Christusgeist?

Ich führte gestern ein Gespräch, in dem mich mein Widerpart beredt ins Christentum hineinziehen beziehungsweise zum unbewussten Christen umtaufen wollte. Er meinte, ich sei doch mit ihm einig, dass Liebe das universelle Gesetz sei. Ja. Daraufhin meinte er, das sei genau der Christusgeist, um den es gehe, der ganze Bockmist im Alten Testament und genug im Neuen sei obsolet oder verfälscht, der wahre Chistusgeist…

Ich erwiderte, dass ich kürzlich in den Schriften Konfuzius’ herumgelesen habe und dort, 500 Jahre vor Christus, bereits alles Vernünftige habe finden können, ohne noch dreißig Völkermorde, diverse Sohnesopfer usw. erstmal vom göttlichen Geist abziehen zu müssen. Weshalb dann, bitteschön, dieser eine Allgott, diese Eins der Liebe, ausgerechnet Christusgeist geheißen werden solle?

Nach zunächst hartnäckigem Widerstand räumte mein Gesprächspartner ein, dass die Sache problematisch sein könne, zumal ich ihm erklärte, dass meine Christusgeistlerei schon gleich einmal mit einem großen Ärgernis für die meisten Traditionschristen begänne, da ich mich bereits eingangs dahingehend erklären müsste, wie wenig mein Christusgeist mit jenem zu tun habe, der sich unerträglichen und einseitigen Forderungen von seiten vieler Mohammedaner und Juden also ehrlos wie unverantwortlich unterwerfe, den Lügen der Freimaurer zumal, schleime und krieche soweit das bußgetrübte Auge reicht.

Ich machte daraufhin das Angebot, dass Christen, die dies wollen, gerne bei ihrem Christusgeist als dem Liebenden bleiben könnten, aber sicher, siehe Konfuzius, nicht als die namentlich gefeierten ersten oder gar einzigen Erkennenden göttlicher Weisheit.

Der Hauptgrund dafür, außer der vage vernommenen Botschaft der Liebe, dass Christen inzwischen eher zur kosmischen Vernunft fänden als Muselmanen oder Juden, läge in der weitgehenden, wesentlich förderlichen heidnisch-germanischen Durchsetzung ihres Glaubens.

Etwa dort blieben wir stehen, da es schon spät war.

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Eine Antwort zu “Christusgeist?”

  1. Hubert Popp sagt:

    Magnus , Du hast vollkommen Recht bezüglich des Gebotes zur Nächstenliebe . ergänzend dazu möchte ich noch folgende Gedanken hinzufügen :::
    Unser ganzes Leben ist ein Gebet an unseren Schöpfer ! Keiner von uns Menschen wurde je gefragt ob er überhaupt sein möchte ! Wir Menschen haben uns also nicht selbst geschaffen sondern Gott ! Dieser Schöpfergott hat uns Menschen gegenüber keine Gnade walten zu lassen sondern er hat eine Fürsorgepflicht seinen Geschöpfen gegenüber zu erfüllen ! Es ist also eine Verpflichtung für ihn dafür Sorge zu tragen , daß es uns Menschen hier auf Erden gut geht ! Wenn nun ein sogenannter Taufenstreit entbrennt um den besten Weg zum Christsein zu finden , so sollten wir doch feststellen , daß es keiner Taufe bedarf ! Jeder Mensch ist Christ ( von Christos , der Gesalbte ) von Anfang an ! Denn erst der Geburtsbalsam bei Trennung des Kindes vom mütterlichen Leib befähigt es zum Eintritt ins Leben der Wirklichkeit ! Was gibt es für uns Christen eigentlich noch Größeres als als der Eintritt ins gottgewollte Leben ! Das wußten natürlich die Bibelschreiber von Damals noch nicht , waren sie doch nur Geschichtenerzähler und keine Wissenschaftler ! Damit so glaube ich , ist auch erklärbar warum es in allen religiösen Sondergemeinschaften Anleitungen , Anregungen zur Anwendung der Nächstenliebe gibt ! Sie ist also nicht nur der derzeitigen Sondergemeinschaft ” Christentum ” vorbehalten ! Im Übrigen ::: Jesus kannte den Christus garnicht , er wurde ihm erst später von hochbegabten Theologen aufgebürdet ! Durch eine Ausweitung des Wortes ” Christen ” auf alle Menschen, befreien wir natürlich Jesus von seiner unsäglichen Exklusivität , von seinem alleinigen ” Auserwähltsein “!
    Das sehen nun wiederum die hochbegabten Theologen nicht so gerne , sehen sie sich doch damit in ihrer Existens gefährdet !
    So jetzt ist aber Schluß … einen herzlichen Gruß zu Dir Magnus ! Hubert Popp

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