Verfassungsschützer: Seppelkappenvereine? Politchaotentrupps?

Angesichts der überaus dubiosen, mehrfach in sich widersprüchlichen Zusammenhänge der jetzt “aufgeklärten” Mordtaten durch thüringische Extremisten, der schier unvorstellbaren Behördenschlamperei, gar fragwürdigen Verwicklungen von “Verfassungschützern” – hier jetzt nicht nur in und mit der NPD, sondern gewaltbereiten Kameradschaften – stellt sich für mich zwingend die Frage, ob es, auch wegen des offenkundigen Kompetenzwirrwarrs zwischen Landes- und Bundesverfassungschutzbehörden, BKA, Staatsschutz usw., nicht endlich an der Zeit ist, diese ganze armselige Ansammlung an Schlapphutveranstaltungen völlig neu zu ordnen.

Teilweise bekommt man nämlich durchaus den Eindruck, dass hier nicht einmal mehr der Bundesinnenminister noch eine Chance hat, irgendwie durchzublicken.

Und dass man in der NPD womöglich – da besser organisiert und vernetzt, durch die Behörden auch noch finanziert! – mehr über die 17 Verfassungsschutze (hässlicher Plural, in der Tat) weiß, als umgekehrt.

Die ganze – jedenfalls ein erheblicher Teil dieser – Farce ist spätestens seit dem gescheiterten NPD-Verbotsverfahren bekannt, wo unser höchstes Gericht (es sprach dies meines Wissens zwar nur indirekt aus) feststellte, dass man gemäß eines solchen hätte auch gleich den Verfassungsschutz mitverbieten müssen, da ja ein großer Teil der höchsten NPD-Funktionäre de facto Verfassungsschützer waren. (Von diesem “geführt” wurden und natürlich auch Geld erhielten, sicherlich am Finanzamt vorbei: An wie vielen “Kameradschaftsabenden” wie viele NPDler im Laufe der Jahre wie viele tausend Kisten Bier aus Ihrem Steueraufkommen finanziert bis zur völligen Besinnungslosigkeit wegzusaufen das Vergnügen hatten, das kann man sich wohl kaum ausmalen.)

Sollte sich diesmal nach einigem Geschrei wieder nicht eigentlich etwas ändern, so drängte sich doch langsam aber sicher der Verdacht auf, dass die machthabenden Politiker daran entweder nichts ändern wollen oder können.

Lernunwillig oder lernunfähig oder handlungsunfähig sind.

Vor aller Augen so ein andauernder Unfug.

Idiotenkabinett “live”.

Diesen Beitrag mit Anderen teilen: Diese Icons verlinken auf Bookmark Dienste bei denen Nutzer neue Inhalte finden und mit anderen teilen können.
  • Facebook
  • Technorati
  • MySpace
  • LinkedIn
  • Webnews
  • Wikio DE

5 Antworten zu “Verfassungsschützer: Seppelkappenvereine? Politchaotentrupps?”

  1. Rainer Grzybowski sagt:

    Schau mal in die Bild Zeitung:

    http://www.bild.de/news/inland/bundesamt-verfassungsschutz/sass-beim-mordim-cafe-des-opfers-21008790.bild.html

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Rainer Grzybowski & Alle

    Na denn.

    1 500 000 Euro geteilt durch 6 für eine Kiste Sterni ergibt dann allein für Thüringen und die dortigen Jahre 1994-2000 zwohundertfuffzichtausend mal zwanzig, also fünf Millionen gen Rechts zur Bekämpfung von Rechts ausgegebene Halbe.

    Das macht bei vielleicht fünfhundert “Aktiven” immerhin zehntausend Kannen pro Nase. (Rechnet man die 2,2 Millionen Thüringer grob mal vierzig aufs ganze Land hoch, dann gab es allein in diesem Zeitraum insgesamt hundert Millionen Liter Demokratieschutz-Freibier vom VS. Respekt. Man hat’s ja.)

    Bedenkt man jedoch, wie viel Geld für alle möglichen Antifaprojekte ausgegeben wird (soll jetzt natürlich wieder deutlich mehr werden…), so dürften die sich wohl auch nicht eben allzu jämmerlich über einen Mangel an steuerfrei spendiertem Staatshopfentee beklagen müssen.

    Tun werden sie es wohl trotzdem.

    Ich höre schon das lupulöse Wehrwolfsgeheul und sehe die grünkrätzichten Krokodilstränen.

  3. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Alle

    Hier noch ein aktueller “Leckerbissen” aus der FAZ.

    http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/rechtsextremismus/rechtsextremer-terror-cliquen-11529852.html

    ‘Der Schreck sitzt tief. Zu Recht. Denn von Tag zu Tag mehren sich die Merkwürdigkeiten im Leben deutscher Verfassungsschützer – das Ludendorff-Kostüm im Keller des ehemaligen Präsidenten eines Landesamtes ist noch harmlos gegen „Klein Adolf“ als Spitzname für einen Mitarbeiter, der offenbar in die Mordserie der „Zwickauer Zelle“ involviert war. Vieles davon war allerdings lange bekannt; auch dass Neonazis zum Kreis der V-Leute gehörten; auch dass V-Leute in führenden Funktionen der rechtsextremistischen Szene sich als Scharfmacher betätigten und dafür bezahlt wurden. Wer heute deshalb Empörung zeigt, der möge das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2003 über das Verbotsverfahren gegen die NPD nachlesen. Auch der „Thüringer Heimatschutz“ wird dort erwähnt.’

    Fürs Scharfmachen vom VS bezahlt.

    Wie nennt man so etwas?

    Anstiftung zu Gewalt, Mord und Terror im Staatsauftrag und unter falscher Flagge.

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Alle

    Hier noch ein interessanter Beitrag zur Sache.

    http://www.sezession.de/28784/fragen-an-die-konstrukteure-der-braunen-armee-fraktion.html#more-28784

  5. Magnus Wolf Göller sagt:

    Es wird immer doller.

    Man lügt und vertuscht, dass die Schwarte kracht.

    Zwei leihen sich die Ausweise eines anderen, ganz locker, weil da ja nie ein Bild drinne ist.

    Pistolen schmelzen, aber die DVDs sind sander.

    Und so geht es locker weiter.

    Nebenbei ist man so richtig bestürzt, empört usw.

    Alles riecht nach…

    Naja, darf man den Verdacht, der sich da aufdrängt, noch äußern?

Eine Antwort hinterlassen