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Verliebtsein: Die mentale Apokalypse

Montag, 19. September 2011

Auf meiner Leserstatistik-Seite blinkt derzeit ein Klickfeld “Ja” neben der Frage “Neu verlieben?”

Man kann daneben auch “Nein” ansteuern, was mich eben, wie erwartet, auf exakt dieselbe Seite mit einem sich etwa einen Zentimeter an die Lippen angenäherten Päärchen (immerhin hetero, so eine Art germanoider Halblatinlover mit Bartstoppeln und ein Blondchen) schleuste.

Welcher Mensch, der auch nur halbwegs noch alle auf dem Christbaum hat, will sich neu verlieben?

Denn das setzt ja voraus, dass er schonmal verliebt war: also diesen erbärmlichen Geisteszustand, oder besser Ohngeisteszustand, der mit dem Verliebtsein einhergeht, aus eigenem Erleben kennen muss.

Nur ein Masochist will sich “neu verlieben”.

Aufs neue herumlaufen wie ein Halbdackel, der nicht einmal mehr weiß, wie er richtig wiffen soll, sein Halsband für die Midgardschlange hält, bereit, in jedem Stechmückensumpfe eine treffliche Ambrosiasuhle zu erkennen, in jedem grünen Ampellicht einen höheren Zeig Amors zu gewahren, mit verdrehten Augen, Sabber ums Maul, den abendlichen Spülicht vom Fischmarkt als Champagner mit Kaviar schmeckend, wofern nur die holde oder auch noch nicht holde Klotzberta ihre schwitzigen Holzschuhe hineinstellte? (weiterlesen…)