Realistische Chance auf Armageddon

Ich bin ja ziemlich hartgesotten. Aber trotzdem schon immer gegen Atomkraftwerke. Die Technik schien mir nie vernünftig und beherrschbar, zumal die Entsorgung der Abfälle, wenn man nicht weite Landstriche verseuchende Uranmunition daraus macht, bislang nicht gelöst ist.

Dieser Artikel jedoch hat mir wirklich die Zehennägel aufgerollt. Denn ansatzweise wusste ich zwar – nicht erst seit Fukushima – von den dort aufgeführten Gefahren: dass sie aber diese Dimension haben, eine, die den Maya-Kalender-Weltuntergängern noch rechtgeben könnte, war mir bislang unbekannt.

Denn, wie der Autor ausführt, selbst wenn man das wahrscheinliche Durchschmurgeln von 80-100 Atomkraftwerken, aufgrund eines durch eine in der Stratosphäre gezündeten Atombombe ausgelösten elektromagnetischen Impulses mittelbar ausgelöst, noch für lässlich halten sollte, nebst der damit einhergehenden Vernichtung elektronischer Steuerelemente und aller Sorten Leitungsnetze, langfristigem Stromausfall, Börsensturz, Chaos auf allen Ebenen in einem 2-3 Millionen Quadratkilometer umfassenden Gebiet, so ist doch schon die Möglichkeit, ja statistische Wahrscheinlichkeit, dass irgendwann ein großer Sonnensturm die ganze nördliche Hemisphäre nicht nur all ihrer keineswegs schnell ersetzbaren Umspannwerke entledigen, sondern zum Durchbrennen ALLER Kenkaftwerke und zumal, gar schlimmer noch, ALLER noch heißen Zwischenlager (abgebrannte, aber noch heiße Kernbrennstoffe, kaum geschützt, auf permanente Kühlkreisläufe angewiesen) führen könnte, erschreckender, denn dass der Leibhaftige vor einem stünde.

Selbst Maßnahmen, wie die Notgeneratoren für diesen Fall mit hineichend Dieselreserven zu hinterlegen, lange genug zu funktionieren, eine machbare Sache, die laut Schätzung für die USA gerade mal eine Milliarde Dollar kosten solle, auch andere, in diesem Zusammenhang als spottbillig zu erachtende, wenigstens einen erheblichen Teil des Allerschlimmsten abwenden zu können, sind bislang nicht ergriffen.

Man fühlt sich darob, sollte der Autor nicht ein ganz grober Aufschneider sein – wonach es mir (zugegebenermaßen als relativem Laien) aber keineswegs aussieht, da er seine Angaben umfässlich mit Quellen belegt – , wie als ob hier ein weltweiter Kölner Karneval das Schicksal der ganzen Menschheit, gültig, nach dem Motto “et hätt noch immer jutjejange”, auf Teufels Schippe lachte.

Man ignoriert einfach die größte Gefahr für unser aller Überleben, von der ich je realistischer- und gleichzeitig nicht unwahrscheinlicherweise gehört habe.

Klar, es kann auch ein großer Meteorit kommen, und wir sind alle alle. Auch Außerirdische könnten uns zerblasen. Auf beides aber haben wir keinen Einfluss; und beides ist – jedenfalls weder statistisch noch sachlich greifbar – wahrscheinlich.

Immerhin brauchen wir anscheinend keinen Dritten Weltkrieg mit tausenden gezündeten Atomsprengsätzen, um auf einen möglichen Mutantenrest reduziert zu werden, wenn die Sonne nur einmal so spuckt, wie sie das in Abständen von 80-100 Jahren wohl zu tun pflegt.

Das letzte Mal 1921.

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6 Antworten zu “Realistische Chance auf Armageddon”

  1. TanjaKrienen sagt:

    Lass dich nicht bange machen. Das ist so wahr wie…ach, ich weiß nicht, das nur denkbar Absurdeste.

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ TanjaKrienen

    Das hat mit bange machen lassen nichts zu tun. Ich glaube kaum, dass diese Risiken verschwinden, wenn ich sie nicht erwähne.

  3. rundertischdgf sagt:

    Man sollte auf alle Fälle das Thema nicht dem linksgrünen Milieu oder der heutigen Regierung allein überlassen.
    http://rundertischdgf.wordpress.com/2012/01/12/zwischenlager-fur-atommull/

  4. bobo sagt:

    Als die ersten AKWs gebaut wurden, wurde behauptet, ein Supergau könnte durchschnittlich nur alle 10000 Jahre passieren. 10000 Jahre geteilt duch ca 500 AKWs ergibt 20 Jahre. Angefangen bei Harrisburg kommt das gut hin. Das sind aber nur die “normalen” Supergaus.
    Tokio müsste eigentlich evakuiert werden. Auf die nächste Katastrophe kann man warten. Also kann man nur hoffen, dass es eine einzelne Katastrophe und möglichst weit weg ist.

  5. Habnix sagt:

    Ja und wann verlassen wir die allseits bekannten Strukturen womit wir denen die Macht entziehen können?

    Bei Benutzung folgender Strukturen geben wir ihnen dadurch das wir sie benutzen,die Macht.

    Infrastruktur wie Straßen,Wasser,Strom,Krankenhäuser,Schulen und vieles mehr.All das zum wohle der Menschheit hat uns an das theoretische Ende gebracht.

    Wenn wir nicht wollen,können die nicht wollen.

    Wir brauchen eine sofortigen Stillstand,denn so geht es nicht weiter sonst steht für uns alle bald alles für immer still.Jetzt haben wir noch eine Alternative noch können wir den Dreck der Vergangenen Zeit weg räumen aber erst muss alles still stehen.Damit den verantwortlichen sofort klar wird das sie mit uns so nicht umgehen dürfen und können.

    Benutzt keine Vorgegebenen Strukturen baut euch eure Erde und Menschen verträgliche Struktur selbst.

    Ein Anfangen mit der Selbstversorgung ist ein Anfang.

    http://www.ginsterburg.de/t72f4-Die-wahre-Revolution-ist-die-Selbstversorgung.html

    M.f.G

    Habnix

  6. TanjaKrienen sagt:

    Es gab keinen Supergau und in Tschernobyl lässt man schon lange die Touristen heran. Fukushimas AKW blieb dicht und bei uns ist das sowieso kein Problem. Was aber ist ohne Risiken? Bitte um Beachtung dieser kühlen Betrachtung – http://www.youtube.com/watch?v=P-7kopbM0z0&feature=mfu_in_order&list=UL

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