FAZ-Ranking: Herabstufung zum Halbschafsmedium?

Hier eine in dieser Zeit doch bemerkenswerte Geschichte zu den Vorgängen in und um Syrien, besonders da in einem großen deutschen Schafsmedium erschienen.

Die Journalistin berichtet darin, wie syrische Flüchtlinge hart an der Grenze im Libanon ihre Geschichten fabrizieren, freihändig, wie es ihnen gerade opportun erscheint.

Die Dame erzählt flüssig und gesteht ihre Frustration, wo sie doch richtige Geschichten für ihre Zeitung wollte, unverhohlen ein.

Indirekt schimmert sogar des Rätsels Lösung durch: man erzählt schlicht die Stories, die man meint, dass westliche Schafsmedien haben wollen.

Fallweise in von saudisch finanzierten Predigern abgekupferter sunnitisch-arabischer, antialawitischer Diktion.

Oder mal auch für 300 Dollar je Interview.

Was will man den Leuten vorwerfen?

Dass sie nicht professionell genug lügen?

Zu Libyen, und das hat der wackere Syrer bestimmt mitgekriegt, log man ja auch, wie es gerade kam, und niemand hatte etwas einzuwenden.

Im Gegenteil: Alle logen eifrig mit (und tun es immer noch).

Bleibt die Frage, wieso die FAZ auf einmal den kritisch-investigativen Journalismus wiederentdeckt hat, und ausgerechnet anhand dieses Falles.

Bloß ein einmaliger Zufall, ein Unfall?

Oder rudert man in dieser Form ein wenig zurück, sucht man, ganz geplant (die Journalistin muss das nicht wissen), den Kriegsvorbereitungen gegen Syrien ein wenig die Luft zu nehmen, wenigstens in dem Sinne, was die Frage einer deutschen Beteiligung anlangt?

Hat man vielleicht gar in Washington umgedacht, sieht Krieg und Chaos in Syrien nicht mehr so vergnüglich, da Israel und die Türkei keineswegs mehr an einem Strang ziehen, und der weiterhin benachbarte Irak schon gar nicht, zumal ob seiner schiitischen Mehrheit (von saudischen und iranischen Interessen mal zu schweigen).

Aber, wie gesagt, vielleicht ist dieser FAZ-Ausflug in die Redlichkeit bloß ein Ausrutscher.

Stünden regelmäßig solche Berichte in der Frankfurter Allgemeinen, so drohte ihr allerdings tatsächlich die Herabstufung ihres Rankings vom Vollschafsmedium zum Halbschafsmedium.

Hiemit unter Kollegen und in Politik und Wirtschaft womöglich ein erheblicher Ansehensverlust.

Und man empfände solches auch umgekehrt als bedrohlich.

Denn, nehmen wir mal den Spiegel, als klassisches, inzwischen mit Triple A zu bewertendes Vollschafsmedium, so wird schnell deutlich, weshalb.

Während nämlich ein Großteil der FAZ-Leute – immer noch – etwas Vernünftiges schreiben können, wenn sie das wollen bzw. dürfen, ist das andererseits bei der Hamburger Konkurrenz ganz eindeutig nicht mehr der Fall.

Um den Spiegel auch nur zum Halbschafsmedium herunterzubringen, müsste man wohl die halbe Redaktion entlassen und frische Kräfte rekrutieren, die das auch können, wenn sie einige Zeit lang sehr hart daran arbeiten.

Noch aber sind wir nicht so weit.

Die FAZ indes steht seit heute auf meiner Ranking-Watchlist.

Es wäre in der Tat eine veritable Sensation, wenn, vor unser aller Augen, erstmals in Jahrzehnten, ein Top-Schafsmedium seinen Status als Vollschafsmedium verlöre!

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2 Antworten zu “FAZ-Ranking: Herabstufung zum Halbschafsmedium?”

  1. Dude sagt:

    Ehrlich gesagt staune ich die Tage je länger je mehr… mir sind schon einige ähnlich überraschende schafsmediale Artikel unter die Augen gekommen, wenngleich doch alle noch happige Mäkel in sich tragen, überaus ausgewogen alles in allem.

    Hab leider die Links nicht mehr alle, folgendes kann aber bestens als Beispiel dienen.
    http://www.zeit.de/2011/36/Finanzkrise-Demokratie/komplettansicht

    Bleibt zu hoffen, dass es nicht bei hoffnungsvollen Ausrutschern bleibt, sondern im Gegenteil, dass die Richtung gehalten wird…

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Dude

    Die FAZ hat sich bezüglich der drohenden Herabstufung ihres Rankings bisher noch nicht gerührt.

    Eine vorübergehende Schockstarre, vermute ich.

    Und in der Tat: Dranbleiben!

    Selbst im Bilderberger-Blatt ZEIT erscheint das von Dir Verlinkte.

    Und Der Tagesspiegel erwähnt zwar noch nicht Dich und mich, aber immerhin schonmal die Herren Benesch, Bröckers und Janich.

    Man hat am Montag vor dem Sonntag schon ganz schön kalte Füße.

    Dranbleiben.

    (En dr Mondard lega mer au no oin druff.)

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