bänker, Ärzte, Psychologen, Pfaffen, Politiker und Advokaten versuchen es daher seit Jahrhunderten auszurotten (weiterlesen…)

Aphorismen 93

Sonntag, 21. März 2010

Inzwischen wundere ich mich selber darüber, wie lange ich es schon schaffe, nichts geregelt zu bekommen.

Hammelburger Gerüche II

Sonntag, 21. März 2010

In der netten, kleinen, malerisch an der fränkischen Saale gelegenen Stadt Hammelburg, stinken weder die Abtritte der gen Afghanistan von der darüberliegenden Garnison aus abkommandierten Soldaten, noch dass irgendsonstwas dort stinken könnte.

Außer Dreien.

Der Erste stank an der dortigen Grundschule also, zumal nach dem überaus ungesunden Knoblauch, der ja in der Regel leider nicht von der Firma Nestle, durch die Schule empfohlen, geliefert wird, dass seine Lehrerin sich im Selbstschutze dawider durch ihn genötigt sah, ihn in der Dusche vor und nach dem Schwimmen reinigungstechnisch, nackten Sack vorzeigen beim Abseifen! , sexuell zu demütigen.

Der Zweite wiederum stank an der dortigen Realschule, so dass sein Vater ob “Mobbings” für ihn ebenfalls den Wechsel in eine neue Klasse erzwingen musste.

Der Dritte schließlich stank so gewaltig, dass man ihn als vom Jugendamt Bad Kissingen ans Gymnasium für über zwei Monate bestellten Schulbegleiter eines psychisch gestörten Kindes ob seiner für andere Schüler beinahe zur Ohnmacht führenden Ausdünstungen kurzfristig von seiner Aufgabe entband.

Ich frage mich nur noch, wer in dieser Stadt, außer diesen Dreien, überhaupt weiß, was Stinken bedeutet, beziehungsweise, wer sonsten das ganz politisch korrekt anroch.

Pornos und Jugendliche

Samstag, 20. März 2010

Kürzlich erzählte mir ein Fünfzehnjähriger, selbst recht offenkundig ohne eigene weitergehende Erfahrung, er wisse ja eigentlich schon so gut wie alles über Sex und wie man es richtig macht, da er sich das alles im Netz ausgiebig angeschaut habe.

Dass dabei eine Dreißigjährige (er ist wohl ein Hetero, also von daher schon ein faschistoider Diskriminateur) für ihn bereits als olle Schrapnell angesehen ward, ist bei dem Alter leicht verzeihlich: aber was ist mit diesem Jungen passiert?

Ich wäre in dem Alter nie auf die Idee gekommen, abgesehen von den in der Schule gelehrten biologischen Grundgegebenheiten zur Sache, dass ich, nur weil ich auch an ein paar Pornofilmchen und -heftchen herangekommen war, “den vollen Plan hätte”.

Und als ein Mann von 46 Jahren, der seine beiden Kinder mit seiner geliebten Frau ganz vorsätzlich und sehr wahrscheinlich selbst gezeugt hat (“pater semper incertus est” sagte der Lateiner, ich habe indes bislang keinen Anlass verspürt, einen in klassischer Zeit nicht verfügbaren Gentest zum Beweise vorzunehmen), habe ich immer noch nicht das Gefühl, in jederlei Hinsicht, “den vollen Plan” zu haben.

Denn, wer weiß schon, wie es für andere oder mit einer Anderen dann wirklich wäre, sich entwickelte, welche Vorlieben entstehen könnten?

Pornographie ist so alt wie die Menschheit und aus meiner Sicht völlig normal, jedenfalls so normal wie Biertrinken, Beten oder Bohnen essen.

In ihrer heutigen Form aber, da sie zumal auch Jugendlichen in allen Abvarianten online abrufbar geworden ist, müssen wir vom Grunde her neu darüber nachdenken, was wir jungen Menschen zur Sexualität erzählen, die dort meist beziehungslos, ohne jeden Bezug zur Fortpflanzung, Schamhaare in der Regel wegrasiert, in allen erdenklichen Abvarianten dargeboten wird.

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