Gaddafis Bestattung

Nachdem Gaddafi gegen die Grundsätze des Islams – der eine Beerdigung innerhalb eines Tages vorsieht – noch immer nicht beigesetzt wurde, darüber gestritten wird, ob man ihn denn überhaupt seiner Familie ausliefern werde, wird jetzt sogar eine Seebestattung im Stile bin Ladin erwogen.

Die, soweit ich weiß, im Islam nur in Ausnahmefällen (also wenn kein Land in Sicht ist) erlaubt ist.

Wundern Sie sich also nicht, sollten Sie demnächst mal von Ihrer Jacht aus ins Mittelmeer springen, wenn zufällig Gaddafis Leiche an Ihnen vorbeitreibt.

Und passen Sie beim Angeln auf, dass Ihnen nicht aus Versehen ein zu großer, ungenießbarer toter Fisch am Haken hangenbleibt.

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12 Antworten zu “Gaddafis Bestattung”

  1. Cornel sagt:

    Ach ja, das hatte ich glatt vergessen. Im Zweifelsfall einfach ins Meer mit die Leiche.
    Das Gute daran, lieber Magnus, ist: Ich habe keine Jacht, und selbst wenn ich eine hätte würde Gaddafis Leiche, ganau sowenig wie die von OBL, vorbeitreiben.

    http://www.telegraph.co.uk/comment/personal-view/8845176/Gaddafi-dead-our-Armed-Forces-did-us-proud-in-Libya.html
    Was für ein Blättchen dieser telegraph:

    Eurofighter Typhoon. Britain’s Armed Forces played a vital role in Libya.
    Schön pervers, in diesem Zusammenhang von vital zu reden.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Eurofighter_Typhoon

    Ursprünglich als Luftüberlegenheitsjäger gegen die Bedrohung des Warschauer Paktes entwickelt, wurde das Flugzeug nach dem Ende des Kalten Krieges für seine neue Aufgabe als Mehrzweckkampfflugzeug angepasst.

    Aha! Aufgemerkt. Vom Luftüberlegenheitsjäger zum Mehrzweckkampfflugzeug, also auch zum Milch austragen oder zum glyphosatieren von Gen-Tech-Sojafeldern geeignet ?!
    Na ja, für ca. +80’000’000€ per Einheit darf’s ja schon ein Bisschen mehr(Zweck) sein.

    Einsätze

    …hatten britische Typhoons ihre ersten wirklichen Kampfeinsatz, zunächst in der Luft-Luft-Rolle, am 21. März 2011 während der Militäreinsätze in Libyen. Zur Bekämpfung von Bodenzielen kam es dann erstmals am 13. April 2011. Nach sechs Monaten Stationierung in Gioia del Colle kehrten die britischen Typhoons Ende September nach Coningsby zurück.

    Aha aha.
    Eine Eurofighter-Flugstunde kostet 73992 Euro.

    Nur noch die Taxis in Zürich sind teurer.

    Aber im Ernst. Wie schon gesagt, ich bin überzeugt, dass es in Libyen jetzt erst richtig los geht, darum wird ja auch nur über den Sieg und Gaddafis Leiche gefaselt. Man stelle sich vor das libysche Folk hätte den Diktator selbst und eigen gestürzt. Oder Cronos hätte ihn beseitigt. Wie tät die Schose denn jetzt aussehen? Ein Öl-Land ohne Über-Papi der den Zapfhahn kontrolliert? Das darf nicht sein.

    Success against Gaddafi must lead to even greater co-operation among our allies, says Gen Sir David Richards.

    Ja, das tät dir wohl gefallen Gen Sir Werwasauchimmer, ab ins Fletcher Memorial.

  2. Armin sagt:

    Es ist schon lustig. Wir leben in einer Welt der Bilderflut, jedes noch so kleine Ereignis wird multimedial aufgebohrt. Aber zu gewissen Themen wird uns jegliches Bildmaterial vorenthalten. Keine Toten sollen wir sehen im Wüstenstaat, von Bin Laden bleibt nur für jegliche Geweisführung völlig lächerliches vor dem TV sitzen Foto und dann wird er leise im weiten Meer versenkt… und jetzt das gleiche mit Ghaddafi?

