Jürgen Trittin, der lange Lulatsch der Grünen, will zum Afghanistan-Krieg “ganz konkrete Benchmarks” (Deutsch spricht er lieber nicht) bezüglich des Abzuges, aber natürlich, wie auch Steinmeier, der einen konkreten Fahrplan fordert, bitte ohne Termin, welches letzterer damit begündet, damit spielte man nur den Taliban in die Hände.
Man will es also unbedingt ganz konkret, gleichzeitig aber bitte überhaupt nicht konkret.
Westerwelle ist derweil immerhin so klug, dass er gar nicht damit angibt, irgendetwas zu wollen.
Die Strategie der Kriegsparteien, den Krieg aus dem Wahlkampf herauszuhalten, ist gescheitert: Oder wie viele geklaute Laster medialen Sandes will man in den verbliebenen drei Wochen auf den Brandherd schütten?
Unsere “Wir (haben)”-Kanzlerin, die versucht, über allen Dingen zu schweben, nur ja noch nicht einmal zum notwendigen Schicksal einer Flecktyphuslaus etwas Verbindliches zu sagen, dürfte heute eine schlaflose Nacht vor ihrem morgigen Auftritt im Reichstag verbringen: Die Afghanistan-Scheiße (mit Verlaub) könnte sie jetzt nämlich doch noch die Kanzlerschaft kosten, und sie weiß das ganz genau, denn sie ist nicht so dumm wie ihr Verteidigungsminister, den sie aber blöderweise selbst ins Kabinett berief und so kurz vor der Wahl nicht mehr abservieren kann.
Sie kann auch schwerlich den französischen und britischen Außenminister und den US-Oberbefehlshaber für Afghanistan und andere verbündete Schwergewichte als unkundige Schwätzer hinstellen, die ihrer Sonnenköniginnenhaftigkeit mit ihrem schrägen Gesabbel nichts anhaben könnten: also muss sie sich jetzt doch irgendwie positionieren, und damit genau das, was sie unter allen Umständen vermeiden wollte.
Alles läuft auf eine Stärkung der Linkspartei hinaus, in geringerem Maße wohl auch der NPD und der Piratenpartei.
Derweil wollen sich Niederländer und Kanadier schon bald vom Hindukusch verabschieden, und inzwischen rumort es selbst im traditionell kriegslustigen Großbritannien ganz gewaltig.
Dass man gleichzeitig auch noch die gefälschte Wahl am Hindukusch decken muss, macht die Sache nicht besser; genausowenig, dass Obama nach der Wahl wie der Pfennig mit zusätzlichen militärischen Forderungen an Deutschland auf der Matte stehen wird und dies jetzt schon jeder weiß.
Krieg ist eben kein Spaß, Frau Merkel, schon gar nicht, solange Leute offen dagegen sein dürfen, weil wenigstens eine Scheindemokratie vorgegaukelt werden muss; und wer eilfertig in Ärsche kriecht, und seien es amerikanische, wird leicht braun darob.
Wählen werde ich die Linkspartei zwar nicht, sollte nicht noch etwas ganz Außergewöhnliches geschehen.
Ich würde aber jederzeit mit ihr zusammen gegen diesen Krieg und diese verantwortliche Regierung demonstrieren und dabei sehr laut schreien.
— Anzeigen —