L’Art pour L’Art?

Kunst um der Kunst willen?

Das Konzept ist blanker Blödsinn.

Man kann gar keine wirkliche Kunst um der Kunst willen schaffen.

Schon allein deshalb, weil es “die Kunst” als eigenständiges Wesen gar nicht gibt.

Wer Kunst schaffen will, will ein Werk schaffen.

Und Werk kommt von wirken.

Und zwar im doppelten Sinne: Etwas wird gewirkt, auf dass es wirke.

Und zwar nicht auf “die Kunst”, für “die Kunst”.

Sondern allerwenigst auf einen selber.

Insofern mag künstlerisches Schaffen durchaus etwas Selbstisches an sich haben, also meinetwegen “L’Art por le Moi” sein, zunächst lediglich der eigenen persönlichen Entwicklung dienen.

Das ist dann aber auch nicht luftleerraumsschlecht.

Andere mögen 2000 Euro für ein Wochenend-Esolaberseminar latzen, der äußerlich vielleicht (noch) erfolglose Künstler schafft etwas und damit an sich selber.

Solange er sich dabei nicht immer wahnhafter in sich selbst verkrallt, ist dies ein Wertzuschätzendes, erhöhend.

Was unterscheidet den Menschen denn vom Tier?

Die Wissenschaft, die Technik?

Mitnichten.

Schon Affen lernen Stöcke zu benutzen, um an Bananen heranzukommen.

Ameisen sind grandiose Architekten.

Aber nur, soweit es ihnen direkt nützt.

Die Kunst ist Ausdruck des grundsätzlichen schöpferischen Willens.

Und damit dasjenige, was uns eigentlich erhebt.

Daher wird heute auch der letzte Schund zur hohen Kunst erklärt, und umgekehrt.

So raubt man dem Menschen seine Seele.

Aber das wird nochmal ein eigenes Kapitel.

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9 Antworten zu “L’Art pour L’Art?”

  1. bl sagt:

    “Was unterscheidet den Menschen denn vom Tier? ….
    Die Kunst ist Ausdruck des grundsätzlichen schöpferischen Willens.”

    Ja, das ist die Unterscheidung. Imagination, Vision…

    Wer einmal die Kunstszene beobachtet hat, weiß, dass die Kunst, die als Kunst angepriesen wird, nicht unbedingt etwas mit Kunst zu tun haben muss. Ausstellungsmacher, Museen und einige Galeristen etnscheiden, was Kunst ist oder in anderen Worten, Geschäftsleute entscheiden, was Kunst ist. Ich bin sicher, dass das Meiste, was heute als Kunst läuft, bald in die Mülltonne getreten werden kann.

    Das beschränkt sich auf die bildende Kunst. Keine Ahnung, wie es in anderen Kunstbranchen zugeht. Wahrscheinlich sind überall Geschäftsleute am werkeln.

    Ich selber mag zur Zeit Banksy. Keine Ahnung, ob es Kunst ist, aber er macht allemal klare Aussagen…

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ bl

    Wusste noch gar nichts von dem.

    Habe mir grade ein paar Bilder angeschaut.

    Fand die nicht sonderlich originell.

    Solche Motive fallen mir dutzendweis beim Bierfrühstück ein.

    Vielleicht sollte ich Straßenkünstler werden.

  3. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ bl

    Jetzt noch zum allgemeinen Kunstbetrieb.

    Wenn Du für die richtigen Leute arbeitest, kriegst Du Kohle für den unsinnigsten und perversesten Schrott: gerade für solchen.

    Es gibt viele gute Maler, die kaum einmal ein Bild um 300 Euro verkaufen, andererseits Kanaillen, die im Geld baden.

    Das ist so gewollt und gemacht.

    Am liebsten schüfe man noch Monet, van Gogh und Kandinksy ab, Goya zumal, wenn man das nur zu bewerkstelligen wüsste.

    Analkunst ist en Vogue.

    Postmoderner Schmonzes.

    Absturzphantasien.

    Dekadenzmüll.

    Ausnahmen gibt es, ja.

    Wenn ich hier um die Ecke gehe, sehe ich wunderschöne, glücklicherweise nicht zerbombte Gründerzeitfassaden.

    Was baut man heute für einen sinnlosen Präabriss, sowohl von der Haltbarkeit her, als auch der Ästhetik?

    Diese ästhetisch-mentale Zerstörung dauert jetzt schon seit mehr als einem halben Jahrhundert an.

    So frisst man dem Menschen das Empfinden für Schönes aus dem Kopfe.

    Damit entkernt man ihn, ohne dass er es merkt.

    Bisher haben das nur wenige realisiert.

    Ich kenne aber außer mir immerhin noch ein paar.

    Die zweite Renaissance wird kommen.