    Plötzlich werden die grossen Schaumschläger (die Medienmarionetten und ihre Taktgeber) ganz leise und verschämt und der Tod durch Versenken wird zynisch zum islamischen Mustertod erklärt.

    Mir war die Hoffnung, die ich ganz am Anfang der Arabischen Revolution verspürte, lieber. Die Freude ob all der Hysterie, dass es da wirklich um mehr Freiheit, um mehr Volkswillen, um eine bessere Welt sozusagen geht. Dass das Blut, dass geflossen ist, etwas Gutes bewirkt.

    Einerseits will ich diese Hoffnung störrisch nicht aufgeben, andererseits schleicht sich ein dumpfes – und traurig wohlbekanntes – Gefühl der Wiederholung ein.

    Wie sehr wünsche ich mir mein ganzes Leben lang einen Event, der nicht manipuliert wird, ein Aufwachen, dass aufrichtig ist…

    Ich muss mir selbst ehrlich zugestehen: Ich mag nicht mehr schreiben über Libyen und die Arabischen Revolution im Allgemeinen, mich nicht mehr positionieren, keinen Anteil mehr nehmen daran.

    Ich glaube, eine Ueberdosis an Manipulation und Lüge geschluckt zu haben.

    Das nervt mich. Dass ich nicht mehr an den Arabischen Frühling glauben (kann) nervt mich, die ganzen Politiker mit ihrem sülzernen Mistpalaver nerven mich. Das ich mich über all das nerve, nervt mich.

    Ich finde (und fand) Gaddafi keinen Helden sondern ein Arschloch, aber ein Eigenwilliges. Ich denke, seine Eigenwilligikeit alleine hat ihn mir sympathisch gemacht Dass er sich möglicherweise als – nennen wir es einmal NWO – inkompatibel erweist.

    Das ist jetzt vorbei. Genauso wie Ben Ali und seine liebe Coiffeuse(-Animierdame) vorbei sind, und der einst allmächtige Mubarak und wer weiss bald der Nächste. Insgeheim hoffe ich, dass dies ein positiver Wandel für die Menschen in diesen Ländern wird – immer noch. Darüber schreiben kann ich aber – bei den ganzen Zweifeln – beim besten Willen (zurzeit) nicht. Und vor allem stossen mir die Lügen, die vergessenen Toten, die Manipulation sauer auf. Und ersticken den klaren Gedanken in mir.

  3. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Armin

    Ich kann Deine obige Rede gut nachvollziehen.

    Arschlöcher bombardieren Arschgeigen (und natürlich vor allem viel unschuldiges Volk), mit denen sie gestern noch eifrig gefidelt haben, um neue Arschgeigen einzusetzen, die womöglich noch schlimmer sind.

    Das ist nichtmal mehr wie im sprichwörtlichen Puff.

    Denn es gibt immerhin halbwegs sauber und gut geführte, gemäßigte Bordelle.

    Das aber ist zwanghaft blutiger Sadismus.

    Pervers. Grausam. Geisteskrank.

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Armin

    “Die Dämmerung naht, wenn die Nacht am dunkelsten ist.”

    Und: Glauben die Leute wirklich, dass das alles klasse gelaufen sei, in Libyen, im Irak, in Afghanistan?

    Sie glauben es nicht.

    Sie wollen nur einigermaßen ruhig schlafen.

  5. Tester sagt:

    Sorry Armin, Arschloch oder nicht, aber Gadhafi WAR ein echter Held.
    Noch nie in der Geschichte der Menschheit hat ein Anführer so viel für sein Volk getan wie er.

  6. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Tester

    Gaddafi hatte allerlei Dreck am Stecken, daran gibt es im Grunde nur wenig zu bezweifeln.

    Andererseits gab er nicht nur Frauen (annähernd) gleiche Rechte, zumal Bildungschancen, dem Volk kostenlose medizinische Versorgung, Wasser, Energie usw.

