Verlag f… Assange

Nachdem Julian Assange noch nicht einmal die Sache mit der schwedischen Samenräuberinnenpistole hinter sich hat, veröffentlicht jetzt ein Verlag seine “unautorisierte Autobiographie” (so viele Autos…).

Von dem er zwar einen stattlichen Vorschuss erhalten haben soll, ihm aber das Manuskript schließlich doch nicht freigegeben haben.

Bemerkenswert die Blödheit der Verlagsmanager.

Sollte man zumindest meinen (nach der Kiste in Schweden weiß man natürlich nicht, in welches Absurdistan man Assange jetzt noch fahren zu können “mit Recht” vermeint).

Blödheit im Normalfalle deshalb, weil der Verlag ja schon im Titel zugibt, dass der Text von Assange nicht freigegeben wurde.

Normalerweise ein glattes Schuldeingeständnis.

Hiemit eine denkbar schlechte Ausgangsposition, sollte Assange die Sache vor Gericht bringen: bzw. für einen außergerichtlichen Vergleich.

Sehr merkwürdig.

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6 Antworten zu “Verlag f… Assange”

  1. Armin sagt:

    Ziemlich verzweifelt, wie die Verlage da ihr Geld verdienen (müssen)…

    Zum Thema Wikileaks und zu Gründer und Sprecher Assange: Plötzlich ist eine unheimliche Stille eingekehrt!

    Obwohl ich so einiges zu JA publiziert habe – und mir so einige Gedanken zum Transparenz(-Konstrukt?) Wikileaks gemacht habe – ist mir immer noch nicht (und wohl immer weniger) klar, wer JA eigentlich ist.

    Ist er Schreck der Puppenspieler oder auch nur wieder eine Puppe im Spiel?

    Im Augenblick würde ich eher auf Letzteres tippen, wobei: Wenn Puppe dann – gerade auch wegen seiner Glaubwürdigkeit als Person, die ich aus nächster Nähe erleben durfte – doch eher benutzt als gekauft !?

    Gemäss den letzten News, die ich gehört habe, sollen die mit Code geschützten restlichen “Geheim”-Informationen nun in freier und unkontrollierter Umlaufbahn sein. Aber auch das scheint – erstaunlicherweise – niemanden mehr zu interessieren…

    Aber was hat eigentlich Wikileaks bewirkt? Eine – wenn auch merkwürdige – arabische Revolution. Kriegsverbrechen, die aufgedeckt wurden, ohne das aktuelle Kriege sich davon beeinflussen liessen oder auch nur die US und Konsorten Politik. Allgemeines Misstrauen in Diplomatenzirkeln.

    Ich denke langsam, dass Estulin doch nicht so falsch liegt, wenn er meint:
    Julian Assange ein MK-Ultra Produkt? Author Daniel Estulin demontiert Wikileaks
    http://www.conspirare.net/w2/julian-assange-ein-mk-ultra-produkt-author-daniel-estulin-demontiert-wikileaks/

    PS:
    Aber eben, ich habe auch schon ganz anders argumentiert und muss mich deshalb selber an der Nase nehmen. Im Trüben zu Fischen ist manchmal ganz schön anstrengend…

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Armin

    Ich frage mich inzwischen, was der ganze Zirkus – auch mit Estulin, der die Bilderberger so auseinandernimmt, dass sie ihn zum Filmen einladen – überhaupt soll.

    NYT, Spiegel, Guardian, also MSM mit Assange, mit Genehmigung von Oben…dann der Schwedenblödsinn…jetzt das…dazwischen war ja auch noch was…

    Es sieht aus wie ein einziges Verwirrspiel.

    Vorne und hinten passt nichts zusammen.

    Aber: Soll es nur unsere Kräfte binden, oder ist es ganz gezielt dazu da, etwas Bestimmtes zu verbergen?

    Schaut man sich die hochrangigen Akteure an, bis hin zum schwedischen Staat, dem britischen Staat, dass Assange fürs gummilose F… unter ungewissem Hausarrest steht, diesen Kalauer von so absurder Güte, dass man so etwas nicht für möglich gehalten hätte, so drängt sich der Verdacht auf, dass wir bisher etwas übersehen haben.