    Ich kann leider nur schreiben, nicht Malen und Tondichten.

    Zum Bildhauer habe ich es aufgrund besonderer Lebensbegebenheiten nicht gebracht, vielleicht auch mangels Talents, das konnte nicht mehr genau ermittelt werden, nachdem ich meine Steinmetzlehre aufgeben musste.

    Sie hat aber wenigstens mein Auge geschult, und ich weiß heute noch, was hält, und was nicht.

    Jede gotische Kleinkapelle ist mehr wert, als all die heute hingestellten armseligen Gemäuer.

    Ja, da wird der Magnus radikal.

  4. Orwell Huxley sagt:

    Dem ist nicht sehr viel hinzuzufügen, ausser vielleicht, das nicht erst seit einem halben Jahrhundert Protest gegen diese Sorte “Kunst” vorhanden ist.

    Von den Umständen der pööösen Zeit, als die Menschen hirnbraun waren, braune Hemden trugen, ja selbst der Himmel und das Gras braun waren, -nicht zu vergessen die braune Sonne und den braunen Mond, braune Wolken, braune Gesetze wie das Rechtsberatungsgesetz und braune Feiertage wie den 1. Mai… (die Liste liesse sich endlos fortsetzen) – , nicht abzulenken erinnere ich an die Ausstellung der entarteten Kunst.

    Jetzt höre ich schon “Aufschreie”, Lichterketten werden ob dieses Erwähnens wieder masslos CO² produzieren, doch im Krampf gegen Rechts ist auch das Sterben im Treibhaus nur billig -und nötig, liebe Linksgrünechristensozialisten.

    Kurz, es gibt schon vorher Diskussionen, schon Ende des 19. Jh betüglich dieser Frage. Ein Hinweis sollte auch noch sein, das man sich die Namen der Kunstspekulanten nur mal rein statistisch betrachten sollte, und den Kunstmüll den sie seit gut 120 Jahren protegieren.

    Treffliche Analysen findet man zB. in diesen Werken von Richard W. Eichler:

    Könner, Künstler, Scharlatane (1960, München)
    Der gesteuerte Kunstverfall (1965, München)
    Viel Gunst für schlechte Kunst (1968, München)

    Diese Bücher sind nur noch antiquarisch zu haben.

    Leider sind nach 1968 kaum mehr derartige Analysen veröffentlicht worden, heute wären sie rassistisch, nazistisch, menschenfeindlich und politisch unkorrekt, -wer weiß was noch nicht alles -ach, antisemitisch.

    Ein gutes Blog zum Thema gibts hier:

    http://kunstkommtvonkoennen.blogspot.com

  5. bl sagt:

    “Vielleicht sollte ich Straßenkünstler werden.”

    Ja, unbedingt. Bastle ein paar Schablonen und sprühe Stuttgart voll. Banksy, der immer noch anonym ist, hat es ja inzwischen zu großer Berühmtheit gebracht. Einer seiner besten Coups war, dass er seine Bilder heimlich in Museen hängte und es gedauert hat, bis es bemerkt wurde. Inzwischen hängt er offiziell darin. Mal sehen, ob sich was ändert…

    Ich teile Deine Abneigung gegen die sogenannte “Kultur”, also das, was als Kultur gilt. Vor kurzem habe ich einen kurzen Wortwechsel über das Fernsehen gehört, der auch für den ganzen Kulturbetrieb gelten könnte:

    “Fernsehen ist blöd!”
    “Stimmt doch gar nicht. Blöde machen Fernsehen!”

  6. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ bl

    Wenn ich das mache, dann sperren sie mich ein und fertig.

  7. Goldesel sagt:

    O.Huxley:

    Petra ist aber grün statt braun, oder:

    Was man als engagierter “Kämpfer gegen Rechts” im hiesigen Degeneriertestan so alles als Kunst ansieht und selbstredend natürlich Preise dafür bekommt:

    (der eigentliche Artikel -inkl. dem anklickbaren Bild- befindet sich ZWISCHEN den ganzen Sexanzeigen) ;-)

    http://www.news.de/medien/855109495/pinkelnde-polizistin-sorgt-fuer-aufregung/1/

  8. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ alle

    Ich habe die Links jetzt ehrlich gesagt noch nicht geprüft, da mich Familiäres ziemlich heftig aufhielt.

    Ich weiß aber sehr wohl, dass ich ein Riesenscheißefass aufgemacht habe.

    Gerade deshalb bitte ich um Maß und Klugheit.

  9. Orwell Huxley sagt:

    Keine Angst, Kunst kauft man beim Künstler, nicht beim “Mäzen”.

    -Kauft, – hab immer Zeit…, – gerade male ich Wilhelm II. …. ;-)

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