    Und schließlich ließ er noch den “Great Man Made River” bauen, der Libyen binnen Jahren zu noch weit größerem Wohlstand hätte bringen können, indem es, nahe an Europa, wahrscheinlich schnell zum größten Gemüseexporteur der Welt aufgestiegen wäre.

    Jedenfalls war er kein solches Riesenarschloch wie z.B. die Sauds, die täglich Hände und Köpfe abhacken lassen, bei denen eine Frau nicht einmal alleine Auto fahren darf usw. usf.

    Mal sehen, wie lange die noch als unsere guten Freunde gelten (was Gaddafi ja vor noch gut einem Jahr ebenfalls war).

    Und a propos “Held”.

    Gaddafi kämpfte, wie er es angeküdigt hatte, “bis zum letzten Atemzug”.

    Kein feiger Abgang ins Ausland, der ihm mehrmals angeboten worden war.

    Sicherlich mit genug Geld für einen geruhsamen Lebensabend.

    Ein tapferer Mann, keine Frage.

    Hier noch ein interessanter Link zum “Wesen” Gaddafis:

    http://lewrockwell.com/margolis/margolis264.html

  7. Armin sagt:

    Ihn als Held zu bezeichnen, geht mir eindeutig zu weit. Aber ja, er hat sich nicht feige aus dem Staub gemacht sondern wurde feige ermordet. Wer hier mehr Dreck am Stecken hat, ist wohl ausser Frage.

  8. Tester sagt:

    Mein letzter Satz oben steht aber trotzdem. Ich kannte viele Libyer, die (auf Staatskosten, aus Öleinnahmen finanziert) in meiner Heimat studiert haben, sie waren alle glücklich und haben ihren “brother Leader” geliebt.

    Du hast noch vergessen dass er allen Libyern quasi kostenlose Häuser gebaut hat und das ganze Land kostenfrei samt kräftigen Subventionen und Gerät für werdende Landwirte zur Verfugung gestellt hat. Es gab auch ein “Grundgehalt” für arbeitslose etc. in Höhe von $700 pro Nase. Von so was können die Menschen in unseren westliche Demokraturen nicht mal träumen, unvorstellbar.

    Wen hat er gestört? Diejenigen, die richtig große Macht und Reichtum wollten (geht im Sozialismus halt nicht) und die Jihad-Idioten, insgesamt unter 5% der Bevölkerung. Der Rest war happy mit dem System.

    Das einzige Dilemma in so einem System ist dass

  9. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Armin

    Ich habe Gaddafi nicht als Helden bezeichnet, sondern lediglich ein paar Kriterien genannt, die einer solchen Begrifflichkeit bezüglich seiner zugrunde gelegt werden könnten.

  10. Armin sagt:

    @Magnus Wolf Göller
    Das habe ich auch so verstanden von Deiner Seite. Ich habe mich dabei nicht auf Deinen Standpunkt bezogen, welchen ich als differenziert empfinde. Er war jedoch sicher nicht feige. Seine Ermordung schon.

  11. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Armin

    Danke!

    Ich wollte die Sache lediglich klären.

    (Was einen “Helden” ausmacht, darüber ist viel geschrieben worden: Die Meinungen gehen da schon vom Grundsätzlichen her sehr auseinander, obschon die basale Definition – ich habe jetzt bewusst nicht nachgeschlagen – eigentlich recht unkompliziert ist. Um wieviel mehr noch wird gestritten, wenn es sich um die Beurteilung eines einzelnen handelt. Zum Beispiel ist der Papst für die einen ein Held, für die anderen nur ein korrupter, durch und durch verlogener, für böse Mächte wirkender alter Mann.)

  12. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Cornel

    Bitte um Verzeihung, dass ich Deinen Kommentar erst jetzt freigeschaltet habe; die Seite war eine Baustelle.

    In der Tat sagenhaft, was dieser Brit-General im Daily Telegraph loslässt.

    Gehört ein schwarzer Rahmen drumrum.

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