Unter dem Titel “Kinskis Kindfrauen” schreibt ein Christian Füller auf faz.net über Ichweißnichtwas. Ich habe den Artikel nämlich nach dessen folgendem Anreißer absichtlich nicht zuende gelesen:
“Der Schauspieler Klaus Kinski hatte zwei Töchter. Die eine, Pola, missbrauchte er. Die andere, Nastassja, ließ er von Regisseuren wie Wim Wenders als Verführerin inszenieren.”
Wiederum – ich bin wahrlich kein Freund Kinskis, war es nie – wird hier zur Tatsache erhoben, was zumindest meines Wissens bislang nur ein Mensch über einen anderen behauptet hat. Und zwar eine der ungeheuerlichsten Anklagen, die denkbar, nämlich, dass einer seine eigene minderjährige Tochter über Jahre hinweg sexuell missbraucht habe.
Es mag noch so glaubwürdig sein, was Pola Kinski sagt, aber es ist – oder habe ich da etwas nicht mitbekommen? – keineswegs bewiesen.
Überall aber, selbst in der FAZ, die sich normalerweise wenigstens in solchen Dingen einen journalistischen Mindesstandard zugute hält, wird im Indikativ, in der Tatform, davon gesprochen.
Darf man das jetzt einfach, weil einer tot ist, er schon zu Lebzeiten ein bekanntes, brutales Schwein war, er keine Verleumdungsklage mehr anstrengen kann, einfach so? (weiterlesen…)