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Liebe hebt nicht alles

Sonntag, 30. Dezember 2012

C. war schon ein heißer Feger. Nein, die Konnotation stimmt nicht. Sie war eher eine Art Traumfrau. Um nicht lange drumrumzuschwatzen: Ich war mal eine ganze Zeit lang (also nicht nur sechs Wochen, so wie manche Spezialisten, die ich kannte, für die das schon alswie 33 Ewigkeiten erschien) mächtig in sie verknallt. (Die Grundgeschichte erzählte ich eben meinen Buben. Es macht also nichts mehr, wenn ich mich damit jetzt noch öffentlich lächerlich mache.) Nicht nur, dass sie aussah wie ein Engel, nein, überdies war sie vielseitig interessiert, polyglott, von feinem Humor, also bodenständig wie gewitzt, sogar so wagnishaft, mir Blicke zuzuwerfen, mich interessant zu finden, mit mir gerne zu reden. Ich eroberte sie nicht. Nicht nur, weil ich zu zag war, zu unentschlossen, sondern weil es, das weiß ich heute, von beiden Seiten her noch andere Hemmungen gab. Letztlich trauten wir uns gegenseitig nicht. Ich ihr, da sie einmal noch einen Freund den ihren nannte (als DEN), der ein unglaublich arrogantes und ebenso dummes Betriebswirtschaftsarschloch war. Mit DEM? – fragte ich mich. Später sah ich sie mit einem, den ich nicht sprach, der aber, wenn auch ansehnlicher als der Vorgenannte, mir wie ein nur leicht IQ-erhöhter glatter Schlunz erschien. Beides zusammen gefiel mir gar nicht. Sodann mangelte es ihr an Abenteuerlust. Außergewöhnlich Freches zu unternehmen, gar mit mir, wo es aller Wahrscheinlichkeit nach zu extra Schwierigkeiten führen werde, das war offenkundig auch nicht ihr Ding. Und so misstraute sie mir – zurecht – , dass ich ihr zwar durchaus lustiger, aber am Ende braver Ernährer, auch gemeinsamer Kinder, werden könne. (weiterlesen…)