Mein älterer Sohn (10) ist vor einer Woche in “Entenhausen” eingezogen, in sein neues Haus, das er sich im virtuellen Kinderspiel des Ehapa-Verlages eingerichtet hat.
Für dieses musste er von seinem Startguthaben von hundert Talern fünfzig bezahlen, denn Landstreicher wollte er lobenswerterweise nicht werden sowie nicht im Knast landen (die zwei Lebenslagen gibt’s auch dort).
Rune vermerkte positiv, dass in Entenhausen keinerlei Steuern bezahlt werden müssen und man sein Geld einfach durch Spielen verdient.
Alternativ kann man auch Parties schmeißen, wofür man pro Gast noch mehr Geld bekommt.
“So praktisch ist die Welt von Entenhausen”, sagte er gerade.
Gut sei auch noch, dass man nicht heiraten müsse, da es weder eine Kirche noch ein Finanzamt noch sonst irgendwelche Ämter gäbe, nur ein Rathaus, mit einem dummen Schwein als Bürgermeister.
Nur ein Amt gäbe es doch, erzählt er jetzt, nämlich das Einwohnermeldeamt, wo man sich unter fünf bis sieben Häusern eines aussuchen kann, damit nicht mehrere im gleichen Haus wohnen müssen und also kein Chaos entsteht.
Sein Haus bekam er dann per E-Brief übers Passwort.
Wenn sich Bürger zanken, wird zunächst gedroht, hernach werden Streithämmeln zwanzig bis dreißig Taler vom Guthaben abgezogen.
Man könne aber nicht aus Entenhausen rausfliegen, das gäbe es nicht.
Jetzt sagt er noch, da könne man so viel Geld, wie man wolle, durch die Nase einatmen und es gäbe deshalb nicht all die üblen Probleme der anderen Welt.
Ich empfehle Josef Ackermann und Gesine Schwan vorsorglich, auch in Entenhausen einzuziehen.
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