Petraeus von Obama verheizt?

Nachdem General McChrystal vorgeblich ob despektierlicher Äußerungen als US-Afghanistan-Kommandeur entlassen wurde, beorderte Obama jetzt jenen Petraeus an dessen Stelle.

Dies wird von vielen als Ausdruck der Ratlosigkeit Obamas angesehen, gar als politisch total instinktlos, da Petraeus bereits als republikanischer Gegenkandidat für die nächste Präsidentschaftskanditatur in Stellung gebracht sei, sich rechtzeitig schmollend zurückziehen werde, mit dem Argument, der Demokrat habe ihm einfach zu wenig Mittel zu einer “ordentlichen” Kriegführung gegeben, diesen dadurch desavouierend und sich selbst als per heimatlichem Dolchstoß verhinderten endgültigen Kriegshelden darstellend, der es dann richten werde, wenn er endlich als Präsident, der sich im Felde auskennt, agieren könne, wie es die Situation gebeut.

Umgekehrt könnte aber auch ein Schuh daraus werden.

Wird nämlich Petraeus mit seiner von ihm maßgeblich ausgearbeiteten “COIN” (siehe Artikel dazu), der amerikanischen Counterinsurgence-Strategie in Afghanistan scheitern, wie abzusehen, so wie vor ihm McChrystal, trotz immer neuer Kampfbrigaden etc., könnte Obama ihn genau zum richtigen Zeitpunkt spektakulär feuern, seine vermeintlich überlegenen Erkenntnisse vertelepromptern und einen souveränen, hinterhältig eingefädelten innenpolitischen Blitzsieg feiern.

Dass dies den USA auch nicht unbedingt hülfe, ihre geostrategischen Interessen “überzeugender” weiterzuverfolgen, steht auf einem anderen Blatt.

Letztlich wird es nur darauf ankommen, welches Ergebnis sich die üblichen Verdächtigen wünschen.

Und das dürfte, ob Bush, Obama, Petraeus oder Nihilanus, bis zum Endabsturz dasselbe sein sollen.

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