“Klügere Welt”

Was ist der Grund dafür, dass die Welt “nicht klüger wurde”, wie der SPIEGEL es diese Woche – siehe vorigen Artikel – fälschlich formuliert, damit, wenn wir es einmal wohlwollend interpretieren, eigentlich meinend, dass sich angesichts der Finanzkrise nichts zum Besseren gewendet hat?

Noch einmal: Wenn man bezüglich einer Sache klüger wird, hat man sie noch lange nicht verändert.

Die Antwort ist so einfach wie logisch wie schrecklich: Die anhand der Ereignisse sicherlich klüger gewordene Mehrheit hat bisher keine Mittel gefunden, die Macht der Gelddiktatur zu brechen.

Dies sei nicht nur so gut wie unmöglich, sagen uns die Schafsmedien, nein, wenn man es doch erzwänge, könne es nur in eine Katastrophe münden, die noch viel schlimmer sei als die gegenwärtige Schulden- und Zinsknechtschaft.

Warum sollte man denen dies glauben?

Man bedenke, dass dieselben Leute, welche jetzt beklagen, wohin es kam, zuvor die Megamagie der Finanzmärkte besangen, bis dass dies offenkundig nicht mehr ging, uns jetzt einzutrichtern versuchen, es sei zwar nicht alles so schön, aber anders gehe es eben nicht.

Zu Stalins Zeiten musste man glauben, dass ein Arbeiter- und Bauernparadies eben nicht ohne Gulags und Massenerschießungen von Dissidenten aufzubauen oder aufrechtzuerhalten sei; genauso wurde die “Heilige Inquisition” Jahrhunderte früher als menschheitsnotwendig verkauft; und es gibt heute noch Dümmelmänner, die der Ansicht sind, die Germanen hätten sich von den Römern versklaven lassen sollen, weil dies unsere Vorfahren kulturell enorm bereichert hätte.

Bullshit!

Es ist immer nur eine Oligarchie, die uns versucht weiszumachen, wir seien ihr Abgaben und Unterwerfung schuldig, da wir sonst zugrunde gingen; nur sie könne auf uns aufpassen, täte dies gar ganz selbstlos und sich aufopfernd von Montag bis Sonntag.

Und es geht immer um Entmutigung.

Wenn wir einen Krieg ablehnen, dann droht man uns dafür mit nur noch mehr Krieg; wollen wir nicht verarmen, so droht man uns mit Elend; wollen wir geistig nicht gänzlich versumpfen, so droht man zur Rettung unserer Mitbürger mit Gefängnis, zu unserem eigenen Wohl mit der Psychiatrie.

Dabei existiert nicht ein einziger vernünftiger Grund, weshalb eine technisch immer leistungfähigere Gesellschaft dahin führen müsse, dass immer weitere Teile derselben verarmen müssten, während wenige immer reicher daran werden, da es sonst für die Armen gar nicht mehr gäbe: als ob dies ein Naturgesetz sei.

Bockmist!

Man erzählt uns auch, dass man zum Erhalt dieses grandiosen Systems immer mehr Krieg führen müsse: Und das ist ausnahmsweise einmal richtig.

So ein System kann sich nämlich nur durch Kriege am Leben erhalten; sonst verlöre es schnell seine scheinbare Legitimation, alswelche nur durch Angst und Katastrophen aufrecht zu erhalten ist.

Ich bin der Letzte, der meint, wie mancher Esoheini, auf der Erde bräche einfach so und ganz schnell das Paradies aus, wofern man begänne, den Kurs zu ändern; aber die Gewissheit, dass die Hohepriester der Hochfinanz uns nur zu ihrem Vorteil und unserem Schaden belügen und belügen lassen, nimmt mir niemand.

Besser geht es auf jeden Fall.

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