    Gut, eines hat auf jeden Fall geklappt, und das könnte es auch schon sein: Alle rätseln, giften sich an, die einen für Estulin, die andern für Assange, manche gegen beide, andere wenden sich vom ganzen Lärm ab, und die ganze Whistleblowerei wirkt wie als ob auf einem Kindergeburtstag jeder versuchte, am lautesten zu tröten.

    Man wunderte sich bald nicht mehr, wenn Alex Jones zum Islam konvertierte, rechts und links ein Spanferkel unter den massigen Armen, der Papst das wegen der Toleranz begrüßte, und der Oberrabiner von Nischni Nowgorod anböte, ihn bei der guten Gelegenheit persönlich zu beschneiden.

    Ich habe das Gefühl, dass wir restlos verarscht werden sollen.

    Und durch diesen ganzen Firlefanz davon abgelenkt, uns die direkt sichtbaren Nato-Kriegsverbrecher und Euro-Usurpatoren vorzunehmen.

    Hätte man mich gefragt, wie man kritische Stimmen in schwieriger Lage im Chaos untergehen lässt, halbehalbe die Leute aufeinanderhetzt, es wäre mir vielleicht ähnliches eingefallen.

  3. Armin sagt:

    @Magnus Wolf Göller
    Ich denke – um zwei (einigermassen unverfängliche aus vielen möglichen) Beispiele zu nennen – Assange und Estulin sind beides Menschen, die gerne im Rampenlicht, im Mittelpunkt stehen, angehimmelt, applaudiert werden. Dass macht sie geeignet für ihre Jobs – aber eben auch verletztlich.

    Andererseits sind die, die einem derer nachrennen, die im Rampenlicht stehen, auch die, die Gurus brauchen. Da finden sich 2, könnte man sagen.

    Ich kann am besten im dem Wirrwarr umgehen, wenn ich mich auf die Facts konzentriere. Einfach immer wieder zuhöre und mir meine Gedanken mache. Wenn ich jedoch über – um bei diesem Beispiel zu bleiben – einer der beiden publiziere, dann wird es komplizierter. Man könnte mich – immer wieder – beim Wort nehmen, dabei bin ich doch auch am Suchen… und damit der Realität ausgesetzt, meine Meinung (machmal wiederholt) aufgrund neuer Erkenntnisse ändern zu müssen.

    Gurus sind einfach für nichts. Nichts wert. Egal wie sie heissen, wann sie lebten und leben, es sind Menschen. Und wie sagt man so schön: Irren ist menschlich.

    Eitelkeit, Nachlaufen, Grössenwahn, Manipulierbarkeit, Einbildung und Lügen (…) auch.

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Armin & Alle

    Man muss sich mal den Werbetext des Verlags auf Amazon reinziehen.

    Der sieht danach aus, dass sich der Laden mit entsprechendem Vertrag nach britischem Recht auch im Recht befindet oder ziemlich zuversichtlich ist, es im Zweifel durchzusetzen.

    Oder aber, so kann man das schleimige Elaborat auch interpretieren, vielleicht haben die mit Assange ein “Gentlemen-Agreement” zum beiderseitigen Vorteil getroffen, eine Show aufgezogen.

    Sie scheinen sich jedenfalls ziemlich sicher zu fühlen…

  5. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Alle

    Ganz so einfach scheint die rechtliche Lage aber doch nicht zu sein, denn die SZ schreibt:

    “Ob die Assange-”Memoiren” je in Deutschland erscheinen, ist unklar. Erworben hatte die Rechte Kiepenheuer & Witsch. Zwei zentrale Punkte seines Vertrags mit Canongate gelten laut Verleger Helge Malchow nun aber nicht mehr: Erstens, dass eine Autobiografie selbstverständlich mit Einverständnis des Autoren veröffentlicht wird. Und zweitens, dass das Werk weltweit gleichzeitig erscheint.

