Im heutigen Spiegel-Gespräch antwortet die Bundspräsidentschaftskandidatin Gesine Schwan auf die Frage “Was würden Sie als Bundespräsidentin konkret gegen die Krise tun?” sie werde im Falle ihrer Wahl die 30, 40 wichtigen Bänker zu sich ins Schloss einladen, um mit ihnen konzentriert einige Fragen zu besprechen.
Sie meint darüber hinaus, die dürfe man nicht schmähen, denn sonst gingen sie in eine Ecke und schmollten.
Das wäre ja nun wirklich eine fürchterliche Dummheit, das Vaterland so fahrlässig seiner Höchststrafe zuzuführen, dass uns die armen Bänker endlich vollends niederschmollen…
Sie glaube auch wirklich, die kämen alle zu ihr (soweit noch vernünftig) und antwortet auf die Frage, ob die dann geläutert zurück in ihre Banken führen allen Ernstes: “Die Chance besteht” (!!!)
Diesen Fürwitz, vielleicht eher Aberwitz, garniert sie dann noch mit der Erklärung, es käme Leuten wie Ackermann ja nicht nur auf Argumente an “sondern auch darauf, wer mit ihm spricht. Ich glaube schon, dass ich ihn nachdenklicher stimmen könnte.”
Soviel Naivität, gepaart mit einer Selbstüberschätzung, die die Grenze zur Lächerlichkeit locker überschreitet, hätte ich der Frau Professor wirklich nicht zugetraut.
Diesen Leuten ist es egal, wer die Gesetze macht oder auf Schloss Bellevue den Laberkasper der Republik, solange sie das Geld kontrollieren.
Oder hat die Kandidatin einfach mal so drauflosgeschwindelt und -geschwallt, da sie meinte, damit Punkte für ihren Wahlkampf sammeln zu können?
Wenn man daran denkt, dass so ein Hühnchen noch immer den öffentlichen Diskurs mitbestimmen darf und gar in einer schweren Krise zum Staatsoberhaupt gemacht werden könnte, hat man die Wahl zwischen Gänsehaut, kaltem Schaudern, hochrotem Kopf etc. oder einer Form der Gleichmut gegenüber weltlichen Dingen, die wahrscheinlich wirklich nur in einem Zen-Kloster zu erlangen ist.
Wie dies auch sei, da behalte ich persönlich lieber den Köhler, denn so einen Unfug habe ich von dem noch nicht gehört.
Ob bei Leuten wie Josef Ackermann zielführende Nachdenklichkeit im Sinne des Gemeinwohls unterhalb des Anblicks ihrer brennenden Autos, wovor Peer Steinbrück die Krisenverursacher in der gleichen Ausgabe des Nachrichtenmagazins warnt, wirklich eintreten wird, wage ich mindestens zu bezweifeln.
Unter anderen Hartzis als Ein-Euro-Jobber als Straßenfeger zu wirken oder auf dem Biobauernhof, produzierte da wahrscheinlich schon eher ein bisschen Einsicht.
Es wäre auch schade um die schönen Mercedes-Limousinen.
Als ob die etwas dafür könnten.
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