Go Brits, go!

Der Daily Telegraph-Blogger und Journalist James Delingpole hat sich vor ein paar Tagen schon süffisant darüber beklagt, dass er an einem Buch über den Klimaschwindel schreibe, das vielleicht schon obsolet geworden sei, bis dass er es fertigstellen könne, weil deren Lügengebäude möglicherweise so rapide zusammenbrächen, dass es bis dahin keiner mehr interessant fände zu lesen, was und wie man uns da so freche aufgetischt hat.

Der aufmerksame Leser dieses Blogs weiß, dass ich kein großer Freund der britischen Außenpolitik der letzten Jahre bin (der deutschen allerdings auch nicht), um das Mindeste zu sagen; die britische Innenpolitik, mit Zulassung von Scharia-Gerichten am traditionellen Rechtswesen vorbei, die manische Viedeoüberwachungswut, gepaart mit einer Political Correctness, die nicht einmal mehr Christmas-Cards, Weihnachtsfeiern in Betrieben oder Nikoläuse, geschweige denn Weihnachtsdekoration in Innenstädten zulässt, da das ja kulturell diskriminierend wirken könnte, macht mich auch nicht gerade zum kniefälligen Anhänger derzeitiger “Britishness”.

Was allerdings die Aufbereitung des Klimaschwindels anlangt, so muss ich, wenn ich die deutsche Presse zur britischen im Vergleich anschaue, zum wiederholten Male betonen: Chapeau!

Zwar gibt es löbliche Ausnahmen in der “Welt”, bei “Cicero” und wohl auch anderwo; die Deutlichkeit eines Delingpole sowie anderer Journalisten, sei es auch nur klärend berichtend und nicht ausdrücklich bissig kommentierend, findet sich nach meinen Erkenntnissen in den deutschen Schafsmedien bislang allerdings kaum.

Mag sein, dass die Brits durch ihren zweiten Rekordwinter in Folge, ihrem Naturell gemäß, etwas skeptischer und bissiger geworden sind; gleichwohl las ich dort schon vor dem “Climategate”-Debakel und diesem Winter kritische Artikel, die bei uns nur auf Netzseiten wie beispielsweise dieser zu finden waren.

Es steckt mehr dahinter: Die britische Presse ist in der Tat freier als die deutsche; sie mag in den “Tabloids” oft noch weit grobschlächtiger daherkommen und Pöbels Geschmack bedienen, doch sie greift mitunter auch da an, wo man in deutschen Redaktionsstuben von “Qualitätsmedien” (um mal den spöttisch-euphemistischen, bislang noch geläufigeren Begriff als den Meinigen zu benutzen) sich eher unterm Tisch in die Hose pinkelt, denn dass man es wagte, deutliche, eindeutige Fragen zu stellen und den Lurch am Schwanze zu packen.

Die Unterwürfigkeit deutscher Medienschaffender ist tatsächlich phänomenal; aber immerhin verteidigen wir Normaldeutsche bislang unsere Weihnachtsmänner besser als die Brits die ihrigen, und das ist ebenfalls wichtig; ansonsten aber kann ich nur jedem des Englischen leidlich Mächtigen, der sich für die Klimasauerei aktuell interessiert, dringend anraten, regelmäßig die Netzseiten großer englischer Tageszeitungen daraufhin zu prüfen (nur noch der Guardian blökt gleich einem notzüchtigen Endschaf wie gewohnt weiter linksblinkend): es mag einem im Vergleiche mitunter erscheinen, wie als ob wir schräg rechts unterm Kanal in einer anderen Welt lebten, man im medialen Deutschland den berühmten letzten Schuss noch nicht einmal im Nachhalle gehört habe.

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