    Ob KiWi einen neuen Vertrag über die unautorisierte Fassung abschliessen will, soll am Montag entschieden werden.”

    http://www.sueddeutsche.de/digital/wikileaks-chef-streitet-mit-verlag-warum-julian-assange-gegen-seine-autobiographie-kaempft-1.1147730

    Und bei heise online hört sich die Sache auch noch nicht nach einem perfekten Coup an:

    “Auch der Interviewer Andrew O’Hagan soll sich von dem Buch distanziert haben, das unter größter Geheimhaltung gedruckt wurde. Der Verlag befürchtete offenbar, dass Assange über seine Anwälte den Vertrieb stoppen könnte. Dies ist bislang nicht erfolgt. Das Buch ist derzeit nur in Großbritannien erhältlich, auch das eBook kann nur von Käufern erworben werden, deren Kreditkarten im Vereinigten Königreich registriert sind. Der US-amerikanische Verlag Knopf, der die Buchrechte direkt bei Assange eingekauft hatte, will das Buch in dieser Fassung nicht in den USA veröffentlichen. Dagegen hat der australische Verleger erklärt, Assanges Buch am 6. Oktober in den Handel zu bringen. In Deutschland besitzt Kiepenheuer & Witsch die Buchrechte, hat sich aber noch nicht zur Edition von Canongate geäußert.”

    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Unautorisierte-Autobiographie-von-Wikileaks-Gruender-Julian-Assange-1348022.html

    Um der Wirrnis vorläufig Genüge zu tun, noch das vom Standard:

    “Nach 50 Stunden Interviews lehnte Assange jedoch seine weitere Mitarbeit ab. Das Projekt sei ihm “zu persönlich” geworden, erklärte der Verlag. Man habe Assange die Möglichkeit eingeräumt, das Buch zu redigieren, sowie eine gerichtliche Untersagung vor Auslieferung zu erwirken – beides sei nicht erfolgt. (spu/DER STANDARD, Printausgabe, 23.9.2011)”

    http://derstandard.at/1316390328519/Verlag-leakt-Memoiren-von-Julian-Assange

    Naja, wirklich eine merkwürdige Geschichte.

  6. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Alle

    Jetzt noch ein wenig auf Sächsisch:

    “In a dramatic move, Canongate has defied Assange’s wishes and secretly printed thousands of copies of Julian Assange: The Unauthorised Autobiography, with the book being shipped amid strict security to booksellers in preparation for imminent release. The enormous security operation was put in place by the publishers, according to a source, to stop the author blocking publication.”

    Und:

    “The Independent, which is to serialise the book, starting on Thursday, said Andrew O’Hagan, Assange’s ghostwriter, had asked for his name to be removed from the book. The paper said that Canongate, faced with a financial crisis, gave Assange two months to work on the manuscript and, finally, a 12-day window to seek an injunction, which expired on Monday. Assange has not sought to block the book.”

    http://www.guardian.co.uk/media/2011/sep/21/julian-assange-autobiography-published-canongate

    Und, aus der FT:

    “I did not pull the plug on the deal, nor was I unwilling to compromise,” he said.

    The advance was paid into the bank account of his former solicitors, FSI, where it still sits “unspent”. A dispute with FSI over fees could release the funds back to the publishers, Mr Assange claims.

    The Australian computer hacker, who has repeatedly embarrassed the US government by publishing thousands of confidential documents and videos, said that he was concerned that he had been unable to “suggest any deletions reasonably required to protect our people from any adverse legal consequences that may arise from this publication”.

    US officials have often challenged WikiLeaks’ disclosures for endangering soldiers and sources in Middle Eastern conflicts.

    “Canongate is profiteering from an unfinished and erroneous draft, preventing me from exercising my rights as the copyright holder, denying me and many others of market opportunity for the book I wished to publish, and depriving me of the earnings I would eventually have made with the second and third instalments of the advance,” Mr Assange said. “It is acting on a contract that both parties agreed to terminate, but is, in any event, in breach even of that contract.”

    http://www.ft.com/cms/s/0/ab3c1d7c-e4f3-11e0-9a9b-00144feabdc0.html#axzz1YivaWzbZ

    Oh Mann.

    Eine Wallung.

    Jetzt reicht’s mir selber erstmal.

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