Insgesamt gesehen – ich merke das gerade wieder bei der Lektüre von Montaignes Essais – sind mir die Denker lieber, die nur selten oder gar nie Gedanken über den Tod hinaus werfen.
Der Grund hierfür ist einfach: Jenseitige Spekulation mag wohl einmal ein vergnügliches Spiel sein, verirrt sich aber schnell, lenkt in unguter Weise allzuleicht nicht nur schwärmerisch Veranlagte, um wieviel mehr noch den Pöbel, vom Wesentlichen, dem Hiesigen, in verhängnisvoller Weise ab.
Anstatt das Räsonnieren über mögliche Jenseitse, wie es sich geziemt, für einen Luxus zu halten, den das Leben nebenbei bereithält, wenn der Kampf um die Existenz nicht unmittelbar, setzen die Ängstlichen und Halben dieses auf eine Art Vorbereitungskompendium zur Erlangung günstiger Jenseitse herab.
Dass sie sich damit dem geistigen wie leiblichen Sklaventume im Diesseits verfügbar machen alswie eine Soldatendirne bar jedes Verstandes, wie sollten sich jene Jenseitsfältigen dessen bewusst werden, wofern ihnen nicht stets ein Anderes gezeigt?
Es ist dabei einerlei, letztlich, ob ein Jenseitsfältiger seine Große Hoffnung aus einer etablierten oder einer synkretistisch selbstgebastelten Religion zieht; stets trennt er schon einen Teil seiner selbst nach “Drüben”, ins “Höhere”, ins “Glückselige” ab, also, dass er hier ein Behinderter, der seinem Dasein als Knecht damit Vorschub leistet. (weiterlesen…)